Attentate und Anschläge – der geheime Krieg: Attentat auf Benigno Aquino Jr. Am 21.08.1983
Attentate sowie Anschläge auf Persönlichkeiten haben die Geschichte immer wieder erschüttert und verändert. Diese gezielten Angriffe auf einflussreiche Personen sind oft Ausdruck politischer, sozialer oder ideologischer Konflikte. Von Julius Cäsar bis John F. Kennedy – die Motive und Auswirkungen solcher Taten sind vielfältig und komplex. In diesem Artikel beleuchten wir einige der bekanntesten Attentate, ihre Hintergründe und die Folgen für die betroffenen Gesellschaften. Dabei wird deutlich, wie tiefgreifend solche Ereignisse das politische und gesellschaftliche Gefüge beeinflussen können.
- September 2024
Einleitung
Das Attentat auf Benigno “Ninoy” Aquino Jr. am 21. August 1983 markiert einen Wendepunkt in der philippinischen Geschichte. Aquino, ein prominenter Oppositionsführer und scharfer Kritiker des damaligen Präsidenten Ferdinand Marcos, wurde bei seiner Rückkehr aus dem Exil in den USA auf dem Flughafen von Manila erschossen. Dieses Ereignis löste massive Proteste aus und führte letztlich zur Stärkung der Oppositionsbewegung gegen das Marcos-Regime.
Hintergrund
Politische Karriere von Benigno Aquino Jr.
Benigno Aquino Jr. wurde am 27. November 1932 in Concepcion, Provinz Tarlac, geboren. Schon in jungen Jahren zeigte er großes politisches Talent und wurde mit nur 34 Jahren zum jüngsten Senator in der Geschichte der Philippinen gewählt1. Seine politische Karriere war geprägt von seinem unermüdlichen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte, was ihn zu einem der prominentesten Kritiker von Präsident Ferdinand Marcos machte1.
Marcos’ Regime und die Opposition
Ferdinand Marcos regierte die Philippinen von 1965 bis 1986. Seine Herrschaft war geprägt von Korruption, Menschenrechtsverletzungen und der Ausrufung des Kriegsrechts im Jahr 19721. Aquino war einer der lautstärksten Gegner des Marcos-Regimes und wurde 1972 inhaftiert. Trotz seiner Inhaftierung und späteren Verurteilung zum Tode blieb er ein Symbol des Widerstands1.
Die Rückkehr aus dem Exil
Exil in den USA
Nach einem Herzinfarkt im Jahr 1980 durfte Aquino zur medizinischen Behandlung in die USA ausreisen. Dort setzte er seine politische Arbeit fort und blieb bis Mitte 1983 im Exil1. Trotz Warnungen vor den Gefahren einer Rückkehr entschied sich Aquino, in sein Heimatland zurückzukehren, um die Opposition gegen Marcos zu stärken1.
Ankunft in Manila
Am 21. August 1983 landete Aquino unter dem falschen Namen Marcial Bonifacio am Flughafen von Manila. Er wurde von einer großen Menschenmenge erwartet, die ihn als Hoffnungsträger der Demokratie feierte1. Doch kurz nach dem Verlassen des Flugzeugs wurde er von einem Schuss in den Kopf getroffen und starb noch am Tatort1.
Das Attentat
Ablauf des Attentats
Aquino wurde beim Verlassen des Flugzeugs von Sicherheitskräften begleitet. Plötzlich fiel ein Schuss, der ihn tödlich traf. Augenzeugen berichteten von chaotischen Szenen, als die Sicherheitskräfte versuchten, die Situation unter Kontrolle zu bringen1. Der philippinische Soldat Rolando Galman, der ebenfalls am Tatort erschossen wurde, wurde zunächst als Attentäter präsentiert1.
Reaktionen und Folgen
Das Attentat löste landesweite Proteste aus. Viele Filipinos sahen in Aquinos Ermordung den endgültigen Beweis für die Brutalität des Marcos-Regimes1. Die Beerdigung von Aquino wurde zu einer der größten Demonstrationen in der Geschichte der Philippinen und markierte den Beginn des Endes für Marcos1.
Untersuchung und Gerichtsverfahren
Erste Ermittlungen
Die erste Untersuchung des Attentats wurde von der Regierung Marcos geleitet und führte zur Anklage gegen 25 Militärangehörige und einen Zivilisten. Alle Angeklagten wurden jedoch freigesprochen, was zu weit verbreiteter Empörung führte1.
Nach Marcos’ Sturz
Nach dem Sturz von Marcos im Jahr 1986 wurde eine neue Untersuchung eingeleitet. Diese führte zur Verurteilung von 16 Militärangehörigen, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden1. Die Verurteilungen wurden später vom Obersten Gerichtshof bestätigt1.
Auswirkungen auf die philippinische Politik
Stärkung der Opposition
Aquinos Ermordung stärkte die Opposition gegen Marcos erheblich. Seine Witwe, Corazon Aquino, trat in den Vordergrund und kandidierte 1986 bei den Präsidentschaftswahlen1. Trotz weit verbreiteter Wahlfälschungen durch Marcos führte der öffentliche Druck zur sogenannten People Power Revolution, die Marcos schließlich zur Flucht zwang und Corazon Aquino zur Präsidentin machte1.
Langfristige Folgen
Das Attentat auf Benigno Aquino Jr. bleibt ein symbolträchtiges Ereignis in der Geschichte der Philippinen. Es markierte den Beginn des Endes einer Diktatur und den Aufstieg einer demokratischen Bewegung, die das Land nachhaltig veränderte1.
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