Katastrophen der Menschheit – die letzte Fahrt der “Lady Mary” am 15.03.2009

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen. 

Datum: 8. Februar 2025 

Am 15. März 2009 ereignete sich eine der tragischsten Katastrophen in der Geschichte der US-amerikanischen Fischereiindustrie. Die „Lady Mary“, ein bekanntes Fischereischiff, geriet in Seenot und sank im Nordatlantik, etwa 120 Kilometer vor Cape May im US-Bundesstaat New Jersey. Diese Katastrophe forderte das Leben von sechs der sieben Besatzungsmitglieder und hinterließ eine Spur der Verzweiflung und des Verlustes. 

Der letzte Einsatz der „Lady Mary“ 

Die „Lady Mary“ war ein 22 Meter langes Schiff, das für seine erfolgreichen Fischfangtouren bekannt war. An jenem tödlichen Tag war die Crew auf der Suche nach Jakobsmuscheln, einer wertvollen Delikatesse. Während der nächtlichen Arbeit geriet das Schiff plötzlich in Schieflage und lief mit Wasser voll, bevor es schließlich kenterte. Trotz Überlebensanzügen konnten nur wenige der Besatzungsmitglieder gerettet werden. 

Die Crew der „Lady Mary“ bestand aus erfahrenen Fischern, die genau wussten, wie gefährlich die Arbeit auf See sein kann. Der Kapitän, Bernie S. Smith, war ein Veteran mit über 20 Jahren Erfahrung in der Fischereiindustrie. Er war bekannt für seine Vorsicht und seine Fähigkeit, seine Crew sicher nach Hause zu bringen. An diesem schicksalhaften Tag jedoch konnte selbst seine Erfahrung die Katastrophe nicht verhindern. 

Es wird vermutet, dass die „Lady Mary“ durch die raue See und die schweren Schleppnetze, die das Schiff mit Jakobsmuscheln beladen hatten, in Schieflage geriet. Die Besatzung versuchte verzweifelt, das Wasser aus dem Schiff zu pumpen, aber die Überflutung war zu schnell und zu stark. Das Schiff sank innerhalb weniger Minuten, und die Besatzung hatte kaum Zeit, ihre Überlebensanzüge anzulegen. 

Ursachen und Folgen 

Die genauen Ursachen des Unglücks sind bis heute umstritten. Einige Experten vermuten, dass die riskante Fangmethode mit Metall-Schleppnetzen dem Schiff zum Verhängnis wurde. Diese Schleppnetze sind schwer und können das Gleichgewicht eines Schiffes stören, besonders bei rauer See. Es gibt Berichte, dass das Schiff überladen war und dass die Schleppnetze den Schwerpunkt des Schiffes verändert haben könnten, was zur Schieflage führte. 

Andere Theorien besagen, dass eine Kollision mit einem anderen Schiff die Katastrophe auslöste. Am Tag des Unglücks wurden in der Nähe der „Lady Mary“ mehrere Schiffe gesichtet, darunter ein großes Containerschiff. Es gibt Spekulationen, dass die „Lady Mary“ von einem dieser Schiffe gerammt wurde, was das Sinken beschleunigte. Diese Theorie konnte jedoch nie bewiesen werden, da es keine Zeugen oder Beweise gibt, die diese Behauptung stützen. 

Unabhängig von den genauen Umständen bleibt die Tragödie ein schmerzliches Kapitel in der Geschichte der Fischerei. Die Familien der Opfer mussten mit dem Verlust ihrer Lieben umgehen, und die Fischereiindustrie wurde auf die Gefahren und Risiken der Arbeit auf See aufmerksam gemacht. Die Katastrophe führte zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen und strengeren Vorschriften für Fischereischiffe. Neue Regelungen erforderten, dass alle Fischereifahrzeuge mit modernen Navigationssystemen, Notfallpeilsendern und ausreichend Rettungsausrüstung ausgestattet sein müssen. Außerdem wurden Schulungen und Übungen für die Besatzungen obligatorisch gemacht, um sicherzustellen, dass sie in Notfällen angemessen reagieren können. 

Erinnerung und Gedenken 

Jedes Jahr am Jahrestag des Unglücks kommen Freunde, Familien und Kollegen der Opfer zusammen, um ihre Erinnerung zu ehren. Ein Denkmal in Cape May erinnert an die verlorenen Seelen und dient als Mahnmal für die Gefahren, denen Fischerei-Beschäftigte ausgesetzt sind. Das Denkmal zeigt eine Bronzestatue eines Fischers, der in die Ferne blickt, als Symbol für die vielen Leben, die auf See verloren gingen. 

Die Familien der Opfer haben sich auch zusammengeschlossen, um eine Stiftung zu gründen, die sich für die Sicherheit der Fischer einsetzt. Die „Lady Mary Memorial Foundation“ sammelt Spenden, um Sicherheitsausrüstung für Fischereischiffe bereitzustellen und Schulungen für Fischer zu finanzieren. Die Stiftung arbeitet eng mit der Küstenwache und anderen Organisationen zusammen, um sicherzustellen, dass die Lehren aus der Tragödie nicht vergessen werden und dass ähnliche Katastrophen in Zukunft verhindert werden können. 

Die Tragödie der „Lady Mary“ hat die Fischereigemeinschaft tief erschüttert und viele Fischer dazu veranlasst, ihre eigenen Sicherheitsvorkehrungen zu überdenken. Die Geschichte dient als Mahnung an die unvorhersehbaren und oft gefährlichen Bedingungen, denen Fischer auf See ausgesetzt sind, und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. 

Quellen 

 

 

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