Weil sie Deutsche sind – Foca-Massaker an der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“

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Als das Deutsche Reich am Ende des Zweiten Weltkrieges zusammenbrach, war es für die Deutsche Wehrmacht ein verzweifelter Kampf ums Überleben. Für die Zivilbevölkerung war es der Beginn eines Albtraums, denn sie wurde plötzlich zum Freiwild für die Rachegelüste des Feindes. Dieser hasste sie so sehr, dass er ihnen kein Erbarmen zeigte. Was die Deutschen in jenen Tagen erleiden mussten, war grausamer als alles, was sie sich je hätten vorstellen können.

Im Jahr 1943 wurden im Gebiet von Foca und Umgebung in Bosnien-Herzegowina etwa 500 Soldaten der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ von serbischen Tschetniks ermordet. Die Division bestand hauptsächlich aus Volksdeutschen aus dem Banat, die sich der Waffen-SS angeschlossen hatten, um gegen die kommunistischen Partisanen zu kämpfen, die von Josip Broz Tito angeführt wurden.

Die Tschetniks waren eine nationalistische Widerstandsbewegung, die von Draža Mihailović befehligt wurde und die mit den Achsenmächten kollaborierte, um ein Großserbien zu errichten. Die Tschetniks verübten zahlreiche Massaker an der muslimischen und kroatischen Zivilbevölkerung, die sie als „Türken“ und „Ustascha“ bezeichneten. Die SS-Division „Prinz Eugen“ war an mehreren Vergeltungsaktionen beteiligt, bei denen ganze Dörfer niedergebrannt und ihre Bewohner erschossen wurden1 [2][2]

Die Morde an den deutschen Soldaten fanden bei zwei Vorstößen der Tschetniks in die bosniakischen Siedlungsgebiete statt, die im Januar und Februar 1943 durchgeführt wurden. Die Tschetniks überfielen die deutschen Stellungen, die meist nur schwach besetzt waren, und töteten die Soldaten auf brutalste Weise. Einige wurden lebendig verbrannt, andere gepfählt, enthauptet oder gehäutet. Die Leichen wurden oft verstümmelt oder geschändet.

Die Tschetniks nahmen auch einige Gefangene, die sie später folterten und ermordeten. Die Motive für diese Gräueltaten waren sowohl ideologischer als auch rassistischer Natur. Die Tschetniks sahen die Deutschen als Feinde Serbiens und des orthodoxen Christentums an, die ausgerottet werden mussten. Sie glaubten auch, dass die Volksdeutschen keine echten Deutschen seien, sondern „entartete“ Mischlinge, die ihre serbischen Wurzeln verleugnet hätten34

Die deutschen Behörden erfuhren erst spät von dem Massaker, da die Kommunikationswege unterbrochen waren. Sie reagierten mit Empörung und Wut auf die Nachrichten und forderten eine sofortige Bestrafung der Täter. Der Kommandeur der SS-Division „Prinz Eugen“, SS-Gruppenführer Artur Phleps, ordnete an, dass für jeden getöteten deutschen Soldaten 100 Tschetniks oder Zivilisten hingerichtet werden sollten. Er schrieb in einem Bericht: „Es ist meine Absicht, die Tschetniks auszurotten, wo immer ich sie finde, und zwar ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht. Ich werde ihnen zeigen, was es heißt, Deutsche zu töten.“ 5 Die Racheaktionen der SS-Division „Prinz Eugen“ führten zu weiteren Massakern an der unschuldigen Bevölkerung, die in den Augen der Deutschen kollektiv für die Taten der Tschetniks verantwortlich gemacht wurde. Die Spirale der Gewalt eskalierte, bis der Krieg 1945 endete.

Die Opfer des Foca-Massakers wurden nie offiziell anerkannt oder entschädigt. Die Tschetniks wurden nach dem Krieg von den kommunistischen Behörden als Kollaborateure und Verräter verfolgt und hingerichtet oder ins Exil gezwungen. Die SS-Division „Prinz Eugen“ wurde von den Alliierten als verbrecherische Organisation eingestuft und ihre Mitglieder als Kriegsverbrecher verurteilt oder interniert. Die Volksdeutschen aus dem Banat wurden nach dem Krieg enteignet, vertrieben oder ermordet. Die Geschichte des Foca-Massakers wurde lange Zeit verschwiegen oder verfälscht, je nach politischer Ausrichtung. Erst in den letzten Jahren haben sich einige Historiker bemüht, die Wahrheit über dieses dunkle Kapitel des Zweiten Weltkriegs ans Licht zu bringen.

1: 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ – Wikipedia [2][2]: Massaker in Foča und Umgebung (1943) – Wikipedia 3: 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ – Jewiki 4: Die 7. SS-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ in Dalmatien – Academia.edu 5: Thomas Casagrande: Die volksdeutsche SS-Division »Prinz Eugen«. Campus Verlag, Frankfurt 2003, ISBN 3-593-37234-7, S. 313, Fn. 105. : Jozo Tomasevich: The Chetniks, War and Revolution in Jugoslavia, 1941–1945. Stanford 1975, S. 258 f. : Tomislav Dulić: Utopias of nation : Local mass killing in Bosnia and Herzegovina, 1941–42. Uppsala 2005, S. 201–215.

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