Kultur, Erlebnis und Vielfalt: Neues aus dem woken Gießen – erneuter Bürgerkrieg beim Erfolgsprodukt „Eritrea-Festival“ 2023

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Gewalt und Chaos beim Eritrea-Festival in Gießen

Weil das Eritrea-Festival in Gießen bereits in 2022 ein voller Erfolg war, bei der die Stadt von begeisterten Migranten in Schutt und Asche gelegt wurde, dachten sich die Stadtverantwortlichen vielleicht, diesen Erfolg auch in 2023 weiterzuführen.

Das Eritrea-Festival, das am vergangenen Wochenende in Gießen stattfand, endete mit schweren Ausschreitungen, bei denen 28 Polizisten verletzt und mehrere Autos beschädigt wurden. Die Polizei musste mit einem Großaufgebot anrücken, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Der Gießener Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher kündigte an, dass er kein weiteres Eritrea-Fest in seiner Stadt zulassen werde.

Das Festival, das vom Zentralrat der Eritreer in Deutschland organisiert wurde, gilt als umstritten, da es die Nähe zu dem Regime in Eritrea zeigt, das als eine der brutalsten Diktaturen der Welt gilt. Das Festival sollte ein Zeichen der Solidarität mit dem eritreischen Präsidenten Isayas Afewerki setzen, der seit 1993 an der Macht ist und keine freien Wahlen oder Meinungsfreiheit zulässt. Das Festival bot neben Musik und Tanz auch politische Diskussionsrunden an, bei denen hohe Vertreter des eritreischen Regimes anwesend waren.

Die Gewalt brach am Samstagnachmittag aus, als eine Gruppe von etwa 100 Gegnern des Festivals versuchte, das Gelände zu stürmen. Die Angreifer waren zum Teil aus anderen deutschen Städten angereist und gehörten verschiedenen ethnischen Gruppen aus Eritrea an, die sich gegen das Regime stellen. Sie warfen Steine, Flaschen und Rauchbomben auf die Festivalbesucher und die Polizei, die versuchte, sie zurückzuhalten. Die Polizei setzte Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein, um die Situation zu entschärfen. Dabei wurden 28 Beamte verletzt, einige davon schwer. Auch mehrere Festivalbesucher und Angreifer erlitten Verletzungen.

Die Polizei nahm mehrere Personen fest und leitete Ermittlungen wegen Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs ein. Die Gewalt dauerte bis in den späten Abend an und griff auch auf die umliegenden Straßen über. Dort wurden Autos angezündet, Schaufenster eingeschlagen und Mülltonnen umgeworfen. Die Polizei musste mehrere Straßen sperren und rief die Anwohner auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Am Sonntag beruhigte sich die Lage etwas, aber die Polizei blieb mit einem starken Aufgebot vor Ort, um weitere Ausschreitungen zu verhindern. Das Festival ging trotz der Vorfälle weiter und endete am Sonntagabend.

Die Reaktionen auf die Gewalt waren unterschiedlich. Der Gießener Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher verurteilte die Gewalt scharf und sagte:

“Die Bilder, die aus unserer Stadt am Wochenende durch die Welt gingen, sind unerträglich.” Er kündigte an, dass er kein weiteres Eritrea-Fest in seiner Stadt zulassen werde. Er forderte eine politische und juristische Aufarbeitung der Frage, ob eine Stadt eine nordostafrikanische Diktatur feiern lassen müsse.

Der Zentralrat der Eritreer in Deutschland bedauerte die Gewalt und distanzierte sich von den Angreifern. Er betonte, dass das Festival ein friedliches Kultur- und Sportfest sei, das nichts mit Politik zu tun habe. Er warf den Gegnern des Festivals vor, von “ausländischen Kräften” gesteuert zu werden, die Eritrea destabilisieren wollten.

Die Gegner des Festivals hingegen bezeichneten das Festival als eine Propagandaveranstaltung des eritreischen Regimes. Sie kritisierten, dass das Festival von der deutschen Regierung geduldet werde, obwohl Eritrea ein Land sei, das seine Bürger unterdrücke und zwangsrekrutiere. Sie forderten mehr Solidarität mit den eritreischen Flüchtlingen, die vor dem Regime geflohen seien.

Das Eritrea-Festival findet seit 2011 jährlich in verschiedenen deutschen Städten statt. Schon im vergangenen Jahr war es in Gießen zu massiven Angriffen auf das Festival gekommen, bei denen 33 Menschen verletzt wurden. Die Stadt hatte versucht, das Festival in diesem Jahr zu verbieten, war aber vor Gericht gescheitert. Der Verwaltungsgerichtshof in Kassel hatte am Freitag entschieden, dass das Festival stattfinden dürfe.

Quellen:

DW, Schildverlag, Stadt Gießen

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