Katastrophen der Menschheit – MGM Grand Hotel- und Casino-Brand Las Vegas 1980

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen.

Und hier wieder ein Brandereignis, das hätte gänzlich vermieden, oder zumindest gelindert hätte können. Wieder einmal führten technische Unzulänglichkeiten und Brandschutz-Ignoranz in die Katastrophe, die Menschenleben kostete:

Am 21. November 1980 ereignete sich eine der schlimmsten Brandkatastrophen in der Geschichte von Las Vegas. Im MGM Grand Hotel und Casino brach ein Feuer aus, das 87 Menschen das Leben kostete und mehr als 700 verletzte. Das Feuer zerstörte einen Großteil des Gebäudes und verursachte einen Schaden von über 200 Millionen Dollar. Wie konnte es zu diesem Unglück kommen und wie haben die Überlebenden es erlebt?

Der Ausbruch des Feuers

Das MGM Grand Hotel und Casino war eines der größten und luxuriösesten Hotels der Welt. Es hatte 26 Stockwerke, 2.100 Zimmer, ein riesiges Casino, mehrere Restaurants, Bars, Theater und einen Nachtclub. Das Hotel war erst 1973 eröffnet worden und gehörte dem berühmten Geschäftsmann Kirk Kerkorian, der auch das Metro-Goldwyn-Mayer Filmstudio besaß. Das Hotel war bekannt für seine Shows mit Stars wie Frank Sinatra, Dean Martin, Diana Ross und Cher.

Am Morgen des 21. November 1980, gegen 7 Uhr, brach in einem Restaurant im Erdgeschoss des Hotels ein Feuer aus. Die Ursache war ein Kurzschluss in einer elektrischen Leitung, die unter einer Servierstation verlief. Die Leitung war nicht ordnungsgemäß isoliert und entzündete das Fett, das sich unter der Station angesammelt hatte. Das Feuer breitete sich schnell aus und griff auf die Dekorationen, die Möbel und die Vorhänge über. Die Sprinkleranlage, die das Feuer hätte löschen sollen, war defekt und funktionierte nicht. Die Feuermelder, die den Alarm hätten auslösen sollen, waren ebenfalls außer Betrieb. Das Personal und die Gäste im Restaurant bemerkten das Feuer erst, als es zu spät war, um es zu stoppen.

Das Feuer erreichte das Casino, das sich direkt neben dem Restaurant befand. Dort herrschte zu dieser Zeit reger Betrieb, da viele Gäste noch vom Vorabend spielten oder frühstückten. Das Feuer fraß sich durch die Spielautomaten, die Tische, die Teppiche und die Decken. Die Menschen gerieten in Panik und versuchten, einen Ausweg zu finden. Viele rannten zu den Aufzügen, die jedoch nicht funktionierten, da die Stromversorgung unterbrochen war. Andere suchten nach den Notausgängen, die jedoch teilweise verschlossen oder blockiert waren. Einige sprangen aus den Fenstern, um dem Feuer zu entkommen. Die meisten erstickten jedoch an dem giftigen Rauch, der sich im ganzen Gebäude ausbreitete.

Das Feuer kletterte an den Außenwänden des Hotels nach oben und erreichte die oberen Stockwerke, wo sich die meisten Zimmer befanden. Die Fenster waren aus Sicherheitsgründen nicht zu öffnen, so dass die Gäste in ihren Zimmern eingeschlossen waren. Viele versuchten, die Feuerwehr oder die Rezeption anzurufen, aber die Telefonleitungen waren überlastet oder zerstört. Einige versuchten, sich mit nassen Handtüchern oder Laken zu schützen oder die Klimaanlage abzustellen, um den Rauch zu vermeiden. Andere beteten oder schrieben Abschiedsbriefe an ihre Lieben. Einige hatten Glück und wurden von den Rettungskräften, die mit Hubschraubern oder Leitern an die Fenster gelangten, in Sicherheit gebracht. Andere hatten weniger Glück und verbrannten oder erstickten in ihren Zimmern.

Die Folgen des Feuers

Das Feuer wurde erst nach mehreren Stunden unter Kontrolle gebracht. Die Bilanz war verheerend: 87 Tote, 700 Verletzte, 400 Millionen Dollar Schaden. Das MGM Grand Hotel und Casino war fast vollständig zerstört. Die Untersuchung ergab, dass das Feuer auf eine Reihe von Sicherheitsmängeln zurückzuführen war, die hätten vermieden werden können. Die elektrischen Leitungen waren nicht richtig isoliert, die Sprinkleranlage war defekt, die Feuermelder waren außer Betrieb, die Notausgänge waren verschlossen oder blockiert, die Fenster waren nicht zu öffnen, die Aufzüge waren nicht abgeschaltet, die Lüftungssysteme waren nicht getrennt. Das Hotel hatte keine Brandschutzpläne oder Evakuierungsübungen durchgeführt. Die Feuerwehr war nicht ausreichend informiert oder ausgestattet, um das Feuer zu bekämpfen.

Das Feuer im MGM Grand Hotel und Casino war eine der schlimmsten Brandkatastrophen in der Geschichte der USA. Es führte zu einer Verschärfung der Brandschutzvorschriften für Hotels und Casinos in Las Vegas und anderen Städten. Es führte auch zu einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Gefahren von Feuer und Rauch.

Es hinterließ aber auch tiefe Narben bei den Überlebenden, den Angehörigen der Opfer und den Rettungskräften, die das Grauen miterlebt hatten. Einer von ihnen war der deutsche Komiker Otto Waalkes, der sich zum Zeitpunkt des Feuers im 26. Stock des Hotels befand und nur knapp entkam. Er erzählte seine Geschichte in seiner Biografie „Kleinhirn an alle“1. Er sagte: „Das war das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Das hat mich für immer geprägt.“

Quellen:

1: Otto Waalkes überlebt Brand im MGM Grand in Las Vegas1 2: About MGM Resorts – MGM Resorts2 3: MGM Resorts | Hotels | Casinos | Shows & Entertainment Worldwide3

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