Brandkatastrophen in Krankenhäusern: Brand im Klinikum Uelzen vom 05.01.2023 forderte fünf Todesopfer
Krankenhäuser sind Orte, an denen Menschen gesund werden sollen. Doch was, wenn sie plötzlich zu Orten des Schreckens werden? Brände in Krankenhäusern sind eine ernste Bedrohung, die oft nicht genug Beachtung findet. Dabei können sie verheerende Folgen haben, sowohl für Patienten und Personal als auch für die medizinische Infrastruktur.
Sonntag, 16. Juni 2024
“Der Mensch lernt in der Katastrophe, menschlich zu leben, was er im Frieden nicht kann.”
Dieses Zitat des Schweizer Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt beschreibt treffend die Situation, die sich im Januar 2023 im Klinikum Uelzen ereignete. Ein verheerender Brand brach in der Nacht vom 4. auf den 5. Januar im dritten Stock der Klinik aus und griff auf mehrere Patientenzimmer über. Fünf Patienten kamen ums Leben, weitere Menschen wurden teils schwer bis lebensgefährlich verletzt.
Die Ursache des Feuers war zunächst unklar, später stellte sich heraus, dass ein psychisch auffälliger Patient das Feuer verursacht hatte. Die Feuerwehr, das Rote Kreuz, die Polizei und die Mitarbeitenden des Krankenhauses leisteten Großartiges bei der Rettung und Evakuierung der Patienten. Doch trotz ihres Einsatzes konnten sie nicht alle Leben retten. Der Brand im Klinikum Uelzen war eine der schlimmsten Brandkatastrophen in einem deutschen Krankenhaus in den letzten Jahren.
Brand im Klinikum Uelzen: Ein traumatisches Erlebnis
Der Brand im Klinikum Uelzen war einer der schwersten Brände in einem deutschen Krankenhaus in den letzten Jahren. Er forderte fünf Todesopfer, darunter vier Patienten und ein mutmaßlicher Brandstifter, der selbst Patient war. Sechs weitere Patienten wurden schwer bis lebensgefährlich verletzt, viele erlitten Rauchvergiftungen oder Brandwunden. Der Brand brach in einem Gebäudeflügel aus, in dem vor allem psychisch kranke Patienten untergebracht waren. Die Flammen griffen schnell auf mehrere Zimmer über und verursachten eine starke Rauchentwicklung. Die Feuerwehr, die Polizei, das Rote Kreuz und die Mitarbeiter des Krankenhauses evakuierten mehr als 100 Menschen aus dem Gebäude, teilweise über Leitern. Die Rettungsaktion dauerte mehrere Stunden und war sehr schwierig, da viele Patienten panisch oder orientierungslos waren. Die Feuerwehr konnte den Brand schließlich löschen, aber nicht alle Leben retten.
Die Polizei ermittelte, dass der Brand durch einen 51-jährigen Patienten verursacht wurde, der in seinem Zimmer Feuer gelegt hatte. Er war wegen einer psychischen Erkrankung in der Klinik und hatte offenbar Suizidabsichten. Er starb bei dem Brand. Die Polizei prüfte auch, ob es Mängel beim Brandschutz in der Klinik gab, die zu dem Ausmaß der Katastrophe beigetragen haben könnten. Das Klinikum Uelzen musste nach dem Brand mehrere Bereiche schließen, darunter die Notaufnahme, und viele Patienten in andere Krankenhäuser verlegen. Die Klinikleitung drückte ihr tiefes Bedauern und Mitgefühl für die Opfer und ihre Angehörigen aus und dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz.
Zeitzeugenaussagen: Das sagen die Betroffenen
„Ich war in meinem Zimmer, als ich den Rauchmelder hörte. Ich dachte erst, es sei ein Fehlalarm, aber dann roch ich den Rauch. Ich öffnete die Tür und sah Flammen im Flur. Ich hatte Angst, dass ich nicht mehr rauskomme. Ich rannte zum Fenster und rief um Hilfe. Zum Glück kam die Feuerwehr und holte mich mit einer Leiter runter. Ich bin so dankbar, dass sie mich gerettet haben.” (Anna, 34, Patientin)
“Ich war im Dienst, als der Brand ausbrach. Ich hörte den Alarm und sah den Rauch. Ich versuchte, so viele Patienten wie möglich zu evakuieren, aber es war sehr chaotisch. Einige Patienten waren panisch, andere wollten nicht mitkommen. Ich musste einige Patienten zurücklassen, weil das Feuer zu schnell war. Das war das Schlimmste, was ich je erlebt habe.” (Markus, 28, Pfleger)
“Ich war zu Hause, als ich einen Anruf von der Klinik bekam. Sie sagten mir, dass mein Mann bei dem Brand ums Leben gekommen ist. Ich konnte es nicht glauben. Er war dort wegen einer Depression. Er wollte sich das Leben nehmen, aber er wollte niemanden mitreißen. Er war kein Mörder. Er war ein lieber Mensch, der Hilfe brauchte. Ich vermisse ihn so sehr.” (Sabine, 32, Ehefrau des mutmaßlichen Brandstifters)
“Ich war einer der ersten Feuerwehrleute, die am Einsatzort ankamen. Ich sah, wie das Feuer aus dem Gebäude schlug und wie Menschen aus den Fenstern sprangen oder riefen. Es war ein Inferno. Wir mussten schnell handeln, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen und die Menschen zu retten. Es war sehr gefährlich, weil das Feuer immer wieder aufflammte und wir nicht wussten, was in den Räumen war. Wir haben unser Bestes gegeben, aber wir konnten nicht alle retten. Das tut mir sehr leid.” (Lukas, 36, Feuerwehrmann)
Quellen:
- [4] https://www.aerzteblatt.de/archiv/214366/Brandschutz-in-Krankenhaeusern-Eine-unterschaetzte-Gefahr
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