Geschichte Nordamerikas – Battle of the Washita am 27.11.1868 

Lesezeit 7 minutes

Die Geschichte Nordamerikas ist eine Erzählung von Mut, Hoffnung und konfliktreichen Begegnungen. Die Siedlertrecks gen Westen symbolisierten für viele Menschen den Traum von Freiheit und neuem Anfang. Doch auf ihrem Weg trafen sie auf die indigenen Völker, deren Lebensweisen und Rechte übersehen und leider missachtet wurden. Wir beleuchten weiter die Besiedlung Nordamerikas, einem einzigartigen Kontinent, den wir heute als die USA kennen. 

Datum: 8. März 2025 

Die Geschichte Nordamerikas ist geprägt von zahlreichen Konflikten und Auseinandersetzungen zwischen den indigenen Völkern und den europäischen Siedlern. Eine der tragischsten und umstrittensten Episoden dieser Geschichte ist die Schlacht am Washita River, die am 27. November 1868 stattfand. Diese Schlacht, auch bekannt als das Massaker am Washita, markierte einen Wendepunkt in den Indianerkriegen und hatte weitreichende Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den indigenen Völkern und der US-Regierung. 

Hintergrund und Ursachen der Schlacht 

Die Schlacht am Washita River war das Ergebnis jahrelanger Spannungen und Konflikte zwischen den Cheyenne und der US-Regierung. Die Cheyenne, ein stolzes und kriegerisches Volk, hatten sich lange Zeit gegen die Expansion der europäischen Siedler gewehrt. Doch im Laufe der Jahre wurden sie zunehmend in Reservate gedrängt und ihrer traditionellen Lebensweise beraubt. Die US-Regierung hatte den Cheyenne wiederholt Versprechungen gemacht, die jedoch nicht eingehalten wurden. Dies führte zu wachsendem Unmut und Widerstand unter den Cheyenne. 

Im Jahr 1868 verschärfte sich die Situation weiter, als General Philip Sheridan, der Kommandeur der US-Truppen in der Region, beschloss, die Cheyenne mit Gewalt zu unterwerfen. Sheridan beauftragte den berüchtigten General George Armstrong Custer mit der Durchführung einer Strafexpedition gegen die Cheyenne. Custer, der bereits während des Bürgerkriegs als rücksichtsloser und ehrgeiziger Offizier bekannt geworden war, nahm den Auftrag bereitwillig an. 

Um die Ursachen der Schlacht besser zu verstehen, ist es wichtig, den historischen Kontext zu betrachten. Die US-Regierung hatte in den Jahren vor der Schlacht am Washita River eine Reihe von Verträgen mit den Cheyenne und anderen indigenen Völkern abgeschlossen. Diese Verträge sollten den Frieden sichern und den indigenen Völkern ein dauerhaftes Siedlungsgebiet zusichern. Doch in der Praxis wurden diese Verträge oft gebrochen, und die indigenen Völker wurden immer weiter in unfruchtbare und abgelegene Gebiete verdrängt. 

Ein weiterer wichtiger Faktor, der zur Eskalation der Situation beitrug, war die zunehmende Präsenz von weißen Siedlern und Goldsuchern in den traditionellen Jagdgebieten der Cheyenne. Diese Eindringlinge zerstörten die natürlichen Ressourcen, auf die die Cheyenne angewiesen waren, und provozierten immer wieder gewaltsame Zusammenstöße. Die Cheyenne sahen sich gezwungen, ihre Lebensweise zu verteidigen und gegen die Bedrohung durch die weißen Siedler zu kämpfen. 

Im Frühjahr und Sommer 1868 kam es zu einer Reihe von Überfällen und Scharmützeln zwischen den Cheyenne und den US-Truppen. Die Cheyenne griffen Siedler und Militärposten an, um ihre Entschlossenheit zu zeigen und die US-Regierung zu zwingen, ihre Versprechungen einzuhalten. Diese Angriffe wurden von der US-Regierung als unprovozierten Akt der Aggression angesehen und dienten als Rechtfertigung für die bevorstehende Strafexpedition. 

