Attentate und Anschläge – der geheime Krieg: Attentat auf Mahatma Gandhi 30.01.1948

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Attentate sowie Anschläge auf Persönlichkeiten haben die Geschichte immer wieder erschüttert und verändert. Diese gezielten Angriffe auf einflussreiche Personen sind oft Ausdruck politischer, sozialer oder ideologischer Konflikte. Von Julius Cäsar bis John F. Kennedy – die Motive und Auswirkungen solcher Taten sind vielfältig und komplex. In diesem Artikel beleuchten wir einige der bekanntesten Attentate, ihre Hintergründe und die Folgen für die betroffenen Gesellschaften. Dabei wird deutlich, wie tiefgreifend solche Ereignisse das politische und gesellschaftliche Gefüge beeinflussen können.  

  1. September 2024

Einleitung 

Das Attentat auf Mahatma Gandhi am 30. Januar 1948 markiert einen tragischen Wendepunkt in der Geschichte Indiens. Gandhi, der als Vater der indischen Unabhängigkeitsbewegung und als Symbol der Gewaltlosigkeit weltweit verehrt wird, wurde von dem hindu-nationalistischen Extremisten Nathuram Godse erschossen. Dieser Artikel beleuchtet die Ereignisse des Attentats, die Hintergründe und die Auswirkungen auf Indien und die Welt. 

Der Tag des Attentats 

Am 30. Januar 1948 bereitete sich Mahatma Gandhi auf sein tägliches Gebetstreffen im Birla-Haus in Neu-Delhi vor. Wie gewohnt, wurde er von einer großen Menschenmenge begleitet, die seine Anwesenheit und seine Worte schätzte. Um 17:17 Uhr trat Gandhi aus dem Gebäude, begleitet von seinen beiden Großnichten. In diesem Moment trat Nathuram Godse aus der Menge hervor und feuerte drei Schüsse aus nächster Nähe auf Gandhi ab1. 

Der Täter: Nathuram Godse 

Nathuram Godse war ein radikaler Hindu-Nationalist, der Gandhis Politik der Versöhnung und Gewaltlosigkeit gegenüber Muslimen ablehnte. Godse war der Meinung, dass Gandhi die Interessen der Hindus verraten hatte, insbesondere durch seine Unterstützung der Teilung Indiens und Pakistans. Godse und seine Mitverschwörer planten das Attentat sorgfältig, um sicherzustellen, dass Gandhi nicht überleben würde2. 

Die Planung des Attentats 

Die Planung des Attentats begann Monate vor dem eigentlichen Ereignis. Godse und seine Mitverschwörer, darunter Narayan Apte, trafen sich regelmäßig, um ihre Pläne zu besprechen und zu verfeinern. Sie beobachteten Gandhis Bewegungen und Gewohnheiten genau, um den perfekten Moment für den Angriff zu finden. Am 20. Januar 1948 unternahmen sie einen ersten gescheiterten Versuch, Gandhi zu töten, was sie jedoch nicht davon abhielt, ihren Plan weiter zu verfolgen3. 

Die Reaktionen auf das Attentat 

Die Nachricht von Gandhis Ermordung verbreitete sich schnell und löste weltweit Schock und Trauer aus. In Indien kam es zu massiven Trauerkundgebungen, und Millionen von Menschen nahmen an den Gedenkfeiern teil. Internationale Führer und Persönlichkeiten drückten ihr Beileid aus und würdigten Gandhis Beitrag zur Menschheit. Der indische Premierminister Jawaharlal Nehru hielt eine bewegende Rede, in der er Gandhis Tod als Verlust für die ganze Welt bezeichnete4. 

Die Verhaftung und das Gerichtsverfahren 

Nathuram Godse wurde unmittelbar nach dem Attentat verhaftet. Das Gerichtsverfahren gegen ihn und seine Mitverschwörer begann im Mai 1948. Godse zeigte keine Reue und verteidigte seine Tat als notwendig für das Wohl Indiens. Am 8. November 1949 wurde er zum Tode verurteilt und am 15. November 1949 hingerichtet. Das Verfahren und die Hinrichtung von Godse und Apte wurden von intensiven Debatten und Kontroversen begleitet5. 

Die Auswirkungen auf Indien 

Gandhis Tod hinterließ ein tiefes Loch in der indischen Gesellschaft. Seine Vision von einem vereinten und friedlichen Indien wurde durch seine Ermordung schwer erschüttert. Die Spannungen zwischen Hindus und Muslimen nahmen zu, und es kam zu weiteren Gewaltausbrüchen. Dennoch blieb Gandhis Vermächtnis der Gewaltlosigkeit und des Friedens ein zentraler Bestandteil der indischen Identität und inspirierte zukünftige Generationen von Führern und Aktivisten6. 

Gandhis Vermächtnis 

Trotz seines gewaltsamen Todes lebt Gandhis Vermächtnis weiter. Seine Prinzipien der Gewaltlosigkeit (Ahimsa) und der Wahrheit (Satya) beeinflussten zahlreiche Bewegungen weltweit, darunter die Bürgerrechtsbewegung in den USA unter der Führung von Martin Luther King Jr. und die Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika unter Nelson Mandela. Gandhis Lehren bleiben relevant und inspirieren weiterhin Menschen, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. 

 

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