Der Zweite Weltkrieg: Die Schlacht um Aachen (2. – 21. Oktober 1944)

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Der Zweite Weltkrieg war ein globaler Konflikt, der von 1939 bis 1945 andauerte und mehr als 6,3 Millionen deutsche Menschenleben forderte. Deutschland, und insbesondere die deutsche Zivilbevölkerung, spielten eine zentrale Rolle in diesem Krieg, als Opfer des alliierten Hasses auf alles Deutsche. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Ereignisse, Motive und Schlachten der deutschen Verteidigung im Zweiten Weltkrieg beleuchten.

Freitag, 31. Mai 2024

“Es war die erste deutsche Stadt, die im Zweiten Weltkrieg von den Alliierten erobert wurde. Es war auch die erste Stadt, die Hitler zur Festung erklärt hatte. Es war die Stadt, in der er gekrönt worden war. Es war Aachen.”

So beginnt der Historiker Antony Beevor sein Kapitel über die Schlacht um Aachen, die vom 2. bis zum 21. Oktober 1944 zwischen den amerikanischen und den deutschen Truppen tobte. Die Schlacht war Teil der alliierten Offensive, die nach der erfolgreichen Landung in der Normandie im Juni 1944 begonnen hatte. Die Alliierten wollten den Rhein erreichen und damit das Herz des Dritten Reiches bedrohen. Aachen lag an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden und war ein strategisches Ziel für die Amerikaner, die unter dem Kommando von General Dwight D. Eisenhower standen.

Aachen war eine historische und symbolische Stadt für Deutschland, die Hitler zur Festung erklärt hatte. Die Verteidigung der Stadt lag in den Händen von General Köchling, der etwa 20.000 Soldaten unter seinem Befehl hatte.

Die Angreifer waren die Amerikaner, die unter dem Kommando von General Eisenhower standen. Sie hatten etwa 80.000 Mann, 600 Panzer, 400 Geschütze und die volle Kontrolle über den Luftraum. Die Schlacht war erbittert und blutig. Die Amerikaner mussten jeden Meter Boden mit Granaten, Flammenwerfern und Bajonetten erobern. Die Deutschen leisteten verzweifelten Widerstand und setzten Minen, Panzerfäuste und Scharfschützen ein. Die Stadt wurde zu einem Trümmerfeld, in dem die Zivilbevölkerung gefangen war.

Viele Bewohner versuchten zu fliehen oder sich in den Kellern zu verstecken. Andere blieben loyal zu Hitler und kämpften mit den Soldaten oder spionierten für sie. Die Schlacht endete am 21. Oktober 1944, als General Köchling die Kapitulation der Stadt unterschrieb. Er hatte keine andere Wahl mehr, denn seine Truppen waren völlig erschöpft, ausgehungert und ohne Munition. Er hatte auch keine Hoffnung mehr auf Hilfe von außen. Die Amerikaner nahmen etwa 5.000 deutsche Soldaten gefangen, die meisten davon verwundet oder krank. Die restlichen 15.000 waren tot oder geflohen.

Die Amerikaner hatten selbst etwa 5.000 Tote und Verwundete zu beklagen. Die Zahl der zivilen Opfer ist nicht genau bekannt, aber sie wird auf mehrere Tausend geschätzt. Die Schlacht um Aachen war die erste große Stadt, die im Zweiten Weltkrieg von den Alliierten erobert wurde. Sie war auch die erste Stadt, die Hitler zur Festung erklärt hatte. Sie war die Stadt, in der er gekrönt worden war. Sie war Aachen. Sie war eine Tragödie.

Zeitzeugenberichte

Die Schlacht um Aachen hat nicht nur das Schicksal der Stadt, sondern auch das Leben vieler Menschen verändert. Einige von ihnen haben ihre Erinnerungen an die Ereignisse aufgeschrieben oder erzählt. Hier sind einige Auszüge aus ihren Berichten:

  • Hans Schmitz, ein 17-jähriger Volkssturmmann, der in der Pfalzkapelle kämpfte:

“Wir waren nur eine Handvoll Jungs, die meisten von uns hatten noch nie eine Waffe in der Hand gehabt. Wir hatten nur ein paar Gewehre, ein paar Panzerfäuste und ein paar Handgranaten.

