Alptraum Schutzraum – Der Einsturz an der Hohe Straße in Köln, 2. März 1945
13.10.2025
Köln im Ausnahmezustand
Köln im Frühjahr 1945: Die Stadt liegt in Trümmern, die Menschen sind erschöpft von Jahren voller Bombennächte. Am 2. März 1945 kommt es zum letzten großen Angriff auf die Domstadt – und dieser Tag sollte sich tief ins Gedächtnis der Stadt einbrennen. Besonders die Hohe Straße, eine der ältesten und belebtesten Einkaufsstraßen, wird an diesem Tag Schauplatz einer Tragödie. In einem Keller, der als Schutzraum diente, suchten Dutzende Menschen Zuflucht. Doch statt Sicherheit fanden sie den Tod.
Die Hohe Straße war damals dicht bebaut, die Keller oft miteinander verbunden. Viele dieser Räume waren notdürftig zu Luftschutzkellern umfunktioniert worden. Für die Menschen war es selbstverständlich, bei Alarm dorthin zu fliehen – schließlich gab es kaum Alternativen. Doch die Bauweise war nicht für die Wucht moderner Bomben ausgelegt
Der Schutzraum in der Hohe Straße
Der Keller an der Hohe Straße war einer von vielen improvisierten Schutzräumen. Massive Mauern, alte Gewölbe, dazu Sandsäcke und Stützen – das sollte genügen, um den Bomben standzuhalten. Doch die Realität sah anders aus. Schon frühere Angriffe hatten die Statik vieler Häuser geschwächt. Risse in den Wänden, beschädigte Decken, provisorische Abstützungen – all das machte die Keller zu tickenden Zeitbomben.
Die Menschen, die am 2. März 1945 dort Schutz suchten, hatten keine Wahl. Wer in der Innenstadt wohnte oder arbeitete, rannte bei Sirenengeheul in den nächstgelegenen Keller. Niemand konnte ahnen, dass genau dieser Ort zur Todesfalle werden würde.
Der Einsturz – 90 Menschen sterben
Als die Bomben fielen, bebte die Erde. Druckwellen rissen durch die Straßen, Häuser stürzten ein. Im Keller an der Hohe Straße kam es zum Schlimmsten: Die Decke brach ein, Mauern gaben nach, Trümmer begruben die Schutzsuchenden unter sich. 90 Menschen verloren in wenigen Minuten ihr Leben.
Die Ursachen waren vielfältig: vorgeschädigte Bausubstanz, die Wucht der Explosionen, die Enge der Keller. Zeitzeugen berichten von Staub, Schreien und völliger Dunkelheit. Für viele Helfer war es unmöglich, rechtzeitig zu den Eingeschlossenen vorzudringen.
Nachwirkungen und Erinnerung
Nach dem Angriff begann die Bergung – unter schwierigsten Bedingungen. Trümmer mussten abgetragen, Zugänge freigeräumt werden, während immer wieder Alarm ausgelöst wurde. Viele Opfer konnten erst Tage später geborgen werden.
Heute erinnern Akten, Fotos und Berichte im Historischen Archiv der Stadt Köln an diese Tragödie. Das Archiv bewahrt die Dokumente, die uns helfen, die Ereignisse zu rekonstruieren und die Opfer nicht zu vergessen. Der 2. März 1945 bleibt ein Schlüsseldatum in der Geschichte Kölns: der Tag des letzten großen Angriffs – und der Tag, an dem ein Schutzraum zur tödlichen Falle wurde.
Quellen
- Historisches Archiv der Stadt Köln – Bestände und Dokumentationen
- Rückblicke auf den letzten Bombenangriff am 2. März 1945 (Zeitzeugenberichte, Stadtchroniken)
- Veröffentlichungen zur Kölner Stadtgeschichte und Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg
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