Inferno über Hongkong – Wie ein Feuersturm am 26.11.2025 mehrere Hochhäuser in den Kollaps trieb 

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Inferno über Hongkong – Wie ein Feuersturm am 26.11.2025 mehrere Hochhäuser in den Kollaps trieb 

22.12.2025 

Am 26. November 2025 erlebte Hongkong eine der schwersten Katastrophen seiner jüngeren Geschichte. In einem dicht besiedelten Wohnkomplex im nördlichen Stadtteil Tai Po brach am frühen Abend ein Feuer aus, das sich innerhalb weniger Minuten zu einem unkontrollierbaren Inferno entwickelte. Die Flammen fraßen sich über Bambusgerüste, die rund um mehrere Hochhäuser für Renovierungsarbeiten errichtet worden waren, und verwandelten den gesamten Gebäudekomplex in eine lodernde Feuerfront. Die Behörden stuften den Brand noch in derselben Nacht auf die höchste Alarmstufe hoch. Die dramatischen Bilder, die sich über soziale Medien und Nachrichtensender verbreiteten, zeigten fünf eng beieinanderstehende Hochhäuser, aus deren Fenstern meterhohe Flammen schlugen, während dichter schwarzer Rauch über die Fassaden kroch. 

Der betroffene Wohnkomplex umfasste acht Blöcke mit fast 2000 Wohnungen, in denen rund 4800 Menschen lebten. Viele von ihnen wurden im Inneren eingeschlossen, da sich das Feuer über die Bambusgerüste rasend schnell ausbreitete und Fluchtwege blockierte. Die Polizei bestätigte zahlreiche Notrufe von Bewohnern, die in ihren Wohnungen festsaßen und auf Rettung hofften. Besonders ältere Menschen galten als gefährdet, da sie oft nicht schnell genug fliehen konnten. Noch Stunden nach Ausbruch des Feuers kämpften Feuerwehrkräfte gegen die Flammen, während Rettungsteams versuchten, eingeschlossene Personen zu erreichen. 

Die Behörden berichteten zunächst von Dutzenden Todesopfern, doch die Zahlen stiegen im Laufe des Tages weiter an. Laut internationalen Medien kamen mindestens 36 Menschen ums Leben, während rund 300 Bewohner vermisst wurden on.orf.at. Andere Berichte sprachen später von über 55 Toten und hunderten Verletzten Bayerischer Rundfunk. Die genaue Zahl der Opfer blieb zunächst unklar, da die Rettungsarbeiten durch die enorme Hitzeentwicklung und die instabile Gebäudestruktur erschwert wurden. In den oberen Stockwerken stürzten Teile der Fassaden ein, und mehrere Etagen galten zeitweise als einsturzgefährdet. 

Die Regierung richtete Notunterkünfte für die evakuierten Bewohner ein und aktivierte eine Hotline für Angehörige, die nach vermissten Personen suchten. Gleichzeitig kündigte Hongkongs Regierungschef John Lee eine umfassende Untersuchung an. Besonders im Fokus stand die Rolle der Bambusgerüste, die in Hongkong traditionell weit verbreitet sind. Obwohl sie als flexibel, kostengünstig und erdbebensicher gelten, können sie bei Bränden als Brandbeschleuniger wirken. Bereits Anfang des Jahres hatte die Regierung angekündigt, Bambusgerüste bei öffentlichen Projekten schrittweise durch Metallkonstruktionen zu ersetzen – ein Schritt, der nach dieser Katastrophe erneut intensiv diskutiert wurde DW. 

Die Einsatzkräfte arbeiteten bis weit in die Nacht hinein, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Die dichte Bebauung, die enorme Höhe der Gebäude und die starke Rauchentwicklung erschwerten die Löscharbeiten erheblich. Videos vom Brandort zeigten Feuerwehrleute, die mit Hochdruckleitungen gegen die Flammen ankämpften, während Funkenregen und herabfallende Gerüstteile die Szenerie dominierten. Die Hitze war so intensiv, dass sich Fenster in benachbarten Gebäuden verformten und Balkone zu glühen begannen. 

Die Katastrophe löste weltweit Bestürzung aus und rückte erneut die Herausforderungen in den Megastädten Asiens in den Fokus, in denen extreme Bevölkerungsdichte, enge Wohnverhältnisse und hohe Gebäude alltäglich sind. Hongkong, bekannt für seine strengen Sicherheitsstandards, sah sich plötzlich mit Fragen konfrontiert, die weit über die unmittelbare Brandursache hinausgingen. Experten warnten, dass die Kombination aus alten Gebäudestrukturen, Renovierungsarbeiten und traditionellen Gerüstsystemen ein Risiko darstellt, das künftig stärker reguliert werden müsse. 

Während die Aufräumarbeiten begannen und die Suche nach Vermissten fortgesetzt wurde, blieb die Stimmung in Tai Po geprägt von Trauer, Fassungslosigkeit und der Frage, wie es zu einer Tragödie solchen Ausmaßes kommen konnte. Die Behörden versprachen Transparenz und eine lückenlose Aufklärung. Für die betroffenen Familien jedoch wird der 26. November 2025 als Tag des Verlustes und der Zerstörung in Erinnerung bleiben. 

 

Quellenangaben 

DW – Feuer in Wohnkomplex erfasst mehrere Hochhäuser (26.11.2025) DW  

ORF – Hochhäuser in Hongkong stehen in Flammen (26.11.2025) on.orf.at  

BR24 – Hochhaus-Inferno in Hongkong (26.11.2025) Bayerischer Rundfunk 

 

 

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