Attentate und Anschläge – der geheime Krieg: Attentat auf Yitzhak Rabin (1995) 

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Attentate sowie Anschläge auf Persönlichkeiten haben die Geschichte immer wieder erschüttert und verändert. Diese gezielten Angriffe auf einflussreiche Personen sind oft Ausdruck politischer, sozialer oder ideologischer Konflikte. Von Julius Cäsar bis John F. Kennedy – die Motive und Auswirkungen solcher Taten sind vielfältig und komplex. In diesem Artikel beleuchten wir einige der bekanntesten Attentate, ihre Hintergründe und die Folgen für die betroffenen Gesellschaften. Dabei wird deutlich, wie tiefgreifend solche Ereignisse das politische und gesellschaftliche Gefüge beeinflussen können.  

  1. September 2024

Einleitung 

Das Attentat auf Yitzhak Rabin am 4. November 1995 markiert einen der tragischsten Momente in der Geschichte Israels. Der israelische Ministerpräsident, der für seine Bemühungen um Frieden im Nahen Osten bekannt war, wurde von einem jüdischen Extremisten ermordet. Dieses Ereignis hatte weitreichende Auswirkungen auf die israelische Politik und den Friedensprozess. In diesem Artikel wird das Attentat detailliert beschrieben und seine Hintergründe sowie Folgen beleuchtet. 

Der Hintergrund des Attentats 

Yitzhak Rabin war eine zentrale Figur im israelischen Friedensprozess. Als Ministerpräsident unterzeichnete er 1993 das Oslo-Abkommen mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), was ihm den Friedensnobelpreis einbrachte. Doch seine Politik stieß auf heftigen Widerstand von rechtsgerichteten und religiösen Gruppen in Israel. Diese Gruppen sahen in Rabins Zugeständnissen an die Palästinenser einen Verrat an den jüdischen Prinzipien und der Sicherheit Israels1. 

Die Kundgebung in Tel Aviv 

Am Abend des 4. November 1995 fand auf dem Platz der Könige Israels in Tel Aviv eine große Friedenskundgebung statt. Rund 150.000 Menschen versammelten sich, um ihre Unterstützung für Rabins Friedenspolitik zu zeigen. Die Stimmung war euphorisch, und Rabin selbst war sichtlich bewegt von der großen Unterstützung. Er hielt eine Rede, in der er seine Vision eines friedlichen Zusammenlebens zwischen Israelis und Palästinensern darlegte2. 

Der Tathergang 

Der Tathergang (ausführlich) 

Am Abend des 4. November 1995 fand auf dem Platz der Könige Israels in Tel Aviv eine große Friedenskundgebung statt. Die Veranstaltung, die unter dem Motto “Ja zum Frieden, nein zur Gewalt” stand, zog etwa 150.000 Menschen an, die ihre Unterstützung für den Friedensprozess und Ministerpräsident Yitzhak Rabin zum Ausdruck bringen wollten. Die Stimmung war optimistisch und hoffnungsvoll, und Rabin selbst war sichtlich bewegt von der großen Unterstützung. 

Nach seiner Rede, in der er die Bedeutung des Friedens betonte und die Fortschritte des Oslo-Abkommens hervorhob, verließ Rabin die Bühne. Er ging in Richtung seines gepanzerten Fahrzeugs, das in der Nähe geparkt war. Die Sicherheitsvorkehrungen waren streng, doch in der Menge befand sich Yigal Amir, ein 25-jähriger rechtsradikaler Student der Bar-Ilan-Universität. Amir hatte sich unter die Teilnehmer gemischt und wartete auf den richtigen Moment, um zuzuschlagen. 

Als Rabin die Treppe hinunterging, trat Amir aus der Menge hervor und schoss aus nächster Nähe zweimal auf Rabin. Die Kugeln trafen Rabin in den Rücken und in die Brust. Rabin brach zusammen und wurde sofort von seinen Leibwächtern umringt. Der Attentäter wurde überwältigt und festgenommen. Rabin wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte verzweifelt um sein Leben kämpften. Trotz aller Bemühungen erlag Rabin seinen schweren Verletzungen um 23:14 Uhr Ortszeit. 

Die Nachricht von Rabins Tod verbreitete sich schnell und löste weltweit Schock und Trauer aus. In Israel versammelten sich Tausende von Menschen an dem Ort des Attentats, um Kerzen anzuzünden und Blumen niederzulegen. Die Trauerfeier für Rabin fand am 6. November 1995 statt und wurde von zahlreichen Staats- und Regierungschefs aus aller Welt besucht, darunter US-Präsident Bill Clinton und der ägyptische Präsident Hosni Mubarak. Rabins Tod markierte einen Wendepunkt in der Geschichte Israels und des Nahostkonflikts, und sein Vermächtnis als Friedensstifter bleibt bis heute unvergessen. 

Die Motive des Täters 

Yigal Amir war ein überzeugter Gegner des Oslo-Abkommens und sah in Rabin einen Verräter. Er war der Meinung, dass Rabins Politik die Existenz Israels gefährdete und dass es seine religiöse Pflicht sei, Rabin zu stoppen. Amir handelte allein, obwohl er in extremistischen Kreisen Unterstützung fand4. 

Die Reaktionen auf das Attentat 

Das Attentat löste weltweit Schock und Trauer aus. In Israel versammelten sich Tausende von Menschen, um Rabin zu gedenken. Politiker aus aller Welt verurteilten die Tat und betonten die Notwendigkeit, den Friedensprozess fortzusetzen. Rabins Nachfolger, Schimon Peres, setzte die Friedensverhandlungen fort, doch das Vertrauen in den Prozess war erschüttert5. 

Die politischen Folgen 

Das Attentat hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die israelische Politik. Die Spaltung innerhalb der israelischen Gesellschaft vertiefte sich, und der Friedensprozess geriet ins Stocken. Die Wahlen 1996 brachten Benjamin Netanjahu an die Macht, der eine härtere Linie gegenüber den Palästinensern verfolgte. Rabins Tod markierte somit einen Wendepunkt im Nahostkonflikt6. 

Das Vermächtnis Yitzhak Rabins 

Trotz seines tragischen Endes bleibt Yitzhak Rabin eine Symbolfigur des Friedens. Seine Bemühungen um eine Lösung des Nahostkonflikts und sein Mut, unpopuläre Entscheidungen zu treffen, werden bis heute gewürdigt. Jährlich finden Gedenkveranstaltungen zu seinen Ehren statt, und sein Name ist untrennbar mit dem Streben nach Frieden verbunden7. 

 

 

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