General Sheridan war fest entschlossen, die Cheyenne ein für alle Mal zu unterwerfen und den Widerstand der indigenen Völker zu brechen. Er entwickelte eine Strategie, die darauf abzielte, die Cheyenne in ihren Winterlagern zu überraschen und zu vernichten, wenn sie am verwundbarsten waren. Sheridan beauftragte General Custer mit der Durchführung dieser Mission und stellte ihm eine starke Truppe zur Verfügung, um die Cheyenne zu besiegen. 

Der Verlauf der Schlacht 

Am Morgen des 27. November 1868 führte Custer das 7. US-Kavallerieregiment in einem Überraschungsangriff auf das Lager der Cheyenne am Washita River. Das Lager, das von dem angesehenen Häuptling Black Kettle geführt wurde, war zu diesem Zeitpunkt von etwa 150 Kriegern, sowie zahlreichen Frauen, Kindern und älteren Menschen bewohnt. Die Cheyenne waren völlig unvorbereitet auf den Angriff und wurden im Schlaf überrascht. 

Custer teilte seine Truppen in vier Gruppen auf, die das Lager von verschiedenen Seiten angriffen. Die Cheyenne versuchten verzweifelt, sich zu verteidigen, doch sie waren den gut ausgerüsteten und zahlenmäßig überlegenen US-Soldaten hoffnungslos unterlegen. Innerhalb weniger Stunden war das Lager vollständig zerstört, und viele der Cheyenne, darunter auch Black Kettle und seine Frau, wurden getötet. Die Überlebenden, hauptsächlich Frauen und Kinder, wurden gefangen genommen und in Reservate gebracht. 

Der Angriff begann im Morgengrauen, als Custer und seine Männer sich dem Lager der Cheyenne näherten. Die Cheyenne schliefen noch, als die ersten Schüsse fielen. In der anfänglichen Verwirrung versuchten viele der Cheyenne, aus dem Lager zu fliehen und sich in Sicherheit zu bringen. Doch die US-Soldaten hatten das Lager umzingelt und schossen auf alles, was sich bewegte. 

Custer hatte seine Truppen gut vorbereitet und gab klare Befehle, wie der Angriff durchgeführt werden sollte. Seine Strategie war darauf ausgelegt, das Lager so schnell wie möglich zu überwältigen und den Cheyenne keine Gelegenheit zur Gegenwehr zu geben. Die US-Soldaten stürmten in das Lager, brannten die Tipis nieder und töteten wahllos Männer, Frauen und Kinder. 

Black Kettle, der Häuptling der Cheyenne, versuchte verzweifelt, seine Leute zu verteidigen und das Leben der Frauen und Kinder zu retten. Doch er war machtlos gegen die überwältigende Feuerkraft der US-Truppen. Black Kettle und seine Frau Medicine Woman Later wurden beide im Verlauf der Schlacht getötet. Ihr Tod symbolisierte das Ende des Widerstands der Cheyenne und markierte einen tragischen Wendepunkt in der Geschichte der Indianerkriege. 

Die Folgen der Schlacht 

Die Schlacht am Washita River hatte weitreichende Folgen für die Cheyenne und die anderen indigenen Völker der Region. Sie markierte das Ende des organisierten Widerstands der Cheyenne gegen die US-Regierung und führte zu einer weiteren Verschärfung der Indianerpolitik. Die US-Regierung nutzte die Schlacht als Vorwand, um ihre militärischen Operationen gegen die indigenen Völker zu intensivieren und sie endgültig in Reservate zu zwingen. 

Die unmittelbaren Folgen der Schlacht waren verheerend für die Cheyenne. Viele der Überlebenden, darunter Frauen und Kinder, wurden gefangen genommen und in Reservate gebracht, wo sie unter entsetzlichen Bedingungen leben mussten. Die Zerstörung des Lagers am Washita River beraubte die Cheyenne ihrer Lebensgrundlage und machte sie abhängig von den knappen und oft unzureichenden Nahrungsmitteln, die ihnen von der US-Regierung zur Verfügung gestellt wurden. 

