Weil sie Deutsche sind – Das Massaker von Aussig vom 31.07.1945

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Als das Deutsche Reich am Ende des Zweiten Weltkrieges zusammenbrach, war es für die Deutsche Wehrmacht ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Für die Zivilbevölkerung war es der Beginn eines Albtraums, denn sie wurde plötzlich zum Freiwild für die Rachegelüste des Feindes. Dieser hasste sie so sehr, dass er ihnen kein Erbarmen zeigte. Was die Deutschen in jenen Tagen erleiden mussten, war grausamer als alles, was sie sich je hätten vorstellen können.

Das Massaker von Aussig fand am 31. Juli 1945 in der Stadt Ústí nad Labem (Aussig) in der Tschechoslowakei statt. Es war ein Pogrom gegen die deutsche Zivilbevölkerung, das von einem wütenden tschechischen Mob ausgeführt wurde1.

Der Anlass für das Massaker war die Explosion eines Munitionsdepots im Stadtteil Krásné Březno (Schönpriesen), die als Anschlag der Werwölfe, einer nationalsozialistischen Untergrundorganisation, dargestellt wurde2. Die Explosion war jedoch wahrscheinlich eine gezielte Aktion der Abteilung Z des tschechoslowakischen Innenministeriums, die einen Vorwand für die restlose Vertreibung der deutschen Minderheit aus dem Sudetenland schaffen wollte1.

Die Deutschen, die in Aussig lebten, waren an weißen Armbinden zu erkennen, die sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs tragen mussten1. Sie wurden von den Tschechen ohne nähere Untersuchung als vermeintlich Schuldige ausgemacht und brutal angegriffen.

Sie wurden erschlagen, mit Bajonetten erstochen, in einem Löschwasserspeicher ertränkt oder von der Elbebrücke gestoßen und im Wasser beschossen1. Die Leichen trieben bis ins benachbarte Sachsen, wo an den folgenden Tagen 80 Leichen von Erschlagenen aus der Elbe geborgen wurden1. In den nächsten 72 Stunden wurden alle Deutschen, die noch in Aussig lebten, gewaltsam vertrieben2.

Die genaue Zahl der Opfer ist schwer festzustellen, da die tschechoslowakische Seite ihre Archive nicht freigab. In sudetendeutschen Publikationen wurde die Zahl der Toten bei diesem Massaker jahrelang mit über 2000 angegeben1. Dies wird jedoch von einigen Historikern bezweifelt, da es keine entsprechende Zahl von Vermisstenmeldungen gab2. Tschechische Historiker sprechen von 43–100 Toten1, deutsche Historiker gehen von einer Maximalzahl von 220 Opfern aus1.

Das Massaker von Aussig war eines der schlimmsten Vertreibungsverbrechen in Mitteleuropa nach dem Krieg. Es zeigte, wie tief der Hass und die Rachegefühle zwischen den Tschechen und den Deutschen waren, die jahrhundertelang nebeneinander gelebt hatten. Es zeigte auch, wie leicht Menschen zu Opfern oder Tätern werden können, wenn sie von Propaganda und Lügen manipuliert werden. Es ist wichtig, sich an dieses dunkle Kapitel der Geschichte zu erinnern, um solche Gräueltaten in Zukunft zu vermeiden.

Zeitzeugenberichte:

[…]”Im Stadtteil Schönpriesen lagerte in einem Depot in der Zuckerfabrik eine große Menge verschiedener Munition, die von der Wehrmacht zurückgelassen worden war. Dort beschäftigte man deutsche Häftlinge aus dem tschechischen Koncentračni Tabor (Konzentrationslager) Ùsti-Všebořice (Aussig-Schöbritz), die an diesem Tag bereits um 14.45 Uhr aus der Zuckerfabrik entfernt wurden. Gegen 15.00 Uhr explodierte das Munitionsdepot. Das war der Startschuss. Die Jagd auf alle Deutschen begann.”[…]

Die Deutschen beobachteten bereits Tage zuvor, dass sich im Ort seltsame Personen aufhielten. 

… Schon am Vormittag des 31. Juli 1945 waren die Svoboda-Garde sowie ca. 300 sehr zweifelhaft aussehende Personen, die mit einem Zug aus Prag angereist waren, in der Stadt eingetroffen.

Explosion der Fabrik

Gegen 15.00 h explodierte planmäßig die Fabrik. Alle Deutschen wurden zusammengetrieben, alle von Tschechen als Schuldige dieser Sabotage ausgemacht.

[…]”Erkennbar waren die Deutschen an weißen Armbinden, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis mindestens Ende 1946 alle Deutschen in der Tschechoslowakei tragen mussten.”[…]

Die wehrlosen Deutschen wurden in Kolonnen über die Elbbrücke getrieben, dort wahlweise erschossen, erstochen oder gleich in die Elbe geworfen, in der sie ertranken. Wer an die Oberfläche kam, wurde von der Brücke aus erschossen; deren Leichen trieben darin bis nach Sachsen. Dort wurden an den in Frage kommenden Tagen laut den Totenmatrikeln der Ufergemeinden 80 Leichen von Erschlagenen aus der Elbe geborgen.

[…]” Wer auf die 13 Meter hohe Brücke gedrängt wurde, die die Elbe in einem weiten Stahlbogen überspannt, hatte verloren. Männer, Frauen, sogar eine Frau mit einem Kinderwagen, wurden über das Brückengeländer geworfen und waren Zielscheiben, bis sie nicht mehr aus den Fluten auftauchten. Niemand weiß die Zahl dieser Toten, von denen der Fluß viele auf deutschem Gebiet an das Ufer spülte.”[…]

[…]„Ich lief zur Elbbrücke und sah hier, wie Hunderte deutsche Arbeiter, die aus den Schichtwerken kamen, in die Elbe geworfen wurden. Auch Frauen und Kinder sowie Kinderwagen stießen die Tschechen in den Strom. 

Es waren meistens schwarz uniformierte Tschechen mit roten Armbinden. Sie warfen Frauen und Kinder, die sich nicht wehren konnten, von der 20 Meter hohen Brücke in die Fluten. Die Massenverfolgung der Deutschen dauerte bis in den späten Abend. 

Wir hörten aus allen Ecken und Straßen Schreie und Weinen. Weder eine Behörde noch die russische Besatzungsmacht schritten gegen diesen Massenmord ein. Zahlreiche Deutsche, die sich aus der Elbe schwimmend gerettet hatten, wurden durch Maschinengewehre beschossen. In Aussig schätzte man die Gesamtzahl der auf solche Weise ums Leben Gekommenen auf 800 bis tausend.“[…]

Opferzahl

Die genaue Anzahl der deutschen Opfer ist nicht bekannt und schwankt sehr. Zwischen 90 – 2.000 Opfern.

 

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