Dyatlov-Pass – Wir werden hier sterben – Teil 2

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4.0  Wandererfahrungen der Gruppe 6

Wie bereits eingangs erwähnt, waren die Teilnehmer allesamt bergerfahren, sie kannten die Berge und deren Gefahren. Die Teilnehmer der Gruppen kannten sich untereinander von zahlreichen gemeinsamen Ausflügen und Wanderungen. Bei den Bergtouren wurden auch schwierige Berge der Kategorie II + III gemeinsam gemeistert. Daher ist es rätselhaft, weshalb Dyatlov noch einen, ihm unbekannten Bergführer, Semyon, mitnahm.

4.1 Dyatlov, Anführer

9 Wanderungen / 10 nach Angaben des UPI-Sportvereins inkl. drei 1. Kat., drei 2. Kat., drei 3. Kat. Leitungserfahrung von Gruppenwanderungen, Bergführer 

4.2 Kolmogorova   

6 Wanderungen  / 8 nach Angaben des UPI-Sportvereins, inkl. eine 1. Kat., vier (fünf) 2. Kat., eine 3. Kat. Sie erhielt zwei Sportdiplome.

1958 Herbst Z. Kolmogorova erhielt ein Diplom des Swerdlowsker Zivil Komitees für Leibeserziehung und Sport unter dem Exekutivkomitee des Stadtrats der Arbeitnehmervertreter für den 1. Platz bei den Frauenwanderwettbewerben zu Ehren des 40. Jahrestages von Lenin Komsomol.
1956 Z. Kolmogorova erhielt das Diplom des Swerdlowsker Regionalrates VSS (Voluntary Sports Society) „Burevestnik“ („Petrel“) als Teil eines Teams, das 1956 den ersten Platz in der ersten Gruppe der Meisterschaft der städtischen Universitäten im Wandern belegte.

4.3 Dubinina

4 Wanderungen (Referenz des UPI-Sportvereins), inkl. eine 1. Kategorie, drei 2. Kategorie. (übersetzt als “Kate”, daher schreib ich “Kategorie” – der Verfasser)

Im Winter 1958, ein Jahr vorher, lernte sie auch Blinov  und Zerkov kennen, denen sie zu ihrem Unmut auch bei der aktuellen Wanderung begegnete.

 4.4 Doroshenko

Keine offiziellen Wanderungen / 5 nach Angaben des UPI-Sportvereins, inkl. eine 1. Kat., zwei 2. Kat., eine 3. Kat.. Zu Beginn des Jahres 1958 hatte er Kategorie 3 im Wandern und 2 Sommertouren in den Kategorien 2 und 3.

 4.5 Thibeaux-Brignolle

6 Wanderungen / 5 nach Angaben des UPI-Sportvereins inkl. drei (zwei) 1. Kat., zwei 2. Kat. und eine 3. Kat.

 4.6 Krivonischenko

Bis 1959 hatte er die Qualifikation „Junior Instructor in Hiking“ (1957), 2. Kategorie im Wandern (1957). Zum Zeitpunkt des Antrags für die letzte Wanderung hatte er 6 Wanderungen (gemäß seiner Registrierungskarte), obwohl diese im Antrag für die Reise / 7 gemäß der Referenz des UPI-Sportvereins/ nicht angegeben waren, inkl. drei 1. Kat., drei 2. Kat. 

4.7 Kolevatov

5 Wanderungen / 6 nach Angaben des UPI-Sportvereins, inkl. drei 1. Kat., eine (zwei) 2. Kat., eine 3. Kat.

 4.8 Slobodin

6 Wanderungen , Referenz des UPI-Sportvereins), inkl. zwei 1. Kat., drei 2. Kat. und eine 3. Kat.

 4.9 Zolotaryov, zertifizierter Bergführer

24 Wanderungen (siehe Ausweiskarte des LEHRERS ), inkl. siebzehn 1. Kat. und sieben 2. Kat. Davon vier Ski in den Karpaten und im Nordkaukasus (drei – 1. Kat., In einer davon ist er der Anführer; eine – 2. Kat. Als Ausbilder)

Dies alles aufzuführen würde den Rahmen sprengen.

[…]

 4.10 Yudin

6 Wanderungen  Referenz des UPI-Sportvereins), inkl. drei 1. Kat., zwei 2. Kat., eine 3. Kat.

4.11 Strecke der Dyatlov-Gruppe

250 km Skitour im nördlichen Ural: Swerdlowsk – Serow – Iwdel – Vizhay – 2. Fluss Nord – Aus Piya – Pass im oberen Fluss Lokva ( später Dyatlov-Pass genannt ) – Otorten (Aufstieg nach Otorten 1234 m) – oberes Auspiya – Pass zum oberen Unya-Fluss – oberer Nyolls-Fluss – Aufstieg zum Oykachakhl 1322 m – Nord-Toshemka-Fluss – Vizhay

5.0 Die Bergsteiger

5.1. Yuri Nikolaievich Doroshenko (21) 7

Geboren am 29. Januar 1938, Russische Föderation. Ehemaliger Freund von Zina.