Die Schlacht am Washita River hatte auch weitreichende politische und gesellschaftliche Auswirkungen. In den folgenden Jahren verschärfte die US-Regierung ihre Politik der gewaltsamen Unterwerfung und Assimilation der indigenen Völker. Die Indianerkriege, die in den 1870er Jahren ihren Höhepunkt erreichten, führten zur fast vollständigen Verdrängung der indigenen Völker aus ihren angestammten Gebieten und zur Zerstörung ihrer traditionellen Lebensweise. 

Die Schlacht am Washita River wurde von der US-Regierung und den Medien zunächst als großer militärischer Erfolg gefeiert. Custer wurde als Held gefeiert, und die Schlacht wurde als entscheidender Sieg im Kampf gegen die „wilden“ Indianer dargestellt. Doch schon bald regten sich auch kritische Stimmen, die das Vorgehen der US-Truppen als grausam und unmenschlich verurteilten. Insbesondere die Tatsache, dass viele der getöteten Cheyenne Frauen und Kinder waren, führte zu einer breiten öffentlichen Empörung. 

Die langfristigen Folgen der Schlacht am Washita River sind bis heute spürbar. Die Erinnerung an das Massaker und die darauf folgenden Gräueltaten hat tiefe Wunden in der kollektiven Erinnerung der indigenen Völker hinterlassen. Sie ist ein Mahnmal für die Opfer der Indianerkriege und die Leiden der indigenen Völker. Sie erinnert uns daran, dass die Geschichte Nordamerikas nicht nur eine Geschichte des Fortschritts und der Zivilisation ist, sondern auch eine Geschichte von Gewalt, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. 

Die historische Bedeutung der Schlacht 

Die Schlacht am Washita River ist ein düsteres Kapitel in der Geschichte Nordamerikas und ein Beispiel für die brutale Gewalt, mit der die US-Regierung ihre Interessen gegenüber den indigenen Völkern durchsetzte. Sie zeigt, wie tief die Kluft zwischen den verschiedenen Kulturen und Lebensweisen war und wie schwer es war, einen friedlichen Ausgleich zu finden. 

Die historische Bedeutung der Schlacht am Washita River liegt in ihrer Symbolkraft als eines der vielen tragischen Ereignisse, die das Schicksal der indigenen Völker Nordamerikas geprägt haben. Sie steht stellvertretend für die systematische Unterdrückung und Vernichtung der indigenen Kulturen durch die US-Regierung und die europäischen Siedler. 

Die Schlacht am Wash 

Die historische Bedeutung der Schlacht am Washita River liegt in ihrer Symbolkraft als eines der vielen tragischen Ereignisse, die das Schicksal der indigenen Völker Nordamerikas geprägt haben. Sie steht stellvertretend für die systematische Unterdrückung und Vernichtung der indigenen Kulturen durch die US-Regierung und die europäischen Siedler.  

Die Rolle von General George Armstrong Custer 

General George Armstrong Custer spielte eine zentrale Rolle in der Schlacht am Washita River. Custer war ein umstrittener Offizier, der bereits während des Bürgerkriegs als rücksichtsloser und ehrgeiziger Befehlshaber bekannt wurde. Seine militärischen Erfolge und sein charismatisches Auftreten machten ihn zu einer schillernden Figur, doch seine Methoden und Entscheidungen wurden oft kritisiert. 

Custer wurde von General Philip Sheridan ausgewählt, die Strafexpedition gegen die Cheyenne zu führen, weil er als entschlossener und furchtloser Anführer galt. Custer nahm den Auftrag bereitwillig an und war fest entschlossen, die Cheyenne zu besiegen. Seine militärische Strategie basierte auf Überraschung und Schnelligkeit. Er plante, das Lager der Cheyenne im Morgengrauen anzugreifen, wenn die Bewohner am verwundbarsten waren. 

Custers Ruf als gnadenloser Anführer wurde durch die Schlacht am Washita River weiter gefestigt. Sein entschlossener und brutaler Angriff auf das Lager der Cheyenne führte zu zahlreichen Todesopfern, darunter viele Frauen und Kinder. Custer sah dies als notwendigen Schritt an, um die Cheyenne endgültig zu unterwerfen und die Sicherheit der weißen Siedler zu gewährleisten. Doch sein Vorgehen stieß auf breite Kritik und wurde von vielen als grausam und unmenschlich verurteilt. 

