Attentate und Anschläge – der geheime Krieg: Attentat auf Indira Gandhi 31.10.1984

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Attentate und Anschläge auf Persönlichkeiten haben die Geschichte immer wieder erschüttert und verändert. Diese gezielten Angriffe auf einflussreiche Personen sind oft Ausdruck politischer, sozialer oder ideologischer Konflikte. Von Julius Cäsar bis John F. Kennedy – die Motive und Auswirkungen solcher Taten sind vielfältig und komplex. In diesem Artikel beleuchten wir einige der bekanntesten Attentate, ihre Hintergründe und die Folgen für die betroffenen Gesellschaften. Dabei wird deutlich, wie tiefgreifend solche Ereignisse das politische und gesellschaftliche Gefüge beeinflussen können.  

  1. September 2024

Einleitung 

Indira Gandhi, die erste und einzige weibliche Premierministerin Indiens, war eine zentrale Figur in der indischen Politik. Ihre Ermordung am 31. Oktober 1984 durch ihre eigenen Leibwächter erschütterte die Welt und führte zu weitreichenden politischen und sozialen Konsequenzen. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe, den Tathergang und die Folgen dieses tragischen Ereignisses. 

Hintergrund 

Indira Gandhis politische Karriere 

Indira Gandhi wurde am 19. November 1917 geboren und war die Tochter von Jawaharlal Nehru, dem ersten Premierminister Indiens1. Sie trat in die Fußstapfen ihres Vaters und wurde 1966 selbst Premierministerin. Ihre Amtszeit war geprägt von bedeutenden politischen Entscheidungen und Konflikten, darunter der dritte Indisch-Pakistanische Krieg und der Ausnahmezustand von 1975 bis 19771. 

Operation Blue Star 

Ein entscheidender Faktor, der zu ihrer Ermordung führte, war die Operation Blue Star im Juni 1984. Diese militärische Operation zielte darauf ab, bewaffnete Sikh-Militante aus dem Goldenen Tempel in Amritsar zu vertreiben2. Die Operation führte zu erheblichen Verlusten und beschädigte das Heiligtum, was zu großer Empörung unter den Sikhs führte2. 

Der Tathergang 

Der Tathergang im Detail 

Der Morgen des 31. Oktober 1984 

Am Morgen des 31. Oktober 1984 begann Indira Gandhi ihren Tag wie gewohnt in ihrer Residenz in Safdarjung Road, Neu-Delhi. Sie hatte ein Interview mit dem britischen Schauspieler und Schriftsteller Peter Ustinov geplant, der für eine Dokumentation über sie drehte. Indira Gandhi trug einen goldgelben Sari und war in guter Stimmung, als sie gegen 9:00 Uhr ihre Residenz verließ. 

Die Sicherheitsvorkehrungen 

Indira Gandhi wurde von einer Gruppe von Leibwächtern begleitet, die aus verschiedenen Teilen Indiens stammten. Unter ihnen waren auch Satwant Singh und Beant Singh, zwei Sikhs, die seit Jahren in ihrem Sicherheitsdienst tätig waren. Trotz der Spannungen nach der Operation Blue Star hatte Indira Gandhi darauf bestanden, dass ihre Sikh-Leibwächter nicht ausgetauscht werden sollten, um keine religiösen Vorurteile zu schüren. 

Der Angriff 

Als Indira Gandhi den Garten ihrer Residenz durchquerte, um zu dem angrenzenden Bürogebäude zu gelangen, standen Satwant Singh und Beant Singh an ihrem Posten. Beant Singh, der näher an ihr stand, zog plötzlich seine Dienstpistole und schoss dreimal auf sie. Indira Gandhi fiel zu Boden, schwer verletzt, aber noch am Leben. 

Die zweite Angriffswelle 

In diesem Moment trat Satwant Singh vor und feuerte mit einem Sturmgewehr 30 weitere Schüsse auf die am Boden liegende Premierministerin ab. Die Kugeln trafen sie in Brust, Bauch und Beine, und sie verlor schnell das Bewusstsein. Die Leibwächter vor Ort waren schockiert und überwältigten die beiden Attentäter sofort. Beant Singh wurde bei einem anschließenden Schusswechsel getötet, während Satwant Singh festgenommen wurde. 

Der Transport ins Krankenhaus 

Indira Gandhi wurde sofort in ein bereitstehendes Auto gelegt und ins nahegelegene All India Institute of Medical Sciences (AIIMS) gebracht. Während der Fahrt versuchten ihre Begleiter, die Blutungen zu stoppen und sie bei Bewusstsein zu halten. Im Krankenhaus angekommen, wurde sie sofort in den Operationssaal gebracht, wo ein Team von Ärzten verzweifelt versuchte, ihr Leben zu retten. 

Der Tod von Indira Gandhi 

Trotz aller Bemühungen der Ärzte konnte Indira Gandhi nicht gerettet werden. Um 14:00 Uhr wurde sie offiziell für tot erklärt. Die Nachricht von ihrem Tod verbreitete sich schnell und löste in ganz Indien Schock und Trauer aus. Die Ermordung der Premierministerin führte zu sofortigen politischen und sozialen Unruhen, die das Land für Wochen in Atem hielten. 

Die Folgen 

Unruhen und Gewalt 

Unmittelbar nach dem Attentat brachen in ganz Indien blutige Unruhen aus2. Besonders in Neu-Delhi kam es zu massiven Anti-Sikh-Protesten, bei denen Tausende von Menschen ums Leben kamen2. Die Gewalt hielt mehrere Wochen an und hinterließ tiefe Narben in der indischen Gesellschaft2. 

Politische Konsequenzen 

Der Tod von Indira Gandhi führte zu einer politischen Krise in Indien. Ihr Sohn, Rajiv Gandhi, wurde schnell als ihr Nachfolger vereidigt1. Die Kongresspartei nutzte die Welle der Sympathie, um die Wahlen von 1984 mit überwältigender Mehrheit zu gewinnen1. 

 

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