Weil sie Deutsche sind  – Luftangriff vom 21.07.1944 auf Stolberg Rheinland

Lesezeit 3 minutes

Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.

„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill

Einleitung

Stolberg (Rheinland) ist eine Stadt in der Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Südwesten Deutschlands, nahe der Grenze zu Belgien und den Niederlanden. Stolberg ist bekannt für seine Messingindustrie, die bereits in der Kelten- und Römerzeit begann. Die Stadt hat eine lange und wechselvolle Geschichte, die von verschiedenen Herrschaften und Kriegen geprägt wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde Stolberg mehrmals von alliierten Bombern angegriffen, die die Stadt schwer beschädigten und viele Menschenleben kosteten.

Hintergrund

Der Zweite Weltkrieg war ein globaler Konflikt, der von 1939 bis 1945 andauerte. Er wurde von zwei gegnerischen Allianzen geführt: den Achsenmächten, angeführt von Nazi-Deutschland, Italien und Japan, und den Alliierten, angeführt von Großbritannien, Frankreich, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten. Der Krieg begann mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 und endete mit der bedingungslosen Kapitulation.

Deutschlands am 8. Mai 1945.

Eines der wichtigsten Mittel der Kriegsführung im Zweiten Weltkrieg war die Luftwaffe. Sowohl die Achsen- als auch die Alliierten-Mächte verfügten über Flugzeuge, die Bomben abwerfen, Ziele ausspähen oder feindliche Flugzeuge bekämpfen konnten. Die Luftwaffe wurde sowohl für taktische als auch für strategische Zwecke eingesetzt. Taktische Luftangriffe zielten auf militärische Ziele wie Truppen, Panzer oder Brücken ab, während strategische Luftangriffe auf zivile Ziele wie Städte, Fabriken oder Verkehrsknotenpunkte abzielten.

Die britische Royal Air Force (RAF) und die amerikanische United States Army Air Forces (USAAF) führten zahlreiche strategische Luftangriffe auf das Deutsche Reich durch, um die deutsche Kriegsmaschinerie zu schwächen und die Moral der Bevölkerung zu untergraben. Die RAF flog vor allem nachts Flächenbombardements mit Spreng- und Brandbomben, während die USAAF vor allem tagsüber Präzisionsangriffe mit Hochexplosivbomben flog. Die sowjetische Luftwaffe beschränkte sich hauptsächlich auf taktische Ziele an der Ostfront.

Die Luftangriffe der Westalliierten hatten zum Ziel, Infrastruktur und kriegswichtige Industrie im Deutschen Reich zu zerstören oder zu schwächen, sowie durch Zerstörung von Stadtkernen und Wohnvierteln die Bevölkerung zu demoralisieren. Wie später die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im Pazifikkrieg sollten sie in Europa ein schnelleres Ende von Krieg und nationalsozialistischer Gewaltherrschaft herbeiführen. Die NS-Propaganda benutzte den Bombenkrieg für ihre Hetze und Durchhalteparolen, was unter anderem zu zahlreichen Übergriffen auf abgestürzte alliierte Flugzeugbesatzungsmitglieder führte. Die moralischen und rechtlichen Aspekte der Flächenbombardements sind bis heute umstritten.

Der Angriff

Der schwerste Luftangriff auf Stolberg (Rheinland) im Zweiten Weltkrieg fand am 21. Juli 1944 statt. An diesem Tag griffen 221 britische Bomber der RAF die Stadt an, um sie als Teil der Operation Crossbow zu zerstören. Diese Operation zielte auf die deutschen V-Waffen-Standorte ab, von denen aus Raketen gegen Großbritannien abgefeuert wurden. Stolberg war ein solcher Standort, da dort eine unterirdische Fabrik zur Herstellung von V2-Raketen existierte. [1][1]

Der Angriff begann um 23:30 Uhr und dauerte etwa 20 Minuten. Die Bomber warfen insgesamt 1.000 Tonnen Bomben ab, darunter Sprengbomben, Brandbomben und Luftminen. Die Bomben verursachten eine Feuersbrunst, die sich über die gesamte Stadt ausbreitete und viele Gebäude in Schutt und Asche legte. Zu den zerstörten Bauwerken gehörten das Rathaus, die Kirchen, die Schulen, die Krankenhäuser, die Bahnhöfe und die Industrieanlagen2

Die Zahl der Opfer ist nicht genau bekannt, da viele Leichen in den Trümmern verbrannten oder verschüttet wurden. Schätzungen zufolge starben bei dem Angriff zwischen 300 und 500 Menschen, darunter auch viele Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten. Etwa 2.000 Menschen wurden verletzt und rund 15.000 wurden obdachlos. Die Stadt Stolberg wurde zu 75 % zerstört und das Stadtbild ging für immer verloren23

Der Luftangriff vom 21. Juli 1944 war der schwerste von insgesamt sechs Luftangriffen auf Stolberg im Zweiten Weltkrieg. Die Luftangriffe endeten im September 1944, als sich amerikanische Truppen von der Eifel her der Stadt näherten. Am 21. September 1944 wurde Stolberg von den Amerikanern besetzt, die die Stadt als Ausgangspunkt für die Schlacht im Hürtgenwald nutzten.

Die Folgen

Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau von Stolberg, der jedoch nicht das alte Stadtbild wiederherstellen konnte. Einige historische Gebäude wurden rekonstruiert, andere wurden durch moderne Bauten ersetzt oder blieben als Ruinen erhalten. Heute erinnern Gedenktafeln, Mahnmale und Museen an die Zerstörung von Stolberg und die Opfer des Luftkriegs.

Stolberg wurde Teil der britischen Besatzungszone und gehört seit 1947 zum Land Nordrhein-Westfalen. Flüchtlinge und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten bauten mit teilweise selbst gebrochenen Steinen die Donnerberger Siedlung. Auch in der Velau entstand ein Neubaugebiet für Flüchtlinge und Einheimische. Die Messingindustrie erholte sich nach dem Krieg nur langsam und musste sich neuen Herausforderungen stellen. Die Stadt entwickelte sich zu einem modernen Industrie- und Dienstleistungsstandort mit einer vielfältigen Kultur- und Vereinslandschaft.

Quellen

[1][1]: Operation Crossbow – Wikipedia 2: Geschichte der Stadt Stolberg (Rheinland) – Wikipedia 3: LeMO Der Zweite Weltkrieg – Kriegsverlauf – Luftangriffe : Bing-Abfrage: “luftangriff auf stolberg rheinland im zweiten weltkrieg”

*****************************************************************************

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Haben Sie Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie eine Mail: admin@wahrheitschecker.de

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!