Die Perspektive der Cheyenne 

Um die Bedeutung der Schlacht am Washita River vollständig zu erfassen, ist es wichtig, auch die Perspektive der Cheyenne zu berücksichtigen. Für die Cheyenne war die Schlacht ein tragisches Ereignis, das tiefgreifende Auswirkungen auf ihre Gemeinschaft und ihre Kultur hatte. Sie sahen sich einer übermächtigen militärischen Gewalt gegenüber, die ihre Lebensweise und ihre Existenz bedrohte. 

Die Cheyenne waren ein stolzes und kriegerisches Volk, das seit Jahrhunderten in den Great Plains lebte. Ihre Gesellschaft basierte auf einer engen Verbindung zur Natur und einer tiefen spirituellen Überzeugung. Sie waren hervorragende Jäger und Reiter und lebten in Harmonie mit den Büffelherden, die ihre wichtigste Nahrungsquelle waren. 

Die Begegnung mit den weißen Siedlern und der US-Regierung stellte die Cheyenne vor enorme Herausforderungen. Sie wurden gezwungen, ihre traditionellen Jagdgründe zu verlassen und in Reservate umzuziehen, wo sie von der Gunst und den Versprechungen der US-Regierung abhängig waren. Die Cheyenne wehrten sich gegen diese erzwungene Assimilation und kämpften tapfer für ihre Rechte und ihre Freiheit. 

Die Schlacht am Washita River war für die Cheyenne ein symbolischer Akt des Widerstands und der Selbstverteidigung. Sie versuchten, ihre Gemeinschaft und ihre Lebensweise gegen die Übermacht der US-Truppen zu schützen. Doch die brutale Gewalt, mit der sie konfrontiert wurden, überstieg ihre Kräfte und führte zu einem verheerenden Verlust von Menschenleben und kulturellem Erbe. 

Die langfristigen Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung 

Die Schlacht am Washita River hatte langfristige Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung Nordamerikas. Sie markierte einen Wendepunkt in den Indianerkriegen und leitete eine Phase intensiver militärischer Operationen ein, die darauf abzielten, die indigenen Völker endgültig zu unterwerfen und ihre Kultur zu zerstören. 

Nach der Schlacht am Washita River intensivierte die US-Regierung ihre Bemühungen, die Cheyenne und andere indigene Völker in Reservate zu zwingen. Die Reservate waren oft abgelegene, unfruchtbare Gebiete, die den indigenen Völkern keine Möglichkeit boten, ihre traditionelle Lebensweise fortzusetzen. Sie wurden von den natürlichen Ressourcen abgeschnitten, auf die sie angewiesen waren, und mussten sich an eine neue, oft feindliche Umgebung anpassen. 

Die Lebensbedingungen in den Reservaten waren oft katastrophal. Die indigenen Völker litten unter Hunger, Krankheiten und dem Verlust ihrer kulturellen Identität. Die US-Regierung unternahm wenig, um ihre Situation zu verbessern, und versuchte stattdessen, sie durch Zwangsassimilation in die weiße Gesellschaft zu integrieren. Schulen und Missionen wurden eingerichtet, um die indigenen Kinder von ihren Familien und ihrer Kultur zu entfremden und sie zu „zivilisierten“ Bürgern zu erziehen. 

Die Erinnerung an die Schlacht am Washita River und die darauf folgenden Gräueltaten hat tiefe Wunden in der kollektiven Erinnerung der indigenen Völker hinterlassen. Sie ist ein Mahnmal für die Opfer der Indianerkriege und die Leiden der indigenen Völker. Sie erinnert uns daran, dass die Geschichte Nordamerikas nicht nur eine Geschichte des Fortschritts und der Zivilisation ist, sondern auch eine Geschichte von Gewalt, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. 

Quellenangaben 

Wikipedia 

Wikipedia 

World History 

 

 

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