Weil sie Deutsche sind – Berlin im zweiten Feuersturm 03.02.1945
Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.
„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill
Berlin im Bombenhagel
Zwischen 1940 und 1945 wurde Berlin von Hunderten von Luftangriffen der Alliierten getroffen, die die Stadt in Schutt und Asche legten. Die Bomben zerstörten viele historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten, lösten Feuerstürme aus und töteten Zehntausende von Zivilisten. Die Luftangriffe demoralisierten die Bevölkerung, die in Angst und Not lebte oder aus der Stadt floh. Berlin wurde zum Symbol des Kriegsendes und des Untergangs.
Der zweite Berliner Feuersturm vom 03.02.1945
Es war ein sonniger Samstagmorgen im Februar 1945. Die Berliner gingen ihren gewohnten Geschäften nach, ahnungslos von dem Schicksal, das ihnen bevorstand. Sie hatten schon viele Luftangriffe erlebt, seit die Alliierten ihre Bombenkampagne gegen das Dritte Reich begonnen hatten. Sie hatten gelernt, mit dem ständigen Alarm, dem Fliegerlärm und dem Zischen der Bomben zu leben. Sie hatten gelernt, sich in den Kellern zu verstecken, die Trümmer wegzuräumen und die Toten zu begraben. Sie hatten gelernt, zu hoffen, dass der Krieg bald vorbei sein würde.
Aber an diesem Tag war alles anders. An diesem Tag erlebte Berlin den schwersten Luftangriff des Zweiten Weltkriegs. Fast 1000 amerikanische Bomber flogen über die Stadt und warfen mehr als 2000 Tonnen Bomben ab. Es war ein Angriff von einer solchen Wucht und einem solchen Ausmaß, dass er die Stadt in ein Inferno aus Rauch und Feuer verwandelte. Es war ein Angriff, der Tausende von Menschenleben forderte und die Stadtlandschaft für immer veränderte. Es war ein Angriff, der das Ende einer Ära markierte und den Beginn einer neuen einläutete.
Der Angriff war Teil der Operation “Thunderclap”, einem Plan der Alliierten, die Moral der deutschen Bevölkerung zu brechen und den Krieg abzukürzen, indem sie massive Angriffe auf ausgewählte Städte in den östlichen Gebieten flogen. Neben Berlin waren auch Leipzig, Chemnitz und Dresden im Visier der Bomber. Die Amerikaner wichen dabei von ihrer bisherigen Strategie ab, Punktziele wie Rüstungszentren oder Verkehrswege anzugreifen, und führten stattdessen Flächenbombardements durch, wie es die Briten schon seit längerem praktizierten.
Der Angriff begann um 11 Uhr morgens, als die ersten Flugzeuge ihr Zielgebiet erreichten. Die Bomben fielen in dichten Teppichen auf die Innenstadt, vor allem auf die Bezirke Mitte, Kreuzberg, Neukölln und Tempelhof. Die Sprengbomben zerstörten die Gebäude und öffneten die Dächer für die nachfolgenden Brandbomben, die zahlreiche Brände auslösten. Die Flammen fraßen sich durch die Straßen und Häuserblocks und erzeugten einen gewaltigen Feuersog, der alles in sich hineinriss. Ein Feuersturm entstand, ein Phänomen, das bei sehr starken Bränden auftreten kann, wenn die heiße Luft nach oben steigt und einen starken Luftzug erzeugt, der mehr Sauerstoff zu den Flammen bringt. Dadurch entsteht ein selbstverstärkender Feuerwirbel, der enorme Temperaturen und Zerstörungskraft erreichen kann.
Die Menschen, die sich in den Kellern versteckt hatten, erstickten oder verbrannten. Diejenigen, die versuchten zu fliehen, wurden von der Hitze oder dem Rauch getötet oder von herabfallenden Trümmern erschlagen. Viele suchten verzweifelt nach Wasser oder stürzten sich in die Spree oder den Landwehrkanal. Die Flugzeuge flogen in mehreren Wellen über die Stadt und ließen keine Pause für die Rettungskräfte oder die Flak. Die deutsche Luftabwehr war weitgehend machtlos gegen die Übermacht der Angreifer. Die deutschen Jagdflugzeuge waren entweder zu wenige oder zu spät zur Stelle.
