Weil sie Deutsche sind – Luftangriff vom 25.08.1940 auf Berlin
Mit dem Ziel, den deutschen Widerstand zu brechen und Deutschland für immer zu demütigen, ordnete Churchill, ein Mann, der Deutschland zutiefst verachtete, den totalen Bombenkrieg gegen das Reich an. Es begann eine Vernichtung deutscher Städte von ungekannter Brutalität, die unendliches Leid und Grauen für die Deutschen bedeutete.
„Ich will keine Vorschläge hören, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können; ich will Vorschläge hören, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“ Churchill
Berlin im Bombenhagel
Zwischen 1940 und 1945 wurde Berlin von Hunderten von Luftangriffen der Alliierten getroffen, die die Stadt in Schutt und Asche legten. Die Bomben zerstörten viele historische Gebäude und Sehenswürdigkeiten, lösten Feuerstürme aus und töteten Zehntausende von Zivilisten. Die Luftangriffe demoralisierten die Bevölkerung, die in Angst und Not lebte oder aus der Stadt floh. Berlin wurde zum Symbol des Kriegsendes und des Untergangs.
Der Luftangriff auf Berlin vom 25. August 1940 war der erste britische Angriff auf die deutsche Hauptstadt im Zweiten Weltkrieg und eine Vergeltung für die deutschen Angriffe auf London. Er markierte den Beginn einer langen Reihe von verheerenden Bombardements, die Berlin bis zum Kriegsende heimsuchen sollten.
Der Angriff wurde von 81 Bombern der Royal Air Force (RAF) geflogen, die 95 Tonnen Bomben auf Berlin abwarfen, vor allem auf das Regierungsviertel und die Innenstadt. Die Bomben trafen unter anderem das Reichsluftfahrtministerium, das Reichskanzleramt, das Reichssportfeld, den Bahnhof Zoo und den Flughafen Tempelhof. Die Schäden waren jedoch relativ gering, da die Bombenlast begrenzt war und die deutsche Flugabwehr die Angreifer störte.
Der Angriff hatte jedoch eine große psychologische Wirkung, sowohl auf die deutsche als auch auf die britische Bevölkerung. Für die Deutschen war es ein Schock, dass Berlin, das Symbol des Nazi-Regimes und der vermeintlichen Unbesiegbarkeit, von feindlichen Flugzeugen erreicht werden konnte. Für die Briten war es ein Hoffnungsschimmer, dass sie dem Feind einen Schlag versetzen konnten, nachdem sie monatelang unter den deutschen Luftangriffen gelitten hatten. Der Angriff löste auch eine Eskalation des Luftkrieges aus, da Adolf Hitler wütend über den Angriff auf seine Hauptstadt war und Vergeltung forderte. Er befahl der Luftwaffe, verstärkt britische Städte zu bombardieren, anstatt sich auf militärische Ziele zu konzentrieren. Dies sollte die Moral der Briten brechen und sie zur Kapitulation zwingen.
Dieser Strategiewechsel erwies sich jedoch als Fehler, da er der RAF eine Atempause verschaffte und ihre Verteidigungsfähigkeit stärkte. Die Luftschlacht um England ging zugunsten der Briten aus, die einen deutschen Angriff über den Ärmelkanal verhinderten.
Der Angriff vom 25. August 1940 war auch der Auftakt zu einer Reihe von weiteren Luftangriffen der RAF auf Berlin, die bis zum März 1944 andauerten und als Battle of Berlin bekannt wurden. Diese Angriffe waren oft massiv und heftig, vor allem in den Jahren 1943 bis 1944, als die RAF ihre Bombenlasten steigerte und ihre Zielgenauigkeit verbesserte. Die Angriffe richteten enorme Zerstörungen in der Stadt an, töteten Zehntausende von Zivilisten und lösten oft Feuerstürme aus. Die RAF wurde später von der US-amerikanischen USAAF unterstützt, die ab 1944 auch tagsüber Berlin angriff.
Der Luftangriff vom 25. August 1940 war somit ein historischer Wendepunkt im Luftkrieg über Europa und ein Vorbote des Schreckens, der über Berlin kommen sollte.
Augenzeugenberichte:
„Ich sah einen Feuerschein am Himmel und hörte das Brummen der Flugzeuge. Ich rannte in den Keller und hoffte, dass es schnell vorbei sein würde. Aber es war nicht schnell vorbei. Es war ein Höllenlärm, als ob die Welt unterging. Ich hörte Explosionen, Glas zersplittern, Häuser einstürzen. Ich betete zu Gott, dass er uns verschonen möge.“ (Erna Müller, 35 Jahre alt, wohnhaft in der Wilhelmstraße).
„Ich war auf dem Dach meines Hauses und beobachtete den Angriff mit einem Fernglas. Ich sah, wie die Bomber über die Stadt flogen und ihre tödliche Fracht abwarfen. Ich sah auch, wie die Flak das Feuer erwiderte und einige Flugzeuge abschoss. Es war ein faszinierendes Schauspiel, aber auch erschreckend. Ich dachte an die armen Menschen, die unter den Bomben litten. Ich dachte auch an den Führer, der in seiner Reichskanzlei saß und sich vielleicht fragte, warum er das alles angefangen hatte.“ (Hans Schmitt, 42 Jahre alt, Journalist)
„Ich war mit meiner Mutter und meinem Bruder in unserem Luftschutzraum im Keller. Wir hörten die Sirenen heulen und wussten, dass es wieder losging. Wir hatten Angst, aber wir versuchten uns abzulenken, indem wir Karten spielten oder Geschichten erzählten. Wir hofften, dass unser Vater, der Soldat war, noch lebte und bald nach Hause kommen würde. Wir hofften auch, dass unser Haus stehen bleiben würde und dass wir nicht getroffen werden würden. Aber wir hatten nicht viel Glück. Eine Bombe traf unser Haus und ließ es in sich zusammenfallen. Wir wurden unter den Trümmern begraben und konnten uns nicht befreien. Wir schrien um Hilfe, aber niemand hörte uns. Wir spürten, wie das Feuer näher kam und uns zu ersticken drohte. Wir weinten und umarmten uns. Wir sagten uns, dass wir uns lieb hatten und dass wir bald im Himmel sein würden.“ (Anna Weber, 10 Jahre alt, Schülerin)
Quellenangabe:
: Liste von Luftangriffen der Alliierten auf das Deutsche Reich (1939–1945) – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Luftangriffen_der_Alliierten_auf_das_Deutsche_Reich_%281939%E2%80%931945%29 (abgerufen am 21.07.2023)
: Luftangriffe der Alliierten auf Berlin – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_der_Alliierten_auf_Berlin (abgerufen am 21.07.2023)
: LeMO Der Zweite Weltkrieg – Kriegsverlauf – Luftangriffe. https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kriegsverlauf/luftangriffe.html (abgerufen am 21.07.2023)
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