Tod auf dem Meer – der Mordfall Micki Kanesaki 

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Kreuzfahrten sind für viele Menschen ein Traumurlaub, der ihnen Erholung und Luxus auf dem Meer bietet. Doch hinter der glänzenden Fassade der schwimmenden Hotels lauert ein düsteres Geheimnis. Jedes Jahr verschwinden mehr als 20 Menschen spurlos auf Kreuzfahrtschiffen. Was geschieht mit diesen Vermissten? Werden sie zu Opfern von tragischen Unfällen, verzweifelten Suiziden oder heimtückischen Morden? In diesem Artikel enthüllen wir Ihnen einige mysteriöse Fälle von Personen, die auf See verloren gingen.

Der Fall Micki Kanesaki ist einer der rätselhaftesten und tragischsten Fälle von Mord auf hoher See. Er ereignete sich am 27. Mai 2006 auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer und führte zu einer langjährigen Untersuchung, die schließlich zur Verurteilung ihres Lebensgefährten Lonnie Kocontes führte. 

Der Tatort und erste Ermittlungen 

Als Micki Kanesakis Leiche treibend im Meer vor Italien gefunden wurde, herrschte zunächst großes Chaos an Bord der „MS Island Escape“. Die Passagiere waren schockiert und die Crew arbeitete fieberhaft daran, den genauen Hergang des Vorfalls zu rekonstruieren. Micki war zuletzt am Abend des 26. Mai 2006 gesehen worden. Augenzeugen berichteten, dass sie kurz vor ihrem Verschwinden mit Lonnie gestritten hatte. 

Die italienischen Behörden wurden sofort informiert und begannen mit den Ermittlungen. Es war eine Herausforderung, die genauen Umstände ihres Todes zu klären, da die meisten Spuren durch die rauen Bedingungen auf See zerstört worden waren. Die erste Autopsie ergab jedoch, dass Micki Kanesaki nicht ertrunken war, sondern durch Gewaltanwendung ums Leben kam. 

Verdacht gegen Lonnie Kocontes 

Lonnie Kocontes geriet schnell ins Visier der Ermittler. Die Beziehung zwischen ihm und Micki war bekanntlich problematisch. Freunde und Verwandte der beiden bestätigten, dass ihre Beziehung oft von heftigen Streitereien und Gewalt geprägt war. Lonnie hatte zuvor schon eine gescheiterte Ehe hinter sich, und auch seine Beziehung zu Micki schien von Anfang an unter keinem guten Stern zu stehen. 

Ein wichtiges Indiz war die Tatsache, dass Lonnie nach Mickis Verschwinden ein Hotelzimmer in der Nähe des Hafens gebucht hatte. Dies wurde von den Ermittlern als verdächtig eingestuft. Zudem wurde festgestellt, dass er kurz nach Mickis Tod große Geldsummen von ihrem gemeinsamen Konto abgehoben hatte, was auf ein finanzielles Motiv hinwies. 

Gerichtsverhandlung und Urteil 

Es dauerte fast 14 Jahre, bis Lonnie Kocontes schließlich 2020 vor Gericht gestellt wurde. Die Beweisführung war schwierig, da die meisten physischen Beweise aufgrund der zerstörerischen Wirkung des Meeres verloren gegangen waren. Dennoch konnte die Anklage eine schlüssige Argumentationskette aufbauen, die Lonnies Schuld belegte. 

Während des Prozesses kamen weitere belastende Details ans Licht. So wurde bekannt, dass Lonnie sich mehrfach widersprüchlich zu den Ereignissen am Abend von Mickis Verschwinden geäußert hatte. Auch frühere Bekannte von Lonnie und Micki sagten aus, dass Lonnie immer wieder mit Gewalt gedroht hatte, falls Micki ihn verlassen würde. 

Am Ende des Prozesses wurde Lonnie Kocontes schuldig gesprochen und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Fall erregte weltweit Aufsehen und wurde in zahlreichen Dokumentationen und Artikeln behandelt. 

Vermisste Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen 

Kreuzfahrten werden oft als Traumreisen verkauft, bei denen die Passagiere die schönsten Orte der Welt sehen und dabei den Luxus und Komfort des Schiffes genießen können. Doch die Realität sieht manchmal anders aus. Jährlich verschwinden durchschnittlich 23 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Diese Fälle sind oft mysteriös und schwer aufzuklären. 

Gründe für das Verschwinden 

Die Gründe, warum Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen verschwinden, sind vielfältig. Einige fallen möglicherweise durch Unachtsamkeit oder Unglück über Bord, während andere absichtlich vom Schiff springen. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Menschen Opfer von Verbrechen werden. Das Verschwinden auf hoher See stellt Ermittler vor große Herausforderungen, da das offene Meer oft alle wichtigen Beweise und Hinweise zerstört. 

„Passagier 23“ von Sebastian Fitzek 

Sebastian Fitzeks Thriller „Passagier 23 – Verschwunden auf hoher See“ beleuchtet eindrucksvoll die dunkle Seite der Kreuzfahrtindustrie. In dem Buch geht es um den Polizeipsychologen Martin Schwartz, der vor fünf Jahren seine Frau und seinen Sohn auf einer Kreuzfahrt verloren hat. Sie galten als vermisst, bis ein kleines Mädchen auf einem Kreuzfahrtschiff auftauchte, das den Teddybären von Schwartz‘ Sohn bei sich hatte. 

Fitzek beschreibt in seinem Buch die Schwierigkeiten, mit denen die Ermittler konfrontiert sind, wenn es um vermisste Passagiere geht. Oftmals fehlen wichtige Beweise und Zeugen, und die Suche nach den Vermissten gestaltet sich aufgrund der Weite des Meeres extrem schwierig. „Passagier 23“ ist eine packende und spannende Lektüre, die den Leser in den Bann zieht und die Herausforderungen bei der Aufklärung solcher Fälle eindrucksvoll beschreibt. 

Quellenangaben 

– [Travelbook.de](https://www.travelbook.de/podcast/tatort-reise/fall-micki-kanesaki) 

– [Antenne.de](https://www.antenne.de/mediathek/serien/tatort-reise/0001j4ewvkv0zmzx34qqyvr88m-tod-auf-dem-kreuzfahrtschiff-ein-fast-perfekter-mord) 

– [Reisennews.de](https://reisennews.de/der-raetselhafte-mord-auf-hoher-see-die-wahrheit-hinter-dem-tod-auf-dem-kreuzfahrtschiff/) 

– [SebastianFietzek.de](https://sebastianfitzek.de/buch/passagier-23/) 

– [Krimi-Couch.de](https://www.krimi-couch.de/titel/13388-passagier-23/) 

– [Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Passagier_23_%E2%80%93_Verschwunden_auf_hoher_See) 

 

 

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