Weil sie Deutsche sind – Massaker von Marienburg
Als das Deutsche Reich am Ende des Zweiten Weltkrieges zusammenbrach, war es für die Deutsche Wehrmacht ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Für die Zivilbevölkerung war es der Beginn eines Albtraums, denn sie wurde plötzlich zum Freiwild für die Rachegelüste des Feindes. Dieser hasste sie so sehr, dass er ihnen kein Erbarmen zeigte. Was die Deutschen in jenen Tagen erleiden mussten, war grausamer als alles, was sie sich je hätten vorstellen können.
Das Massaker von Marienburg, ein dunkles Kapitel der Geschichte, ereignete sich in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in der Stadt Malbork, damals bekannt als Marienburg. Im Oktober 2008 wurde bei Bauarbeiten für das Fundament eines neuen Hotels ein Massengrab entdeckt, das die Gebeine von 2.116 Menschen enthielt, darunter 1.001 Frauen, 381 Männer und 377 Kinder, sowie über 300 weitere Personen, deren Geschlecht und Alter nicht bestimmt werden konnten1.
Die Toten waren Zivilisten, und die Umstände ihres Todes sind bis heute Gegenstand von Diskussionen und Untersuchungen. Viele der Schädel wiesen Einschusslöcher auf, was auf eine gewaltsame Todesursache hindeutet. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei den Opfern um deutsche Zivilisten handelt, die im Frühjahr 1945 ums Leben kamen. Von den Einwohnern der Stadt Marienburg werden bis heute 1.840 Personen vermisst1.
Die Entdeckung des Massengrabs löste eine kontroverse Diskussion in den Medien aus, wobei die Regierungsvertreter Polens und Deutschlands sich nicht offiziell zu dem Vorfall äußerten. Die zuständigen Behörden und Nichtregierungsorganisationen behandelten den Vorfall mit Sensibilität1.
Die Hintergründe des Massakers sind komplex. Am 12. Januar 1945 begann die große sowjetische Offensive, die den Zusammenbruch der deutschen Ostfront einleitete. Viele deutsche Zivilisten flohen aus den östlichen Gebieten des Reichs nach Westen, aber einige blieben zurück, einschließlich in Marienburg. Die Rote Armee erreichte die Stadt am 27. Januar 1945, und die deutschen Truppen leisteten erbitterten Widerstand. Die Kämpfe dauerten bis zum 9. März2.
Es gibt verschiedene Theorien darüber, wie die Zivilisten ums Leben kamen. Einige Berichte deuten darauf hin, dass viele der zurückgebliebenen Deutschen im harten Winter 1944/45 erfroren und verhungert sind. Andere Quellen legen nahe, dass die Zivilisten nach der Eroberung der Stadt zusammengetrieben und erschossen wurden2.
Die Opfer wurden am 19. August 2009 auf dem deutschen Soldatenfriedhof Stare Czarnowo in Glinna bei Stettin beigesetzt. Die Entscheidung für diesen Friedhof wurde von deutscher Seite getroffen, nachdem auch ein Friedhof in Danzig vorgeschlagen worden war1.
Die Ereignisse von Marienburg bleiben ein mahnendes Beispiel für die Schrecken des Krieges und die Tragödie, die Zivilisten erleiden können, wenn sie zwischen die Fronten geraten.
Quellen
1: Wikipedia – Massengrab von Marienburg 2: 20 Minuten – Was geschah in Marienburg?
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