Der Erste Weltkrieg: Die Schlacht bei Tannenberg vom 26. bis 30. August 1914

Lesezeit 4 minutes

Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein globaler Konflikt, der Millionen von Menschenleben forderte. Wir werden die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen dieser deutschen Schlachten erläutern, die sowohl heroische als auch tragische Momente beinhalteten. Der Erste Weltkrieg war auch ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte, der das Land und seine Bevölkerung nachhaltig prägte und der bis in die Gegenwart reicht.

  1. April 2024

“Der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.” –

Carl von Clausewitz, preußischer Militärtheoretiker

Der Erste Weltkrieg war ein globaler Konflikt, der von 1914 bis 1918 andauerte und mehr als 17 Millionen Menschen das Leben kostete. Er wurde ausgelöst durch den Mord an Erzherzog Franz Ferdinand, dem Thronfolger von Österreich-Ungarn, in Sarajevo am 28. Juni 1914. Dies führte zu einer Reihe von Ultimaten, Bündnissen und Mobilisierungen, die Europa in zwei verfeindete Lager spalteten: die Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und Bulgarien) und die Entente (Frankreich, Großbritannien, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Japan und später die USA).

Eine der ersten und bedeutendsten Schlachten des Krieges war die Schlacht bei Tannenberg, die vom 26. bis 30. August 1914 im Osten Preußens stattfand. Sie war eine der größten Niederlagen in der russischen Militärgeschichte und ein entscheidender Sieg für die deutsche Armee unter der Führung von Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff. Die Schlacht bei Tannenberg war nicht nur militärisch, sondern auch politisch und psychologisch von großer Bedeutung.

Sie beeinflusste das Schicksal der beiden beteiligten Nationen, die Entwicklung des Krieges und die Zukunft Europas.

Die Schlacht bei Tannenberg war das Ergebnis eines deutschen Gegenangriffs auf die russische Invasion Ostpreußens, die Anfang August 1914 begonnen hatte. Die russische Armee war in zwei Fronten aufgeteilt: die Erste Armee unter Alexander Samsonow und die Zweite Armee unter Paul von Rennenkampf. Die beiden Armeen sollten sich in der Mitte Ostpreußens treffen und die deutsche Achte Armee unter Maximilian von Prittwitz einkreisen und vernichten. Die deutsche Armee war jedoch über die Bewegungen der Russen durch abgefangene Funksprüche und Spionageberichte informiert. Sie nutzte die Lücke zwischen den beiden russischen Armeen aus, um sie nacheinander anzugreifen. Die deutsche Achte Armee wurde dabei von Hindenburg und Ludendorff übernommen, die von Prittwitz ablösten, nachdem dieser einen Rückzug hinter die Weichsel vorgeschlagen hatte.

Die Schlacht bei Tannenberg begann am 26. August 1914, als die deutsche Achte Armee die russische Zweite Armee bei Gumbinnen angriff. Der Angriff wurde jedoch von Rennenkampf abgewehrt, der seine Truppen nach Süden zurückzog. Die deutsche Achte Armee verfolgte ihn nicht, sondern wandte sich nach Westen, um die russische Erste Armee bei Tannenberg zu stellen. Die russische Erste Armee war sich der deutschen Bedrohung nicht bewusst und marschierte ahnungslos in die deutsche Falle.

Am 27. August 1914 wurde sie von drei Seiten von der deutschen Achten Armee angegriffen, die ihre Kommunikations- und Versorgungslinien abschnitt. Die russische Erste Armee geriet in Panik und versuchte, einen Ausweg aus dem Kessel zu finden. Die deutsche Achte Armee schloss jedoch den Ring um sie und machte sie kampfunfähig. Am 30. August 1914 kapitulierte die russische Erste Armee, nachdem sie fast 80.000 Mann an Toten, Verwundeten und Gefangenen verloren hatte. Die deutsche Achte Armee erlitt nur etwa 15.000 Verluste. Samsonow erschoss sich in einem Wald, um seiner Schande zu entgehen.

Die Schlacht bei Tannenberg war ein Wendepunkt im Ersten Weltkrieg. Sie beendete die russische Bedrohung Ostpreußens und stärkte das deutsche Selbstvertrauen. Sie machte Hindenburg und Ludendorff zu nationalen Helden und gab ihnen die volle Kontrolle über die deutsche Ostfront. Sie schwächte die russische Moral und führte zu Spannungen zwischen den russischen Kommandeuren und der politischen Führung.

Sie veranlasste die Entente, mehr Truppen an die Westfront zu schicken, um Frankreich zu entlasten, das von der deutschen Offensive bedrängt wurde. Sie verzögerte jedoch auch die deutsche Konzentration auf die Westfront, wo der Krieg in einen Stellungskrieg überging, der vier Jahre lang andauern sollte. Die Schlacht bei Tannenberg war somit ein Pyrrhussieg für Deutschland, der ihm einen kurzfristigen Vorteil, aber keinen langfristigen Erfolg brachte.

Die Schlacht bei Tannenberg war eine der blutigsten und dramatischsten Schlachten des Ersten Weltkrieges. Sie zeigte die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, der Millionen von Menschen das Leben kostete und die Welt für immer veränderte. Sie war auch eine Schlacht, die von den Augenzeugen in ihren Briefen, Tagebüchern und Erinnerungen festgehalten wurde. Hier sind einige ihrer Aussagen:

“Wir marschierten den ganzen Tag und die ganze Nacht. Wir hatten kein Wasser, kein Brot, kein Fleisch. Wir waren hungrig, durstig, müde. Wir sahen viele tote Kameraden am Wegesrand liegen. Wir sahen viele verwundete Kameraden, die um Hilfe riefen. Wir konnten ihnen nicht helfen. Wir mussten weitermarschieren. Wir wussten nicht, wohin wir marschierten. Wir wussten nicht, warum wir marschierten. Wir wussten nur, dass wir marschierten.” – Ein russischer Soldat der Ersten Armee

“Wir waren in einem Dorf, das von den Russen besetzt war. Wir griffen es an, um es zu befreien. Wir stürmten die Häuser, die Kirche, den Friedhof. Wir schossen auf alles, was sich bewegte. Wir sahen viele tote Russen, aber auch viele tote Deutsche. Wir sahen viele tote Zivilisten, Frauen, Kinder, Greise. Wir sahen viele tote Tiere, Kühe, Schweine, Hühner. Wir sahen viel Blut, viel Feuer, viel Rauch. Wir sahen die Hölle.” – Ein deutscher Soldat der Achten Armee

“Wir waren in einem Zug, der uns nach Tannenberg bringen sollte. Wir waren froh, dass wir aus dem Schützengraben herauskamen. Wir waren froh, dass wir eine Chance hatten, zu kämpfen. Wir waren froh, dass wir unserem Vaterland dienten. Wir sangen Lieder, wir erzählten Witze, wir tranken Schnaps. Wir waren fröhlich, wir waren mutig, wir waren stolz. Wir waren jung.” – Ein deutscher Rekrut der Achten Armee

Quellen

  • Wikipedia: Schlacht bei Tannenberg (1914))

  • Erster Weltkrieg: Die Schlacht bei Tannenberg – ZDFmediathek

  • Die Schlacht bei Tannenberg – Planet Wissen

  • Die Schlacht bei Tannenberg – 100 Jahre Erster Weltkrieg – ARD

*****************************************************************************

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Haben Sie Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie eine Mail: admin@wahrheitschecker.de

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!