Ein Student der Funktechnik bei der UPI. Er hatte eine impulsive Persönlichkeit und war im Wanderclub der Schule berühmt, weil er bei einem Campingurlaub auf einem riesigen Bären mit einem Geologenhammer gesprungen war. Er war einmal in einer Beziehung mit Zina Kolmogorova und traf sogar ihre Eltern in Kamensk-Ural. Obwohl die Beziehung zerbrochen war, hielt er eine gute Beziehung zu ihr und ihrem neuen Freund, Igor Dyatlov, dem Anführer dieser Bergsteigergruppe. Er war 21 Jahre alt, als er starb.

5.2. Lyudmila Dubinina (20) 8

Geboren am 12. Mai 1938, Russische Föderation. Sehr feinfühlig und ebenso schnell die Ausgestoßene der Gruppe.

Sie studierte im dritten Jahr an der UPI und war eine begeisterte Kommunistin, In ihrer Freizeit war sie im Touristenklub tätig und fotografierte leidenschaftlich. Viele der später aufgenommenen Bilder stammten von ihr. Bei einer Wanderung zu den östlich gelegenen Sayan Bergen wurde sie versehentlich angeschossen und musste im Notabstieg zurück in das Basislager getragen werden. Sie bedauerte nur, dass sie dabei der Gruppe Ärger verursachte. Sie war 20 Jahre alt, als sie starb. In der Dyatlov-Gruppe war sie die Ausgestoßene.

5.3. Igor Dyatlov (23) 9

Leiter der Expedition.Geboren am 13. Januar 1936, Russische Föderation. Derzeitiger Freund von Zina. Auch ihr ehemaliger Freund, Doroshenko, nahm an dieser Wanderung teil.

Er war der Führer der unglücklichen Wandergruppe. Der ganze Vorfall ist nach ihm benannt. Er war Student der 5. Fakultät für Radiotechnik an der UPI Universität. Ein talentierter Ingenieur, entwarf und montierte ein neuartiges Funkgerät während seines 2. Jahres, das während der Wanderungen im Jahre 1956 im Sayan-Gebirge verwendet wurde. Er entwarf auch einen kleinen Ofen, welchen er auf dieser Reise mitgebracht hatte. Studenten der Wanderabteilung der UPI wussten, dass er ein sehr gewissenhafter Führer war, der keine voreiligen Entscheidungen traf. Er war mit Zina Kolmogorova zusammen, die auch an der Wanderung teilnahm. Auch ihr ehemaliger Freund, Yuri Doroschenko, war bei der Wanderung dabei. Igor Dyatlov war einer der erfahrensten Athleten in der Gruppe. Er war 23 Jahre alt, als er starb.

Fraglich ist, ob er vor dieser Wanderung bereits Semyon, entweder als KGB- oder/und CIA-Spion, kannte, da er die Wanderstrecke vor der Gruppe geheim hielt, was gänzlich unüblich ist, als er vorher allein mit Semyon sprach. Ich vermute auch, dass Dyatlov KGB/CIA-Kontakte im Vorfeld hatte und diese Wanderung eine von oben gedeckte Operation war – fragt sich nur, für welche Geheimdienstseite.

5.4. Alexander Sergeevich Kolevatov (24) 10

Geboren am 16. November 1934, Russische Föderation. Vermutlich unterhielt er Geheimdienst-Kontakte.

Ein Student der Kernphysik im 4. Jahr. Vor dem Umzug nach Swerdlowsk beendete er die Swerdlowsk-Bergbau- und Metallurgie-Hochschule. Er zeichnete sich als guter Schüler aus und zog nach Moskau, um in dem Geheiminstitut des Ministeriums für Mittelmaschinenbau zu arbeiten, wo er “I 3394” genannt wurde. Später zog es ihm zum Forschungsinstitut für anorganische Materialien, das sich mit der Herstellung von Materialien für die wachsende Nuklearindustrie beschäftigte. 1956 zog er nach Swerdlowsk zurück und trat zur UPI bei. Er war eine vorsichtige, fleißige Person, die das Rauchen von antiken Pfeifen genoss. Seine Freunde beschrieb ihn als fleißig, pedantisch und methodisch mit klaren Führungsqualitäten. Er war 24 Jahre alt, als er starb.

5.5.Zinaida Alekseevna Kolmogorova (Zina) (22) 11

Ihr ehemaliger Freund, Yuri Nikolaievich Doroshenko, nahm an dieser Bergsteigung teil. Sie war mit dem Anführer dieser Wanderung, Dyatlov, befreundet.

Sie war eine Studentin im vierten Jahr an der UPI Studentin der Funktechnik. Sie war eine erfahrener Wanderin. Studenten der Wanderabteilung, die sie kannten, beschrieben sie als Herz der Uni. Sie war immer voller Ideen und wurde von Allen gemocht. Trotz ihrer Beliebtheit in der Schule hatte sie immer Alle mit Interesse und Respekt behandelt. Infolgedessen suchten andere Studenten bei ihr Anschluss und Rat. Sie war 22 Jahre alt, als sie starb.

