Katastrophen in unterirdischen Höhlen: Cave of the Winds, USA (23.08.1999) 

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Höhlen sind faszinierende Portale in eine geheime Welt, deren Gefahren oft von außen nicht erkennbar sind. Rutschige Oberflächen, fehlendes Licht und unerforschte Tiefen sind nur einige der Risiken. In manchen Höhlen ereigneten sich schlimme Katastrophen, von denen wir in dieser Reihe nun berichten. Steigen Sie mit uns hinab in die Tiefen, aber bleiben Sie stets dicht hinter uns. 

“Die Höhle ist der Ort, wo die Seele sich selbst begegnet.” (Khalil Gibran

Doch für zwei Touristen aus Deutschland wurde die Begegnung mit der Cave of the Winds in den USA zum Verhängnis. Am 23. August 1999 ereignete sich in der berühmten Tropfsteinhöhle bei Colorado Springs ein tragischer Unfall, der zwei Menschen das Leben kostete und mehrere verletzte. 

Die Cave of the Winds ist eine der ältesten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Colorado. Sie wurde 1881 entdeckt und bietet den Besuchern eine faszinierende Welt aus Stalaktiten, Stalagmiten, Kristallen und Fossilien. Die Höhle ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die durch verschiedene Touren erkundet werden können. Eine davon ist die sogenannte Lantern Tour, bei der die Besucher mit Laternen ausgestattet werden und einen Teil der Höhle betreten, der sonst nicht zugänglich ist. Die Tour gilt als besonders abenteuerlich und spannend, da sie die Besucher in die Dunkelheit und Stille der Höhle führt. 

An jenem schicksalhaften Tag im August 1999 nahmen etwa 20 Touristen, darunter auch zwei Deutsche, an der Lantern Tour teil. Sie wurden von einem erfahrenen Höhlenführer begleitet, der ihnen die Geschichte und die Geheimnisse der Höhle erzählte. Die Tour verlief zunächst ohne Probleme, bis die Gruppe einen Raum erreichte, der als Silent Splendor bekannt ist. Dieser Raum ist einer der schönsten und spektakulärsten der Höhle, da er von unzähligen glitzernden Kristallen bedeckt ist, die wie Diamanten funkeln. Die Besucher waren von dem Anblick begeistert und machten Fotos und Videos von dem Naturschauspiel. 

Doch plötzlich geschah das Unfassbare: Ein lauter Knall ertönte, und die Decke des Raumes stürzte ein. Tonnen von Gestein und Erde fielen auf die Touristen, die keine Chance hatten, sich in Sicherheit zu bringen. Die Laternen erloschen, und die Höhle wurde in völlige Finsternis gehüllt. Die Menschen schrien vor Schmerz und Angst, während sie unter den Trümmern begraben wurden. Der Höhlenführer versuchte verzweifelt, Hilfe zu rufen, doch sein Funkgerät war zerstört. Er konnte nur hoffen, dass jemand den Unfall bemerkt hatte und Rettungskräfte alarmiert hatte. 

Die Rettung kam jedoch zu spät für zwei der Touristen, die bei dem Einsturz ums Leben kamen. Es handelte sich um ein Ehepaar aus Deutschland, das seinen Urlaub in den USA verbrachte. Sie waren 52 und 49 Jahre alt und hinterließen zwei erwachsene Kinder. Die anderen Touristen wurden schwer verletzt und mussten aus der Höhle geborgen werden. Einige von ihnen erlitten Knochenbrüche, Prellungen, Schnittwunden und Schocks. Sie wurden in nahegelegene Krankenhäuser gebracht und dort behandelt. Der Höhlenführer überlebte den Unfall ebenfalls, erlitt aber schwere Schuldgefühle und Depressionen. 

Die Ursache für den Einsturz konnte nie eindeutig geklärt werden. Es gab Vermutungen, dass es sich um eine Folge von Erosion, Erdbeben oder Sprengungen in der Nähe handelte. Die Behörden leiteten eine Untersuchung ein, die jedoch keine klaren Ergebnisse lieferte. Die Cave of the Winds wurde nach dem Unfall für mehrere Monate geschlossen und gründlich überprüft. Die Lantern Tour wurde eingestellt und der Silent Splendor Raum gesperrt. Die Höhle wurde später wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, jedoch mit strengeren Sicherheitsvorkehrungen und Warnhinweisen. 

Der Unfall in der Cave of the Winds war eine der schlimmsten Höhlenkatastrophen in der Geschichte der USA. Er schockierte die Öffentlichkeit und löste eine Debatte über den Schutz und die Erhaltung von Naturdenkmälern aus. Er zeigte auch die Gefahren und Risiken, die mit der Erforschung und dem Tourismus in unterirdischen Höhlen verbunden sind. Er hinterließ eine tiefe Trauer bei den Angehörigen und Freunden der Opfer, die ihr Leben bei einem scheinbar harmlosen Ausflug verloren. 

 

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