Katastrophen der Menschheit:  Giftsee von Geamana/Rumänien

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Der Giftsee von Geamana/Rumänien

Es ist ein Ort, der wie aus einem Albtraum wirkt. Ein See, der in verschiedenen Farben schillert, aber kein Leben beherbergt. Ein Dorf, das unter der Wasseroberfläche begraben liegt, nur noch ein Kirchturm ragt heraus. Ein Tal, das von einer giftigen Flut erobert wurde, die jeden Tag weiter wächst. Dies ist Geamana, einst eine idyllische Gemeinde in Siebenbürgen, heute eine der größten Umweltkatastrophen Europas.

Die Geschichte von Geamana beginnt im Jahr 1970, als in der Nähe des Dorfes eine riesige Kupfermine entdeckt wird. Die Mine gehört zum Unternehmen Roșia Poieni, das vom rumänischen Diktator Nicolae Ceaușescu gefördert wird. Der Kupferabbau soll dem armen Land dringend benötigte Devisen bringen, doch er hat auch einen hohen Preis: Die Abfälle des Bergbaus sind hochgiftig und müssen irgendwo entsorgt werden.

Die Lösung ist grausam: Das Dorf Geamana soll dem Giftmüll weichen. Die rund 1300 Einwohner werden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und erhalten eine Entschädigung von umgerechnet 1300 Euro pro Familie. Viele nehmen das Angebot an und ziehen in andere Orte oder Städte. Doch einige weigern sich zu gehen und bleiben in ihrer Heimat.

Sie ahnen nicht, was ihnen bevorsteht. Im Jahr 1978 beginnt Roșia Poieni damit, den giftigen Schlamm in das Tal zu pumpen, in dem Geamana liegt. Das Wasser steigt langsam an und verschlingt nach und nach die Häuser, die Felder, die Kirche. Nur wenige Menschen können sich retten, viele sterben an den Folgen der Vergiftung oder ertrinken.

Heute ist Geamana fast vollständig unter dem Giftsee verschwunden. Nur der Kirchturm ist noch sichtbar und erinnert an das Schicksal des Dorfes. Der See ist etwa vier Quadratkilometer groß und enthält mehr als 100 Millionen Tonnen giftigen Abfall. Er ist so sauer wie Essig und enthält hohe Konzentrationen von Schwermetallen wie Kupfer, Zink, Blei und Arsen. Er ist eine tickende Zeitbombe für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in der Region.

Denn der See wächst immer noch weiter. Jeden Tag werden etwa 400 Tonnen neuer Abfall in das Tal gepumpt. Es gibt keine Pläne, den See zu sanieren oder zu sichern. Es gibt keine Kontrollen oder Auflagen für Roșia Poieni. Es gibt keine Hoffnung für Geamana.

Doch es gibt noch Menschen, die dort leben. Etwa 20 Familien haben sich auf den Hügeln rund um den See angesiedelt. Sie leben von der Landwirtschaft oder vom Fischen im Fluss Arieș, der vom See gespeist wird. Sie wissen um die Gefahren des Sees, aber sie wollen nicht aufgeben. Sie fühlen sich mit dem Ort verbunden und hoffen auf ein Wunder.

Sie sind die letzten Zeugen einer Tragödie, die verhindert hätte werden können. Sie sind die vergessenen Opfer eines rücksichtslosen Bergbaus, der nur auf Profit aus war. Sie sind die Bewohner von Geamana, dem Giftsee von Rumänien.

Quellen:

  • Geamăna in Rumänien: An diesem giftigen Ort leben Menschen – TRAVELBOOK. https://www.travelbook.de/orte/gefaehrliche-orte/geamana-rumaenien-giftig-ort

  • Katastrophen der Menschheit: Giftsee von Geamana/Rumänien – IRRENHAUS DEUTSCHLAND. https://wahrheitschecker.de/blog/2022/10/08/katastrophen-der-menschheit-giftsee-von-geamana-rumaenien/

  • Geamăna (Alba) – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Geam%C4%83na_%28Alba%29

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