Der Angriff dauerte etwa eine Stunde, bis die letzten Flugzeuge den Raum Berlin verließen. Die Stadt war ein Inferno aus Rauch und Feuer. Die Bilanz war erschütternd: Nach offiziellen Angaben wurden etwa 25.000 Menschen getötet und 120.000 verletzt. Etwa 120.000 Wohnungen wurden zerstört oder beschädigt, was etwa einem Sechstel des gesamten Wohnungsbestandes entsprach. Viele öffentliche Gebäude wie das Reichstagsgebäude, das Schloss Bellevue oder das Auswärtige Amt wurden schwer beschädigt oder vernichtet. Auch viele kulturelle und historische Denkmäler wie die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, das Rote Rathaus oder das Brandenburger Tor litten unter dem Bombenhagel.
Der Angriff vom 3. Februar 1945 war nicht der letzte auf Berlin, aber er war der schwerste und der folgenreichste für die Stadt und ihre Bewohner. Er markierte das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen, die von Kriegsende, Teilung und Wiederaufbau geprägt war. Er hinterließ tiefe Narben in der Stadtlandschaft und im kollektiven Gedächtnis der Berliner. Er war ein Zeugnis der Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, aber auch der Widerstandskraft und des Überlebenswillens der Menschen.
Einige Augenzeugenberichte über den Feuersturm in Berlin sind:
Ein Bericht von Hans-Georg von Studnitz, einem Journalisten und Diplomaten, der sich im Auswärtigen Amt befand. Er beschreibt die Szene als “ein Inferno, wie es die Welt noch nicht gesehen hat”. Er erzählt, wie er mit anderen versuchte, sich durch die brennenden Straßen zu retten, und wie er viele Leichen und Verletzte sah. Er schreibt: “Die Luft war so heiß, dass man kaum atmen konnte. Die Flammen schlugen aus allen Fenstern und Türen. Die Straßen waren voller Schutt und verkohlter Leichen. Der Lärm war ohrenbetäubend. Es war ein Alptraum.” [Hans-Georg von Studnitz: Der Feuersturm über Berlin]
Ein Bericht von Gerda Szepansky, einer Schriftstellerin und Überlebenden des Holocausts, die als Zwangsarbeiterin in Berlin arbeitete. Sie schildert, wie sie mit anderen Frauen in einem Keller Schutz suchte, und wie sie den Feuersturm überlebte. Sie schreibt: “Wir hörten das Heulen der Bomben und das Krachen der Explosionen. Dann wurde es still. Wir dachten, es sei vorbei. Aber dann spürten wir einen starken Luftzug und hörten ein Brausen wie von einem Orkan. Wir sahen durch die Fenster, wie die Flammen näher kamen. Wir pressten uns an die Wände und beteten. Wir hatten Angst zu ersticken oder zu verbrennen. Wir wussten nicht, wie lange es dauerte. Es kam uns wie eine Ewigkeit vor.” [Gerda Szepansky: Der Feuersturm in Berlin]
Ein Bericht von Werner Thielicke, einem Arzt und Professor für Medizin, der im Krankenhaus Moabit arbeitete. Er berichtet, wie er mit seinen Kollegen versuchte, die Patienten zu evakuieren, und wie er den Feuersturm erlebte. Er schreibt: “Wir sahen aus dem Fenster eine riesige Feuerwand auf uns zukommen. Wir rannten mit den Patienten auf die Straße und versuchten, einen Weg aus dem Inferno zu finden. Wir sahen Menschen schreien und um Hilfe rufen. Wir sahen Menschen verbrennen oder von Trümmern erschlagen werden. Wir sahen Menschen verzweifelt nach Wasser suchen oder sich in die Spree stürzen. Wir sahen Menschen sterben.” [Werner Thielicke: Der Feuersturm im Krankenhaus Moabit]
Quellenangaben
Bing vom 22.07.2023
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