Katastrophen der Menschheit:  Brandanschlag auf Discothek Göteborg 30.10.1998

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Es sollte eine fröhliche Halloween-Party werden, doch es endete in einer Tragödie. Am 29. Oktober 1998 wurde eine Discothek in Göteborg, Schweden, von einem Brandanschlag heimgesucht, der 63 Menschen das Leben kostete und 214 verletzte. Es war der schwerste Brandanschlag in der schwedischen Geschichte und einer der schlimmsten in Europa.

Die Discothek befand sich in einer Halle auf dem Gelände von Backaplan, einem Einkaufszentrum auf der Insel Hisingen. Die Halle war von der Makedonischen Vereinigung gemietet worden, die dort regelmäßig Veranstaltungen für die mazedonische Gemeinschaft organisierte. An jenem Abend waren etwa 400 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren zu der Party gekommen, die meisten mit Migrationshintergrund.

Der Anschlag wurde von vier Jugendlichen verübt, die selbst aus dem Iran stammten. Sie hatten sich zuvor mit dem Türsteher gestritten, weil sie keinen Eintritt zahlen wollten. Aus Rache zündeten sie eine Couch an, die den Notausgang blockierte. Das Feuer breitete sich rasch aus und verwandelte die Halle in eine Feuerfalle. Die meisten Opfer erstickten an dem giftigen Rauch oder verbrannten bei lebendigem Leib. Einige sprangen aus den Fenstern, um sich zu retten, und brachen sich dabei Knochen oder erlitten innere Verletzungen.

Die Rettungskräfte waren schnell vor Ort, aber sie konnten nur wenig tun. Die Feuerwehr musste sich durch die Flammen kämpfen, um zu den Eingeschlossenen zu gelangen. Die Polizei musste die Angehörigen und Freunde der Opfer zurückhalten, die verzweifelt versuchten, zu ihnen zu gelangen. Die Sanitäter mussten die Verletzten versorgen und in Krankenhäuser bringen. Viele von ihnen waren traumatisiert von dem Anblick des Grauens.

Die Stadt Göteborg war geschockt und trauerte um die Toten. Am nächsten Tag wurde eine offizielle Trauer ausgerufen und die Flaggen auf halbmast gesetzt. Am Abend fand eine Gedenkfeier in der Domkirche statt, an der auch der damalige Ministerpräsident Göran Persson teilnahm. In den folgenden Tagen wurden mehrere Mahnwachen und Gottesdienste abgehalten. Viele Menschen legten Blumen und Kerzen vor der ausgebrannten Halle nieder.

Die Polizei ermittelte intensiv und konnte bald die Täter identifizieren und festnehmen. Sie gestanden ihre Tat und wurden im Jahr 2000 zu langen Haftstrafen verurteilt. Sie gaben an, dass sie aus Wut gehandelt hätten und nicht beabsichtigt hätten, so viele Menschen zu töten. Sie zeigten jedoch wenig Reue oder Mitgefühl für ihre Opfer.

Die Halle wurde nach dem Brand renoviert und als Gedenkstätte wiedereröffnet. Die Makedonische Vereinigung nutzt sie weiterhin für ihre Aktivitäten und bietet auch Aufklärung über die Folgen von Brandstiftung an. Im Jahr 2008 wurde ein Denkmal für die Opfer enthüllt, das vom Künstler Claes Hake gestaltet wurde. Es besteht aus 63 Stahlrohren, die wie Kerzen angeordnet sind.

Der Brandanschlag auf die Discothek in Göteborg war ein Akt des Hasses und der Gewalt, der unschuldige Menschenleben forderte. Er war auch ein Angriff auf die multikulturelle Gesellschaft Schwedens, die sich danach noch stärker für Toleranz und Integration einsetzte.

Quellen:

  • Gothenburg discothèque fire – Wikipedia. https://en.wikipedia.org/wiki/Gothenburg_discoth%C3%A8que_fire

  • Diskoteksbranden i Göteborg – Wikipedia. https://sv.wikipedia.org/wiki/Diskoteksbranden_i_G%C3%B6teborg

  • Islamischer Terror: Der vergessene „Disco-Brand“ von Göteborg am 29. Oktober 1998 mit 63 Toten. https://juedischerundschau.de/article.2021-02.islamischer-terror-der-vergessene-disco-brand-von-goeteborg-am-29-oktober-1998-mit-63-toten.html

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