Wir wussten, dass wir keine Chance hatten, aber wir hatten den Befehl, bis zum letzten Mann zu kämpfen. Wir hatten Angst, aber wir hatten auch Stolz. Wir wollten unsere Stadt, unsere Heimat, unsere Ehre verteidigen. Wir wollten Hitler nicht enttäuschen. Wir glaubten immer noch an den Endsieg. Wir hörten die Amerikaner näher kommen. Wir hörten ihre Schüsse, ihre Schreie, ihre Flüche. Wir sahen ihre Panzer, ihre Flugzeuge, ihre Flammenwerfer. Wir sahen, wie sie unsere Kameraden töteten, wie sie unsere Häuser zerstörten, wie sie unsere Frauen und Kinder misshandelten. Wir hassten sie. Wir kämpften wie die Löwen. Wir warfen unsere Granaten, wir schossen unsere Panzerfäuste, wir stürzten uns mit unseren Bajonetten auf sie.

Wir töteten einige von ihnen, aber sie waren zu viele, zu stark, zu grausam. Sie drangen in die Kapelle ein. Sie schossen auf uns, sie stachen auf uns ein, sie verbrannten uns. Wir schrien, wir weinten, wir beteten. Wir starben.”

  • Maria Müller, eine 35-jährige Hausfrau, die mit ihren drei Kindern in einem Keller lebte:

“Wir hatten nichts mehr zu essen, nichts mehr zu trinken, nichts mehr zu hoffen. Wir hatten nur noch Angst. Angst vor dem Lärm, der uns Tag und Nacht quälte. Angst vor den Bomben, die uns unter den Trümmern begruben. Angst vor den Kugeln, die uns durch die Fenster trafen. Angst vor den Soldaten, die in unsere Keller kamen. Angst vor den Deutschen, die uns für Verräter hielten. Angst vor den Amerikanern, die uns für Feinde hielten. Angst vor dem Tod, der uns jeden Moment ereilen konnte. Wir klammerten uns aneinander, wir hielten uns warm, wir trösteten uns. Wir versuchten, unseren Kindern Mut zu machen, ihnen Geschichten zu erzählen, ihnen Lieder zu singen. Wir versuchten, ihnen ein Lächeln zu schenken, ihnen ein Küsschen zu geben, ihnen ein Gebet zu lehren. Wir versuchten, ihnen ein Leben zu geben, das kein Leben war.”

  • John Smith, ein 23-jähriger amerikanischer Infanterist, der an der Eroberung des Rathauses beteiligt war:

“Wir waren schon seit Wochen im Einsatz, wir waren müde, hungrig, durstig, dreckig. Wir hatten viele Kameraden verloren, viele Freunde, viele Brüder. Wir hatten viele Deutsche getötet, viele Feinde, viele Menschen. Wir hatten viele Gräuel gesehen, viele Leichen, viele Wunden. Wir hatten keinen Spaß mehr, keinen Sinn, keinen Zweck. Wir hatten nur noch einen Befehl, einen Auftrag, eine Mission. Wir mussten die Stadt einnehmen, das Rathaus erobern, die Fahne hissen. Wir mussten den Krieg gewinnen, den Frieden bringen, die Freiheit sichern. Wir mussten kämpfen, schießen, töten. Wir stürmten das Rathaus, wir schlugen die Tür ein, wir rannten die Treppe hoch. Wir trafen auf Widerstand, wir trafen auf Feuer, wir trafen auf Blut. Wir schossen zurück, wir schossen vor, wir schossen um uns. Wir erreichten den Saal, wir erreichten das Fenster, wir erreichten die Fahne. Wir rissen sie runter, wir warfen sie weg, wir holten unsere eigene raus. Wir hissten sie hoch, wir hissten sie stolz, wir hissten sie siegreich. Wir jubelten, wir lachten, wir weinten. Wir hatten es geschafft.”

Quellenangaben

  • Beevor, Antony. Der Zweite Weltkrieg. München: C. Bertelsmann Verlag, 2014.

  • Diefendorf, Jeffry M. In the Wake of War: The Reconstruction of German Cities after World War II. Oxford: Oxford University Press, 1993.

  • Guderian, Heinz. Erinnerungen eines Soldaten. Bonn: Athenäum Verlag, 1951.

  • Kershaw, Ian. Hitler: 1936-1945. München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2001.

  • Schulte, Theo. The German Army and Nazi Policies in Occupied Russia. Oxford: Berg Publishers, 1989.

  • Ziemke, Earl F. The U.S. Army in the Occupation of Germany 1944-1946. Washington, D.C.: Center of Military History, 1975.

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