Geschichte Nordamerikas – das Sand Creek Massacre 29.11.1864 

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Die Geschichte Nordamerikas ist eine Erzählung von Mut, Hoffnung und konfliktreichen Begegnungen. Die Siedlertrecks gen Westen symbolisierten für viele Menschen den Traum von Freiheit und neuem Anfang. Doch auf ihrem Weg trafen sie auf die indigenen Völker, deren Lebensweisen und Rechte übersehen und leider missachtet wurden. Wir beleuchten weiter die Besiedlung Nordamerikas, einem einzigartigen Kontinent, den wir heute als die USA kennen. 

  1. März 2025

Am Morgen des 29. November 1864, inmitten des Amerikanischen Bürgerkriegs, griffen rund 700 Angehörige der Colorado-Territorialmiliz unter dem Kommando von Colonel John Chivington ein friedliches Cheyenne- und Arapaho-Lager am Sand Creek im südöstlichen Colorado an. Der brutale Überfall führte zum Tod von mehr als 150 amerikanischen Ureinwohnern, darunter viele Frauen und Kinder. Trotz der weißen Flaggen, die von den Bewohnern gehisst wurden, zeigte die Miliz keine Gnade. Der Angriff war eine von vielen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Siedlern und den Ureinwohnern Nordamerikas, aber das Sand Creek Massaker sticht durch seine Grausamkeit und Ungerechtigkeit besonders hervor. 

Hintergrund: Der Weg zum Massaker 

Die Spannungen zwischen den amerikanischen Siedlern und den indigenen Stämmen hatten sich seit den 1850er Jahren kontinuierlich verschärft. Die zunehmende Anzahl von Siedlern, die auf der Suche nach Gold und Land in das Gebiet von Colorado strömten, führte zu Konflikten über Land und Ressourcen. Die Ureinwohner sahen ihre Lebensgrundlage und ihr Land bedroht, was zu gelegentlichen Auseinandersetzungen führte. Die weißen Siedler forderten immer wieder Schutz vor den „indianischen Überfällen“, was die Regierung veranlasste, militärische Maßnahmen zu ergreifen. 

Im September 1864 verübten Cheyenne und Arapaho Überfälle auf weiße Siedlungen, als Vergeltung für frühere Angriffe auf ihre Dörfer. Diese Überfälle führten zu wachsenden Spannungen und einem Klima der Angst und Vergeltung. Die Colorado-Miliz sah in diesen Überfällen eine Rechtfertigung für einen umfassenden Angriff auf die amerikanischen Ureinwohner. 

Das Massaker 

Am frühen Morgen des 29. November 1864 griffen Chivington und seine Männer das Cheyenne- und Arapaho-Lager am Sand Creek an. Die Dorfbewohner waren weitgehend unbewaffnet und hatten keine Möglichkeit zur Verteidigung. Augenzeugenberichte und spätere Untersuchungen bestätigen die grausame Natur des Angriffs. Männer, Frauen und Kinder wurden ohne Gnade erschossen, verstümmelt und skalpiert. Die Milizangehörigen plünderten das Lager und entweihten die Leichen der Toten. Eine Überlebende, Mochi, eine junge Cheyenne-Frau, berichtete später von den schrecklichen Ereignissen und der Brutalität der Angreifer. 

Die Reaktionen 

Das Sand Creek Massaker löste eine Welle der Empörung und des Entsetzens aus, als Berichte über das Massaker öffentlich wurden. Zeitungen im ganzen Land berichteten über die Gräueltaten, und es folgte eine Untersuchung durch den Kongress. Mehrere Zeugen, darunter auch Mitglieder der Miliz, sagten aus und bestätigten die Brutalität des Angriffs. Chivington und seine Männer wurden nie zur Rechenschaft gezogen, aber das Massaker führte zu einer Verschärfung der amerikanischen Indianerpolitik und verstärkte die Bemühungen um die Kontrolle und Unterwerfung der indigenen Bevölkerung. 

Nachwirkungen und Gedenken 

Das Sand Creek Massaker hinterließ tiefgreifende Wunden bei den überlebenden Cheyenne und Arapaho sowie bei den Nachkommen der Opfer. Die Ereignisse führten zu einer weiteren Eskalation der Gewalt zwischen den amerikanischen Ureinwohnern und den Siedlern. Jahrzehnte nach dem Massaker wurden die Überlebenden und ihre Nachkommen durch die United States Army entschädigt, aber das Leid und die Traumata bleiben bis heute präsent. Im Jahr 2007 wurde der Sand Creek Massacre National Historic Site eingerichtet, um an die Opfer zu erinnern und die Geschichte dieses schrecklichen Ereignisses zu bewahren. 

Quellenangaben 

  1. Hoig, S. (2008): „The Sand Creek Massacre,“ University of Oklahoma Press. 
  1. Svaldi, D. (1998): „Sand Creek and the Rhetoric of Extermination,“ University Press of Colorado. 
  1. Fetterman, J. (1997): „After the Massacre: The Violent Legacy of the San Creek,“ University of California Press. 

 

 

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