Weil sie Deutsche sind  – Luftangriffe auf Hannover am 08./09.10.1943

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Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.

„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill

Es war eine sternenklare Nacht, als die Sirenen heulten. Die Bewohner von Hannover wussten, was das bedeutete: Die britischen Bomber waren im Anflug. Sie rannten in ihre Keller, in die Luftschutzbunker oder in die offenen Felder, um Schutz zu suchen. Sie beteten, dass ihre Häuser, ihre Familien und ihre Stadt verschont bleiben würden.

Aber es war vergebens. Die Royal Air Force hatte Hannover als Ziel für einen der größten und verheerendsten Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs ausgewählt. Mehr als 500 Flugzeuge flogen über die Stadt und warfen fast 2000 Tonnen Bomben ab1. Die meisten davon waren Sprengbomben, die Gebäude zum Einsturz brachten, Straßen aufbrachen und Gasleitungen zerstörten. Aber es gab auch Brandbomben, die ein Inferno entfachten, das sich rasch ausbreitete und alles in seinem Weg verzehrte.

Die Menschen in Hannover erlebten eine Nacht des Schreckens. Sie hörten das Dröhnen der Motoren, das Pfeifen der Bomben, das Krachen der Explosionen und das Knistern der Flammen. Sie sahen den Himmel in einem grellen Rot leuchten, den Rauch in dichten Wolken aufsteigen und die Funken wie ein Regen aus Feuer fallen. Sie rochen den Gestank von verbranntem Holz, Metall und Fleisch. Sie spürten die Hitze, die ihnen die Luft zum Atmen nahm, den Druck, der ihnen die Trommelfelle zerfetzte und den Schmerz, der ihnen das Herz brach.

Die Luftangriffe dauerten fast vier Stunden. Als sie endlich vorbei waren, war Hannover eine Trümmerwüste. Mehr als 1000 Menschen waren tot2, Tausende weitere verletzt oder obdachlos3. Viele historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten waren zerstört oder beschädigt, darunter das Rathaus, die Marktkirche, die Oper und die Herrenhäuser Gärten. Die Stadt hatte einen schweren Schlag erlitten, von dem sie sich nur langsam erholen würde.

Dieser Angriff war der schwerste von insgesamt 88 Angriffen, die Hannover während des Krieges traf. Er erfolgte aufgrund der vom britischen Luftfahrtministerium am 14. Februar 1942 erteilten „Area Bombing Directive“, die das Flächenbombardement ziviler Ziele erlaubte. Hannover war ein wichtiges Industriezentrum mit Fabriken für Gummierzeugnisse, Eisenbahnmaterial und Flugzeugteile, aber auch eine Garnisonsstadt mit einer Kriegsschule. Die Alliierten wollten damit nicht nur die deutsche Kriegswirtschaft schwächen, sondern auch die Moral der Bevölkerung brechen.

Bei Kriegsende war das Zentrum zu 90 % zerstört; 52 % aller Gebäude im Stadtgebiet waren völlig zerstört oder schwer beschädigt. Insgesamt 7,5 Millionen Kubikmeter Schutt waren zu beseitigen. Von den Ende 1939 vorhandenen 147.222 Wohnungen wurden 51,2 % total zerstört bzw. schwer beschädigt, 43,6 % mittel oder leicht beschädigt und nur 7.489 Wohnungen (5,2 %) waren noch völlig intakt. Die Aegidienkirche und die Nikolaikapelle wurden nicht wieder aufgebaut, ihre Ruinen blieben als Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erhalten.

Quellen:

1: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Hannover#9.Oktober_1943%E2%80%93_Der_%E2%80%9Eschwarze_Tag%E2%80%9C 2: https://www.wikiwand.com/de/Luftangriffe_auf_Hannover#9.Oktober_1943%E2%80%93_Der_%E2%80%9Eschwarze_Tag%E2%80%9C 3: https://www.kirche-hannover.de/presse/2018/q3_2018/erinnerung_bombennacht : https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Hannover#Folgen : https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Hannover#Strategische_Bedeutung_und_Angriffsziele :

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