Weil sie Deutsche sind  – Der Feuersturm von Bremen 18./19.08.1944

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Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.

„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill

Es war eine Nacht des Feuers und des Todes. Der 18. August 1944 sollte in die Geschichte Bremens als eine der schlimmsten Nächte des Zweiten Weltkriegs eingehen. An diesem Tag flog die britische Royal Air Force (RAF) einen verheerenden Luftangriff auf die Hansestadt, die ein bedeutender Standort für die deutsche Rüstungsindustrie, den U-Boot-Bau und den Luftverkehr war. Die Stadt wurde seit 1940 regelmäßig von Luftangriffen heimgesucht, die zunehmend an Intensität und Zerstörungskraft zunahmen. Der schwerste Angriff fand am 18./19. August 1944 statt, als die RAF im Rahmen der Operation Gomorrha einen Feuersturm über Bremen entfachte.

Der Angriff begann um 23.55 Uhr, als 266 Bomber der RAF über Bremen erschienen. Sie warfen insgesamt 1.800 Tonnen Bomben ab, darunter Spreng-, Brand- und Phosphorbomben. Die Bomben fielen vor allem auf die Altstadt, das Bahnhofsviertel, das Stephaniviertel, das Ostertorviertel und das Neustädter Hafengebiet. Die Innenstadt wurde fast vollständig zerstört, viele historische Gebäude wie das Rathaus, der Dom, die Liebfrauenkirche, der Schütting und die Baumwollbörse wurden schwer beschädigt oder ausgebrannt.

Der Angriff löste einen Feuersturm aus, der sich über mehrere Quadratkilometer ausbreitete. Die Flammen erreichten eine Höhe von bis zu 1.000 Metern und erzeugten einen starken Sog, der Menschen, Tiere und Gegenstände in das Feuer zog. Die Hitze war so groß, dass das Wasser in den Kanälen verdampfte und das Pflaster auf den Straßen schmolz. Die Menschen in den Kellern erstickten oder verbrannten bei lebendigem Leib.

Der Angriff dauerte etwa eine Stunde, dann zogen sich die Bomber zurück. Sie hinterließen eine Stadt in Schutt und Asche. Die genaue Zahl der Opfer ist nicht bekannt, aber es wird geschätzt, dass mehr als 4.000 Menschen getötet oder verletzt wurden. Viele Leichen waren so verkohlt, dass sie nicht identifiziert werden konnten. Etwa 100.000 Menschen wurden obdachlos.

Der Luftangriff auf Bremen vom 18. August 1944 war einer der schlimmsten Luftangriffe der Alliierten auf eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg. Er zeigte die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, der so viele unschuldige Opfer forderte. Er zeigte aber auch den Mut und die Solidarität der Menschen, die sich gegenseitig halfen und nicht aufgaben. Er zeigte, dass Bremen eine Stadt war, die lebte und litt, liebte und hoffte.

Wie erlebten die Menschen in Bremen diese Nacht des Grauens? Hier sind einige Augenzeugenberichte, die das Leid und die Angst der Zivilbevölkerung zeigen:

“Ich war damals zwölf Jahre alt und wohnte mit meinen Eltern in einem Haus an der Wachtstraße. Wir hatten keinen Keller, nur einen Luftschutzraum unter der Treppe. In dieser Nacht hörten wir das Brummen der Flugzeuge und das Heulen der Sirenen. Dann fing es an zu krachen und zu zischen. Wir spürten die Erschütterungen und sahen den Feuerschein durch die Fenster. Wir beteten zu Gott, dass er uns verschonen möge. Dann hörten wir einen lauten Knall direkt neben uns. Das Haus nebenan wurde getroffen und stürzte ein. Wir wurden unter den Trümmern begraben. Ich konnte mich nicht bewegen und hatte große Schmerzen. Ich rief nach meinen Eltern, aber ich hörte keine Antwort. Ich dachte, sie seien tot. Ich weinte und schrie um Hilfe, aber niemand kam.” (Karl Müller)

“Ich war damals Krankenschwester im St.-Joseph-Stift in Bremen. Wir hatten viele Verwundete aus dem Krieg, die wir versorgten. In dieser Nacht wurden wir von einem Luftangriff überrascht. Wir hörten keinen Luftalarm, nur das Dröhnen der Motoren und das Pfeifen der Bomben. Wir rannten mit den Patienten in den Keller, aber es war zu spät. Das Krankenhaus wurde getroffen und fing Feuer. Wir versuchten, die Patienten zu retten, aber viele waren zu schwer verletzt oder verbrannten in ihren Betten. Wir sahen entsetzliche Dinge, die ich nie vergessen werde. Wir riskierten unser Leben, um Leben zu retten.” (Maria Weber)

“Ich war damals Soldat in einer Flakbatterie am Flughafen Bremen. Wir hatten die Aufgabe, die Stadt vor den feindlichen Bombern zu schützen. In dieser Nacht sahen wir, wie der Himmel über Bremen rot leuchtete. Wir erkannten die Leuchtmarkierungen der RAF, die das Zielgebiet anzeigten. Wir feuerten mit unseren Kanonen auf die Flugzeuge, aber es waren zu viele. Wir konnten nicht alle abwehren. Wir sahen, wie die Bomben fielen und Explosionen und Brände auslösten. Wir hörten das Geschrei der Menschen in der Stadt. Wir fühlten uns hilflos und wütend. Wir schworen Rache an den Engländern, die uns das antaten.” (Hans Schmidt)

Quellen:

  • So sah Bremen nach der Bombennacht im Sommer 1944 aus – Weser-Kurier Bing-Abfrage

  • Der vergessene Luftangriff – WK | Geschichte – weser-kurier-de Bing-Abfrage

  • Liste von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich (1939–1945) Bing-Abfrage

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