Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Neues aus Gießen – Gewalt und Chaos beim Eritrea-Festival in Gießen

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Wir leben in einer bunten Welt, in der wir jeden Tag Neues entdecken und erleben. Wir begegnen fremden Kulturen mit Neugier und Respekt, lernen von ihren Lebensweisen und künstlerischen Schätzen. Wir heißen Menschen aus anderen Ländern willkommen, weil wir sie als Bereicherung für unsere Gesellschaft sehen. Deutschland ist ein Land der Offenheit und des Miteinanders. Und wir werden auch den offen gelebten Neuerungen gegenüber aufgeschlossen bleiben.

Am 20. August 2022 kam es in Gießen zu schweren Ausschreitungen zwischen Anhängern und Gegnern des eritreischen Regimes, die das geplante Eritrea-Festival überschatteten. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot eingreifen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Mehrere Menschen wurden verletzt und festgenommen. Das Festival wurde schließlich von der Polizei abgesagt.

Das Eritrea-Festival sollte vom 20. bis zum 22. August in den Hessenhallen stattfinden und wurde vom Zentralrat der Eritreer in Deutschland organisiert, der als Sprachrohr der autoritären Militärdiktatur von Isaias Afewerki gilt. Das Festival wurde als Kulturveranstaltung beworben, auf der sich die eritreische Community treffen und austauschen sollte. Doch für viele Exil-Eritreer, die vor dem Regime geflohen sind, war das Festival eine Provokation und eine Propagandaveranstaltung, die das Leid und die Unterdrückung des eritreischen Volkes ignorierte.

Schon im Vorfeld gab es Proteste und Kritik an dem Festival, sowohl von eritreischen Oppositionsgruppen als auch von deutschen Politikern und Menschenrechtsorganisationen. Sie warfen dem Zentralrat vor, das Festival zu nutzen, um Spenden für das Regime zu sammeln und seine Anhänger zu mobilisieren. Sie forderten, dass das Festival verboten oder zumindest an einen anderen Ort verlegt wird.

Die Stadt Gießen und die Messe Gießen GmbH, die die Hessenhallen vermietet hatte, standen unter Druck, sich zu dem Festival zu positionieren. Die Stadt erklärte, dass sie keine Bewertung der Veranstaltung vornehmen könne, sondern nur die rechtlichen und sicherheitsrelevanten Aspekte prüfe. Die Messe betonte, dass sie keine politische Einflussnahme auf ihre Vermietungsentscheidungen zulasse.

Die Polizei bereitete sich auf einen möglichen Konflikt zwischen den Festivalbesuchern und den Gegendemonstranten vor, die sich für den Samstagabend angemeldet hatten. Rund 200 Jugendliche aus verschiedenen afrikanischen Ländern wollten vor den Hessenhallen gegen das Festival protestieren. Die Polizei stellte Absperrungen auf und war mit mehreren Hundertschaften vor Ort.

Doch die Lage eskalierte schon am frühen Nachmittag, als eine Gruppe von etwa 50 bewaffneten Afrikanern aus Eritrea das Gelände stürmte und die Helfer des Festivals sowie die Polizisten angriff. Sie waren mit Eisenstangen, Messern, Stöcken und Steinen bewaffnet und gingen brutal vor. Sie schlugen auf ihre Opfer ein, verletzten sie zum Teil schwer und zerstörten Teile der Infrastruktur.

Die Polizei reagierte mit Schlagstöcken und Pfefferspray, um die Angreifer zurückzudrängen. Doch diese ließen nicht locker und lieferten sich eine regelrechte Schlacht mit den Beamten. Die Polizei musste Verstärkung anfordern, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Erst nach etwa einer Stunde gelang es ihr, das Gelände zu räumen und eine größere Anzahl von Angreifern festzunehmen.

Die Rettungskräfte versorgten die Verletzten vor Ort oder brachten sie in Krankenhäuser. Die genaue Zahl der Verletzten ist noch unklar, aber es sollen mindestens zehn Personen sein, darunter auch Polizisten. Die Polizei stellte mehrere Waffen sicher, darunter Messer und Eisenstangen.

Die Polizei entschied sich schließlich, das Eritrea-Festival aus Sicherheitsgründen abzusagen. Sie befürchtete weitere Ausschreitungen oder Racheakte von beiden Seiten. Der Zentralrat der Eritreer akzeptierte die Entscheidung widerwillig und kündigte an, das Festival zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.

Die Gewalt beim Eritrea-Festival in Gießen hat für Entsetzen und Empörung gesorgt. Viele fragen sich, wie es zu solchen Szenen kommen konnte und wer dafür verantwortlich ist. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und weiterer Delikte aufgenommen. Sie versucht, die Hintergründe und Motive der Angreifer aufzuklären.

Die eritreische Opposition macht das Regime von Isaias Afewerki für die Gewalt verantwortlich. Sie behauptet, dass die Angreifer von dem Regime angestiftet oder bezahlt wurden, um das Festival zu sabotieren und die Opposition einzuschüchtern. Sie fordert, dass das Regime international isoliert und sanktioniert wird.

Das eritreische Regime weist die Vorwürfe zurück und beschuldigt die Opposition, die Gewalt provoziert zu haben. Es behauptet, dass die Angreifer von der sogenannten Tigray People’s Liberation Front (TPLF) geschickt wurden, einer Rebellengruppe aus dem benachbarten Äthiopien, die seit November 2022 gegen die äthiopische Regierung kämpft. Die TPLF sei ein Feind Eritreas und wolle das Land destabilisieren.

Die deutsche Politik und Gesellschaft ist besorgt über die Eskalation des Konflikts in Eritrea und seine Auswirkungen auf Deutschland. Sie fordert eine friedliche Lösung des Konflikts und eine Verbesserung der Menschenrechtslage in Eritrea. Sie kritisiert auch die Rolle der Messe Gießen GmbH, die ihre Räumlichkeiten an Gruppen vermietet, die dem eritreischen Regime nahestehen. Sie fordert, dass die Messe künftig sensibler mit solchen Vermietungen umgeht.

Das Eritrea-Festival in Gießen sollte ein Fest der Kultur und der Freundschaft sein. Doch es wurde zu einem Schauplatz der Gewalt und des Hasses. Es zeigt, wie tief der Konflikt in Eritrea ist und wie weit er über die Grenzen des Landes hinausreicht. Es zeigt auch, wie wichtig es ist, sich für Frieden, Demokratie und Menschenrechte in Eritrea einzusetzen.

Quellen:

1 Junge Freiheit: „Bürgerkrieg“ statt Kultur-Fest: Afrikaner greifen mit Eisenstangen an

2 Gießener Allgemeine: Eritrea-Festival in Gießen im Juli geplant – Gespräche über Sicherheit

3 Gießener Allgemeine: Gießen: Eritrea-Fest ohne Nennung von Gründen abgesagt

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