Katastrophen in unterirdischen Höhlen: Cave of Swallows (Sótano de las Golondrinas), Mexiko (23.03.2013)

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Höhlen sind faszinierende Portale in eine geheime Welt, deren Gefahren oft von außen nicht erkennbar sind. Rutschige Oberflächen, fehlendes Licht und unerforschte Tiefen sind nur einige der Risiken. In manchen Höhlen ereigneten sich schlimme Katastrophen, von denen wir in dieser Reihe nun berichten. Steigen Sie mit uns hinab in die Tiefen, aber bleiben Sie stets dicht hinter uns.

“Es ist ein unglaubliches Gefühl, in die Tiefe zu stürzen, aber man muss sich bewusst sein, dass jeder Fehler fatal sein kann.” – Alexander Polli, Basejumper

Die Schwalbenhöhle (Sótano de las Golondrinas) in Mexiko ist die zweittiefste Höhle der Welt und ein beliebtes Ziel für Abenteurer, die sich mit einem Fallschirm in den 333 Meter tiefen Schacht stürzen wollen. Doch am 23. März 2013 wurde dieser Traum für einen jungen Mann zum Albtraum, als er bei seinem Sprung tödlich verunglückte.

Der 25-jährige Mark Sutton war ein erfahrener Basejumper, der schon an vielen Orten der Welt gesprungen war. Er war Teil einer Gruppe von 20 Springern, die von dem berühmten norwegischen Basejumper Alexander Polli organisiert worden war. Polli hatte die Schwalbenhöhle schon mehrmals erfolgreich beflogen und wollte seine Freunde an diesem Erlebnis teilhaben lassen.

Die Gruppe war am Morgen des 23. März an der Höhle angekommen und hatte sich auf den Sprung vorbereitet. Sie mussten eine Genehmigung von den lokalen Behörden einholen, die die Höhle schützen wollten. Außerdem mussten sie sich an die Regeln halten, die von den Höhlenforschern aufgestellt worden waren, um die Höhle und die dort lebenden Vögel nicht zu stören. Die wichtigste Regel war, dass sie nur zwischen 10 und 14 Uhr springen durften, wenn die Vögel die Höhle verlassen hatten.

Sutton war einer der ersten, der sich an den Rand der Höhle wagte. Er trug einen speziellen Anzug, der ihm erlaubte, seinen Flug zu steuern. Er wollte einen spektakulären Flug hinlegen und möglichst nah an die Höhlenwand herankommen. Er sprang um 10:30 Uhr und öffnete seinen Fallschirm nach etwa 15 Sekunden. Doch etwas ging schief. Er verlor die Kontrolle über seinen Flug und prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen die Felswand. Er war sofort tot.

Die anderen Springer waren schockiert und traurig über den Tod ihres Freundes. Sie brachen die Aktion ab und riefen die Rettungskräfte. Es dauerte mehrere Stunden, bis Suttons Leiche aus der Höhle geborgen werden konnte. Die Ursache für seinen Unfall ist bis heute nicht geklärt. Möglicherweise hatte er einen technischen Defekt an seinem Anzug oder seinem Fallschirm, oder er hatte einen Fehler bei der Berechnung seiner Flugbahn gemacht.

Suttons Tod war nicht der erste in der Schwalbenhöhle. Schon 1994 war ein amerikanischer Springer namens Randy Fane gestorben, als er seinen Fallschirm zu spät öffnete. Seitdem haben sich die Sicherheitsmaßnahmen für die Springer verbessert, aber das Risiko bleibt hoch. Die Schwalbenhöhle ist ein Ort, der die Menschen fasziniert, aber auch fordert. Sie ist ein Naturwunder, aber auch ein Grab.

Quellenangaben

1: John Pint, “The Cave of Swallows”, Mexconnect, 2 2: Alexander Polli, “Cave of Swallows”, Youtube, [3][3]

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