Weil sie Deutsche sind: Mord und Plünderungen in Reichenbach

Lesezeit 3 minutes

Reichenbach lag im Böhmen und war eine Gaustadt. Sehr viele Deutsche aller politischen Richtungen lebten dort, auch friedlich mit der normalen tschechischen Bevölkerung. Doch hinter den Kulissen brodelte es, viele Tschechen fühlten sich von den deutschen Besatzern unterdrückt, diese Stimmung wurde still und heimlich von den Russen geschürt. Sie gipfelte im regelrechten Deutschenhass, viele wollten diese Deutschen lieber tot sehen. Und diese Jenigen bekamen am 09.05.1945 Gelegenheit dazu, ihren Deutschenhass genau an diesen unschuldigen, normalen deutschen Bürgern auszulassen – mit schrecklichen Folgen für die deutsche Bevölkerung von Reichenbach.

Mai 1945. Der Krieg, den Deutschland nie wollte, ist für das Deutsche Reich beendet, alle Fronten brechen zusammen und die Invasion auf Deutschland beginnt. Amerikaner, Engländer, Franzosen und die Russen stürzen sich auf die fette Beute namens “Deutschland”. Jeder will für sich den fettesten Brocken von der Beute. 

Tausende Deutsche in den Ostgebieten mussten ihre angestammte Heimat für immer verlassen, sie flohen vor den westwärts stürmenden Russen. Ihre letzte Fluchtmöglichkeit ist Deutschland.

Reichenbach

Auch die deutschen Bürger von Reichenbach werden von den Russen in ihrer Stadt überrannt. Die Tschechen nutzen diese Gelegenheit für eine Säuberungsmassnahme, um alles Deutsche auszumerzen.

Durch Reichenbach zogen auch die unzähligen Flüchtlingsströme der Ostvertriebenen. Diese wurden am 09.05. von russischen Jagdflugzeugen aus der Luft beschossen. Wie viele Deutsche bei dieser Terroraktion ums Leben kamen, ist nicht überliefert.  Gleichzeitig wurde die deutsche Gaustadt von Russen bombardiert.

Marodierende Tschechen zogen durch die deutsche Stadt, plünderten Wohnungen und Geschäfte, wobei alle angetroffenen Deutschen exekutiert wurden. Viele unschuldige Deutsche kamen bei diesen Plünderungen ums Leben.

Säuberungsmassnahmen

Alle Deutschen wurden von Tschechen zusammengetrieben, ihrer Kleidung und Habe beraubt, geschlagen und zur Folterung in Häuser gebracht. Die Mörder machten weder vor Alte, Frauen oder Kindern halt. Es wurde wahllos gemordet.

Augenzeugenberichte:

[…]

“In dem Keller lagen viele schwer Mißhandelte. Tagtäglich holte man einige Insassen heraus und mißhandelte sie im Kellervorraum so furchtbar, daß sie ganz blutig geschlagen halbtot zurückkamen. Auch Kriegsinvalide wurden nicht verschont. Die Zahl der in den beiden Kellern eingeschlossenen Personen überschritt bald 50, darunter 2 Frauen. Es war nicht soviel Platz, daß alle sich gleichzeitig niederlegen konnten; es mußte abwechselnd geschlafen werden.

Am 10. Juni wurde am Nachmittag der Reichenberg-Johannesthaler Arzt Dr. Fritz Werner eingeliefert. Durch die Kellertür hörten wir jedes Wort seines Verhörs, das im Kellervorraum stattfand. Einige Insassen wurden ihm gegenübergestellt. Wir hörten seine Schmerzensschreie, sein Bitten, sein Flehen, doch die Mißhandlungen gingen weiter. Wurde er ohnmächtig, übergoß man ihn mit kaltem Wasser; erwachte er wieder, setzte man die Mißhandlungen fort. Endlich verstummte sein Jammern – für immer.”

[…]

“Ein ca. 16-jähriger Junge wurde bis zur Unkenntlichkeit mißhandelt, er blieb als Klumpen, zusammengekrampft auf der Erde liegen. Ich selbst hatte gleich meine Schuhe ausgezogen und wurde nicht mißhandelt. Sodann forderte die RG, den Oberkörper zu entkleiden und wir mußten uns mit erhobenen Armen, Gesicht zur Wand aufstellen. Hinter jedem so dastehenden Deutschen stand ein junger RG, die Mündung seiner Schußwaffe auf ihn gerichtet. Alle vor mir Aufgestellten waren verschwunden, ich weiß nicht, wohin sie gekommen sind. Als der tschechische Kommandant mit 4 höheren Offizieren bis zu mir gekommen war, wurde er plötzlich abberufen. Als er zurückkam, wollte er meine Papiere sehen, ich reichte ihm meinen grünen Ausweis mit der großen „P“ (Pracujíci). Ich fragte ihn ganz frech, ob ich noch meine anderen Papiere aus meiner Wohnung holen solle, was er mir gestattete. Ich wurde von der vor mir stehenden RG aufgefordert, mich anzukleiden. Die Schuhe nahm ich in die Hand und erreichte endlich den Hauseingang. Ein RG begleitete mich. Wir gingen die 10 Stockwerke zu Fuß herauf, was mir mit meinem Fieber sehr schwer fiel. In meiner Wohnung nahm ich die Papiere und wir gingen wieder herunter. Der RG übergab meine Papiere dem Plukovník, der sie in Ordnung befand. Ich konnte wieder gehen. Meine Frau, die tschechisch konnte, war schon früher nachhause gekommen. Kurz darauf ertönten am Tuchplatz 4 Detonationen, als ich herunterblickte, sah ich 4 Leichen. Es trat bald Ruhe ein, da eine Frau dem russischen Kommandanten im Hotel Imperial die Geschehnisse schilderte, worauf die Erschießungen eingestellt wurden.”

Aus: https://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/weissbuch/dasd27.html

abgerufen am: 26.01.19 um 17:20 h

*****************************************************************************

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Haben Sie Fragen oder Anregungen?

Schreiben Sie eine Mail: admin@wahrheitschecker.de

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!