Weil sie Deutsche sind  – Niederländische Lager für Volksdeutsche

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Als das Deutsche Reich am Ende des Zweiten Weltkrieges zusammenbrach, war es für die Deutsche Wehrmacht ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Für die Zivilbevölkerung war es der Beginn eines Albtraums, denn sie wurde plötzlich zum Freiwild für die Rachegelüste des Feindes. Dieser hasste sie so sehr, dass er ihnen kein Erbarmen zeigte. Was die Deutschen in jenen Tagen erleiden mussten, war grausamer als alles, was sie sich je hätten vorstellen können.

Während des Zweiten Weltkriegs mehrere Lager in den Niederlanden, die von den niederländischen Behörden oder dem niederländischen Widerstand betrieben wurden, um Deutsche oder deutschfreundliche Personen zu internieren oder zu verhören. Diese Lager waren oft ehemalige Gefängnisse, Schulen oder Fabriken, die für diesen Zweck umfunktioniert wurden. Die Bedingungen in diesen Lagern waren sehr unterschiedlich, je nachdem, wer sie kontrollierte und wie sie verwaltet wurden. Einige der bekanntesten Lager waren:

  • Das Lager Schoorl: Dies war das erste Lager, das von den Niederländern im Mai 1940 errichtet wurde, um deutsche Kriegsgefangene und NS-Sympathisanten festzuhalten. Es befand sich in einem ehemaligen Militärlager in der Nähe von Alkmaar. Das Lager wurde im Juli 1940 von den deutschen Besatzern übernommen und als Durchgangslager für Juden und politische Gefangene genutzt[1][1].

  • Das Lager Ommen: Dies war ein Lager, das von der niederländischen Polizei im September 1944 eingerichtet wurde, um deutsche Soldaten und Zivilisten festzunehmen, die sich nach dem alliierten Vormarsch ergeben hatten. Es befand sich in einem ehemaligen Ferienlager in der Nähe von Ommen. Das Lager wurde im April 1945 von den Alliierten befreit2.

  • Das Lager Westerbork: Dies war ein Lager, das ursprünglich von den Niederländern im Oktober 1939 gebaut wurde, um jüdische Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich aufzunehmen. Es befand sich in der Nähe von Hooghalen. Das Lager wurde im Juli 1942 von den deutschen Besatzern übernommen und als Durchgangslager für die Deportation von Juden in die Vernichtungslager im Osten genutzt. Nach der Befreiung des Lagers im April 1945 wurde es als Internierungslager für Kollaborateure und NS-Angehörige genutzt3.

  • Das Lager Amersfoort: Dies war ein Lager, das von der niederländischen Polizei im August 1941 errichtet wurde, um politische Gefangene und Widerstandskämpfer festzuhalten. Es befand sich in einem ehemaligen Polizeikasernengelände in Amersfoort. Das Lager wurde im März 1943 von der SS übernommen und als Konzentrationslager für Juden, Sinti und Roma, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene genutzt. Nach der Befreiung des Lagers im Mai 1945 wurde es als Internierungslager für Kollaborateure und NS-Angehörige genutzt.

Die meisten der in den Niederlanden inhaftierten Deutschen waren sogenannte „Volksdeutsche“, d.h. Personen deutscher Abstammung oder Herkunft, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Sie wurden oft unter dem Vorwand der „Rückführung“ ins Reich verhaftet und deportiert. Viele von ihnen waren Juden oder hatten jüdische Vorfahren und wurden daher als „rassisch minderwertig“ angesehen. Andere waren politische Gegner des Nationalsozialismus, wie z.B. Kommunisten, Sozialdemokraten oder Pazifisten. Wieder andere waren einfach unliebsame Personen, die den deutschen Behörden verdächtig erschienen3

Die Zahl der in den Niederlanden inhaftierten Deutschen ist schwer zu ermitteln, da viele von ihnen keine offiziellen Dokumente hatten oder ihre Identität verschleierten. Schätzungen zufolge waren es zwischen 10.000 und 20.000 Personen, von denen etwa die Hälfte jüdischer Abstammung war. Die meisten von ihnen wurden zwischen 1942 und 1944 deportiert, vor allem nach Auschwitz-Birkenau, Sobibor oder Theresienstadt. Nur wenige überlebten den Krieg und konnten nach ihrer Befreiung in ihre Heimat zurückkehren oder eine neue Existenz aufbauen3

Folgende Orte des Grauens für Deutsche gab es:

  • Assen, Huis van Bewaring (dt: Städtisches Gefängnis)

  • Borger, School (dt: Schule)

  • Dalen, School (dt: Schule)

  • Emmen, Geesburg

  • Emmen, Ambachtsschool (dt: Berufsschule)

  • Gees, Gereformeerde School (dt: Reformierte Schule)

  • Havelte, Kamp zonder naam (Lager ohne Verzeichnis)

  • Hochhalen, Kamp Westerbork (dt: Lager Westerbork)

  • Hochhalen, Pietersberg (dt: Petersberg)

  • Hochvenne, School (dt: Schule)

  • Kuhvorden, School (dt: Schule)

  • Roden, Kamp zonder naam (Lager ohne Verzeichnis)

  • Rolde, Heidekamp

  • Südwalde, Kamp zonder naam (Lager ohne Verzeichnis)

  • Tynaarlo, Kamp zonder naam (Lager ohne Verzeichnis)

  • Vennhäuser, Rijkswerkinrichting (dt: Reichsarbeitseinrichtung)

  • Zweeloo, Kamp zonder naam (Lager ohne Verzeichnis)

  • Provinz Überissel

  • Almelo, Acaciaschool (dt: Akazienschule)

  • Almelo, Huis van Bewaring (dt: Städtisches Gefängnis)

  • Bergentheim, Donkerbroek (dt: Dunkelbrook)

  • Dalfsen, Hessum

  • Deventer, Parkschool (dt: Parkschule)

  • Emmelort, Westvaart (dt: Westgraben)

  • Enscheid, Scholten

  • Enscheid, Vliegveld Twenthe (dt: Flughafen Twenthe)

  • Hardenberg, School (dt: Schule)

  • Hengelo, Storkfabriek (dt: Stork Betriebsgelände)

  • Kampen, Van Heutzkazerne (dt: Von Heutzkaserne)

  • Ommen, Kamp Erica (dt: Lager Erica)

  • Stapfhorst, Beugelen

  • Stapfhorst, Rouveen (dt: Rohvenne)

  • Steinwickerwald, Beenderribben (dt: Knochenrippe)

  • Steinwickerwald, De Eese (dt: Die Ehse)

  • Steinwickerwald, De Kikkerij (dt: Die Fröscherei)

  • Zwolle, Huis van Bewaring (dt: Städtisches Gefängnis)

  • Zwolle, Kraamvrouwenkliniek (dt: Wöchnerinnenklinik)

 

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