5.6. Yuri Alekseevich Krivonischenko (Georgiy) 12

(23, wäre in fünf Tagen 24 geworden). Geboren am 7. Februar 1935, Russische Föderation. Er unterhielt vermutlich Geheimdienst-Kontakte.

Er studierte Bau und Hydraulik an der UPI Universität, absolvierte sie seit 1959. Am 29. September 1957 ereignete sich in Majak ein Nuklearunfall.  Yuri (oder Georgiy) Krivonischenko gehörte zu den Leuten, die geschickt wurden, um dort die Notfallmaßnahmen einzuleiten. Bei der Expedition trug er eigenartigerweise genau diese Kleidung, die verstrahlt war, mit Spuren genau dieses Unfalls. Er war der hauseigene Hofnarr der Uni. Immer auf der Suche nach Witzen, um seine Freunde zu amüsieren oder die Mandoline zu spielen. Die Mandoline, die er auf der verunglückten Wanderung mitnahm, fand man im Lager. Es war 5 Tage vor seinem 24. Geburtstag, als er starb.

5.7. Rustem Slobodin (Rustik) (23) 13

Geboren am 11. Januar 1936, Russische Föderation

Er absolvierte die UPI seit 1959. Er war ein sehr athletischer Mann, ehrlich und anständig, obwohl er sehr ruhig war. Er spielte gerne eine Mandoline, die er oft bei langen Wandertouren mitnahm. Sein Vater war Professor an einer anderen Universität in Swerdlowsk. Obwohl Rustem ethnisch russisch war, gab ihm sein Vater einen traditionellen Tataren-Namen, was damals eine Besonderheit und sehr beliebt war. Er war 23 Jahre alt, als er starb.

5.8. Nikolai Thibeaux-Brignolles (23) 14

Geboren am 8. Juli 1935, Russische Föderation

Er studierte seit 1958 mit Schwerpunkt Bauingenieurwesen an der Universität UPI. Er war der Sohn eines französischen Kommunisten, der während der Stalin-Jahre hingerichtet wurde. Er selbst wurde in einem Konzentrationslager für politische Gefangene geboren. Seine Freunde mochten ihn für seine Energie, seinen guten Sinn für Humor und dem allgemein freundlichen offenen Charakter. Yuri Yudin, der einzige Überlebende der Expedition, berichtete, dass Nikolai ihm bei seinen ersten ernsthaften Reisen in den Sibirischen Wäldern geholfen hatte. Nikolai versprach seiner Mutter, dass dies seine letzte Wanderreise sein würde. Was sich tragischerweise auch bewahrheitete. Er war 23 Jahre alt, als er starb.

5.9. Semyon Zolotaryov (Sasha) (38) 15/16

Geboren am 2. Februar 1921, Russische Föderation. Er unterhielt vermutlich Geheimdienst-Kontakte. Er kam erst im letzten Augenblick zur Gruppe, obwohl Niemand ihn vorher kannte.

Er war das älteste und auch das geheimnisvollste Mitglied der Gruppe. Er hatte niemals Kinder und hatte viele seltsame Tätowierungen, die er unter seiner Kleidung verbarg. Er starb am 38. Geburtstag. Der Gruppe stellte er sich als “Sascha” oder “Alexander vor. Die Teilnehmer waren ihm gegenüber misstrauisch und ablehnend. Niemand verstand seine Beweggründe, an dieser Wanderung teilzunehmen, er gab dazu auch keine Erklärungen ab. Er war Bergführer, der sich im letzten Moment der Gruppe anschloss. Er besaß zwei Kameras, wobei er eine Kamera vor den Teilnehmern verbarg; diese ist nach der Rettung spurlos verschwunden, genauso wie sein Notizbuch.

Er sprach sich mit Dyatlov vorher ab, so dass dieser die Wanderstrecke vor den Anderen verschwieg.

5.10. Yuri Yudin 17

Aufgrund einer Erkrankung brach dieser die Expedition vorzeitig ab und ging zurück. Dyatlov und er vereinbarten, dass Dyatlov am 12.02.1959 ein Telegramm senden würde, wenn sie in Iwdel eintreffen würden.

5.11 Zusammenfassung bis hierin:

Zehn junge Wanderer einer Technischen Universität möchten, um ihre Sportnoten zu verbessern, am 26.01.1959 zu einer vierzehntägigen Wanderung zum Berg Cholat Sjachl aufbrechen. Allesamt sind sie bergerfahren und hatten bereits einige Mal genau diesen Berg und die Gegend bewandert, kannten sich daher mit den Örtlichkeiten aus.

Als sich die Expedition am 12.02.1959 nicht zurück meldete, war dies für die Wanderabteilung der UPI noch kein Grund für eine Beunruhigung, denn aufgrund sehr schlechtem Wetters kam es sehr oft vor, dass sich Expeditionen verspäteten. Als jedoch bis zum 20.02.59 in der UNI immer noch keine Lebenszeiten der Verlorenen eingingen, bereitete dieser seltsame Umstand den Verantwortlichen der Uni Sorge, so dass Suchtrupps auf dem Berg entsandt wurde.

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