Alptraum unter der Erde – Der Infernoabend im Ulmer Innenstadtbunke

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  1. Oktober 2025

Wenn Schutz zur Falle wird – Der Luftangriff vom 17. Dezember 1944 

Am Abend des 17. Dezember 1944 verwandelte sich die Ulmer Innenstadt in ein flammendes Inferno. Zwischen 19:23 und 19:50 Uhr flogen über 300 britische Bomber drei Angriffswellen auf das historische Zentrum der Stadt. Ziel war nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Wohngebiete – insbesondere jene mit hohem Holzanteil, um einen Feuersturm zu entfachen. Die Altstadt wurde nahezu vollständig zerstört, über 700 Menschen starben, Tausende wurden verletzt oder obdachlos Stadt Ulm Wikipedia. 

Der Innenstadtbunker: Hoffnung und Horror zugleich 

Mitten in diesem Chaos befand sich ein Luftschutzbunker in der Ulmer Innenstadt – ein Ort, der eigentlich Schutz bieten sollte. Doch die Realität war grausam: Ein direkter Bombentreffer traf den Bunker, in dem sich etwa 200 Menschen aufhielten. Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute nicht eindeutig dokumentiert, doch Zeitzeugen und Archivquellen berichten von einem verheerenden Szenario. Die Druckwellen der Sprengbomben rissen Türen aus den Angeln, Luftminen zerstörten die Belüftungssysteme, und durch die Hitzeentwicklung kam es zu Erstickungen und Panik Deutsche Digitale Bibliothek Stadt Ulm. 

Die Architektur des Schreckens 

Der Bunker war ein sogenannter Hochbunker aus Beton, errichtet in den frühen Kriegsjahren nach den Richtlinien des Reichsluftschutzbundes. Er verfügte über mehrere Etagen, Notausgänge und rudimentäre Belüftung. Doch gegen die Wucht der britischen Bomben war er nicht gewappnet. Die sogenannte „Christbaum“-Markierung durch Mosquito-Flugzeuge leitete die Bomber präzise auf das Zentrum – der Bunker lag mitten im Zielgebiet Wikipedia. 

Dokumentation und Aufarbeitung 

Das Stadtarchiv Ulm dokumentiert die Ereignisse des 17. Dezember 1944 mit zahlreichen Originalquellen, darunter Augenzeugenberichte, Fotografien und Einsatzprotokolle. Besonders eindrücklich sind die Karten, die die Zerstörungszonen zeigen – der Innenstadtbunker ist als Volltreffer markiert. Auch das Landesarchiv Baden-Württemberg führt umfangreiche Bestände zur Luftschutzorganisation und den Folgen der Bombardierung Deutsche Digitale Bibliothek. 

Nach dem Angriff: Trümmer, Trauer, Transformation 

Nach dem Angriff war Ulm kaum wiederzuerkennen. Über 80 % der Altstadt lagen in Schutt und Asche. Das Ulmer Münster überstand den Angriff wie durch ein Wunder nahezu unversehrt und wurde zum Symbol des Überlebens. Der Innenstadtbunker hingegen wurde später abgetragen – seine Geschichte blieb lange im Schatten der großen Zerstörung. Erst in den letzten Jahren rückte er durch Forschungsprojekte und Gedenkinitiativen wieder ins öffentliche Bewusstsein Stadt Ulm Wikipedia. 

 

Quellenangaben 

 

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