Katastrophen der Menschheit: Minenkatastrophe Workuta am 25.02.2016

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Katastrophen geschehen nicht einfach. Sie sind meist eine Verwicklung von unglücklichen Umständen, von menschlichen und technischen Einwirkungen. Diese Katastrophe war gänzlich vermeidbar gewesen, hätte man auf Explosionsschutz sowie geltenden Arbeits- und Sicherheitsvorschriften Wert gelegt. Vorsätzliche Manipulation von Gaswarnanlagen, ein zu hoher Metangehalt der Luft sowie bewusste Außerkraftsetzung von Warnanlagen sorgten für die zweitgrößte Schlagwetterexplosion Russlands der 2010er, bei der 36 Menschen ums Leben kamen.

Dass es auch in den sichersten Bergwerken zu Unfällen und Unglücken kommen kann, ist bekannt. Es gibt keine vollkommene Sicherheit. Man kann keine Unglücke gänzlich verhindern. Allerdings gibt es Betreiber, die auf Sicherheitsvorschriften sowie Arbeitsschutz bewusst verzichten, um möglichst viel Profit aus ihren Bergwerken herauszuholen.

Ausgangslage

Am 25.02.2016 ereigneten sich im Stundentakt des späten Nachmittags zwei Schlagwetterexplosionen in 780 Metern Tiefe im Bergwerk, ausgelöst durch zu hohe Methankonzentration.

Die Wucht der Explosionen führte zu einem teilweisen Einsturz des Schachtes, bei der vier Bergleute getötet und 26 eingeschlossen wurden. 81 Bergleute gelang die Flucht nach oben.

Nachwirkungen

Die Rettung der eingeschlossenen Bergleute gestaltete sich als sehr schwierig. Das Bergwerk liegt im Polarkreis und ist sehr abgelegen. Der sehr hohe Methangehalt in der Luft war für die Rettungskräfte gefährlich, weitere Schlagwetterexplosionen konnten nicht ausgeschlossen werden. Auch die mangelhafte Kommunikation mit den Bergleuten sorgte für Probleme. Dennoch fuhren Rettungsmannschaften mit gesamt 500 Personen in das Bergwerk ein.

Die Befürchtungen der Rettungsmannschaften, es könnten sich aufgrund des hohen Methangehaltes der Luft weitere Explosionen ereignen, wurde am Morgen des 28.02.2016 bestätigt, als sich eine dritte Explosion ereignete, die sechs Mann tötete und zu weiteren Einstürzen des Schachtes führte.

Da sich die Explosion sehr nahe an dem Standort der eingeschlossenen Bergleute befand, ferner sich hohe Kohlenmonoxid-Werte anfanden, wurde davon ausgegangen, dass alle Bergleute durch das Feuer und den Flammen der Explosion verstarben.

Behördlich wurde daher bekanntgegeben, dass alle eingeschlossenen Bergleute durch die Explosion verstarben. Als sich bis zum 01.03.2016 drei weitere heftige Explosionen ereigneten, wurden sämtliche Rettungsversuche eingestellt, da die Mine als zu gefährlich für Rettungskräfte galt.

Roboter mit entsprechenden Sensoren ausgerüstet sollten fortan die statische Sicherheit der Mine untersuchen, ferner bestätigen, dass alle Bergleute verstarben.

Untersuchungen

Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks wurde eine staatliche Untersuchungskommission eingerichtet, die die Ursachen des Unglücks ermitteln sollte. Im Laufe der Untersuchung kamen haarsträubende Verstöße gegen die Sicherheitsbestimmungen im Bergbau zu Tage.

Die Betreiber des Bergwerkes verlangten von den Bergleuten, Gasdetektoren abzudecken oder gar zu vergraben, damit keine erhöhten Methanwerte in der Luft ermittelt werden konnten.

Der Leiter der Kommission erklärte am 20.03.2016, dass die dritte Explosion wohl durch den Anstieg der Methankonzentration verursacht wurde; etwas, dass die Sensoren, weil vergraben, nicht registrieren konnten. Überhaupt seien die Ursachen der Explosionen rein natürlich.

Anmerkung des Autors: Sicher, Gasvorkommen im Bergwerk sind zu einem hohen Anteil natürliche Ursache. Da die Gaswarnanlagen aber vorsätzlich manipuliert wurden, konnten sie die Bergleute nicht rechtzeitig vor einem Anstieg des Methans warnen. Wären die Gaswarner vorschriftsmäßig betrieben worden, hätten aufgrund der rechtzeitigen Warnung vor dem Gas mit sehr großer Wahrscheinlichkeit alle Bergleute den Weg nach draußen gefunden.

Am 29.03.2016 wurden die toten Bergleute beerdigt. Die Republik Komi rief für diesen Tage Staatstrauer aus.

https://en.wikipedia.org/wiki/Vorkuta_mine_disaster

jeweils abgerufen am 27.04.2023

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