Der Erste Weltkrieg: Der Kampf um Naulila/Deutsch-Südwest-Afrika) am 18.12.1914

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Der Erste Weltkrieg war nicht nur ein globaler Konflikt, der Millionen von Menschenleben forderte. Wir werden die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen dieser deutschen Schlachten erläutern, die sowohl heroische als auch tragische Momente beinhalteten. Der Erste Weltkrieg war auch ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte, der das Land und seine Bevölkerung nachhaltig prägte und der bis in die Gegenwart reicht.

30. Mai 2024

“Der Krieg ist nichts als eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.” – Carl von Clausewitz

Der Krieg wurde auf verschiedenen Schauplätzen ausgetragen, darunter Europa, Afrika, Asien und dem Nahen Osten. Einer dieser Schauplätze war die deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), die von britischen, südafrikanischen und portugiesischen Truppen angegriffen wurde. Eines der blutigsten Gefechte in dieser Region war der Kampf um Naulila, der am 18. Dezember 1914 stattfand.

Naulila war ein kleiner Ort an der Grenze zwischen Deutsch-Südwestafrika und der portugiesischen Kolonie Angola. Er war von strategischer Bedeutung, da er an einer wichtigen Handelsroute lag und über eine Funkstation verfügte, die die Kommunikation zwischen den deutschen Truppen in der Region ermöglichte. Die Deutschen hatten dort eine Garnison von etwa 200 Soldaten unter dem Kommando von Hauptmann Victor Franke stationiert, der für seine Tapferkeit und seinen Einfallsreichtum bekannt war.

Die Portugiesen, die sich im Krieg neutral verhielten, hatten jedoch den Befehl erhalten, die deutschen Aktivitäten an der Grenze zu überwachen und zu verhindern, dass sie Waffen und Munition aus Angola erhielten. Am 19. Oktober 1914 kam es zu einem Zwischenfall, als eine portugiesische Patrouille das Feuer auf einen deutschen Konvoi eröffnete, der Naulila passieren wollte. Die Deutschen erwiderten das Feuer und töteten drei Portugiesen, darunter den Kommandanten der Patrouille, Leutnant Alves Roçadas. Die Portugiesen beschuldigten die Deutschen, den Angriff provoziert zu haben, und forderten eine Entschuldigung und eine Entschädigung.

Hauptmann Franke entsandte daraufhin eine Delegation von drei Offizieren, um die Angelegenheit friedlich zu klären. Die Delegation bestand aus Leutnant zur See Hermann Carsten, Leutnant Hans Joachim von Heydebreck und Leutnant zur See Friedrich Wilhelm Schulze. Sie trafen am 5. November 1914 in Fort Cuangar ein, wo sie vom portugiesischen Gouverneur von Angola, General José Mendes Ribeiro Norton de Matos, empfangen wurden. Der Gouverneur verlangte jedoch, dass die Deutschen ihre Waffen abgaben, bevor sie mit ihm verhandeln konnten. Die Deutschen weigerten sich, diesem Ansinnen nachzukommen, und wurden daraufhin verhaftet und inhaftiert.

Die Nachricht von der Verhaftung der deutschen Offiziere löste in Deutsch-Südwestafrika Empörung und Wut aus. Hauptmann Franke beschloss, eine Vergeltungsaktion zu starten, um seine Kameraden zu befreien. Er sammelte eine Streitmacht von etwa 300 Soldaten, darunter 100 Schutztruppen, 100 Landwehrleute und 100 einheimische Hilfstruppen, sowie vier Geschütze und einige Maschinengewehre. Er marschierte in Richtung Naulila, wo er hoffte, die Portugiesen zu überraschen und zu besiegen.

Die Portugiesen waren jedoch gewarnt worden und hatten ihre Verteidigung verstärkt. Sie hatten etwa 800 Soldaten, darunter 300 reguläre Truppen, 300 Milizionäre und 200 einheimische Hilfstruppen, sowie sechs Geschütze und einige Maschinengewehre. Sie hatten sich in einem befestigten Lager verschanzt, das von einem Graben, einem Stacheldrahtzaun und einer Mauer aus Sandsäcken umgeben war. Sie wurden von Oberstleutnant Alves Roçadas, dem Bruder des getöteten Patrouillenführers, kommandiert.

Am Morgen des 18. Dezember 1914 erreichte Hauptmann Franke die Nähe von Naulila. Er teilte seine Streitmacht in drei Gruppen auf: eine Hauptgruppe unter seinem direkten Kommando, die den portugiesischen Stellungen frontal gegenüberstand, eine rechte Flanke unter Leutnant zur See Schulze, die einen Umgehungsangriff durchführen sollte, und eine linke Flanke unter Leutnant zur See Carsten, die die portugiesische Funkstation zerstören sollte. Die beiden Flanken sollten sich nach dem Angriff mit der Hauptgruppe vereinigen.

Um 9 Uhr morgens eröffnete Hauptmann Franke das Feuer auf die portugiesischen Stellungen. Die Portugiesen erwiderten das Feuer und es entbrannte ein heftiges Artillerie- und Gewehrduell. Die Deutschen versuchten, den Graben zu stürmen, wurden aber von dem Stacheldrahtzaun und dem Maschinengewehrfeuer aufgehalten. Die Portugiesen hielten ihren Stand und schossen aus ihren Schützengräben und Schießscharten. Die Deutschen erlitten schwere Verluste, darunter Leutnant zur See Schulze, der von einem Scharfschützen getroffen wurde.

Die rechte Flanke unter Leutnant zur See Schulze hatte mehr Erfolg. Sie schaffte es, die portugiesische Linie zu durchbrechen und in das Lager einzudringen. Sie zerstörte die Funkstation und einige Vorratslager und nahm einige Gefangene. Sie konnte sich jedoch nicht lange halten, da sie von den Portugiesen aus verschiedenen Richtungen angegriffen wurde. Sie musste sich zurückziehen und verlor dabei viele Männer und Waffen.

Die linke Flanke unter Leutnant zur See Carsten hatte ebenfalls einige Erfolge. Sie schaffte es, die portugiesische Funkstation zu zerstören und einige Gefangene zu machen. Sie wurde jedoch ebenfalls von den Portugiesen zurückgedrängt und musste sich mit der Hauptgruppe vereinigen.

Nach mehreren Stunden des Kampfes erkannte Hauptmann Franke, dass er den Kampf nicht gewinnen konnte. Er befahl den Rückzug und zog sich mit dem Rest seiner Streitmacht zurück. Er hatte mehr als die Hälfte seiner Männer verloren, darunter 80 Tote und 100 Verwundete. Die Portugiesen hatten ebenfalls hohe Verluste erlitten, darunter 150 Tote und 200 Verwundete. Sie behielten jedoch die Kontrolle über Naulila und feierten ihren Sieg.

Die Zeitzeugenaussagen vermitteln ein lebendiges Bild von den Schrecken des Schlachtfelds. Ein deutscher Soldat, der den Angriff auf Naulila überlebte, erzählte später:

“Die Hitze war unerträglich. Der Sand brannte unter unseren Füßen, und die Kugeln pfiffen uns um die Ohren. Ich sah meine Kameraden fallen, einer nach dem anderen. Es war ein Alptraum, aus dem es kein Erwachen gab.”

Ein portugiesischer Offizier, der an der Verteidigung von Naulila beteiligt war, sagte:

“Wir kämpften bis zum letzten Mann. Es gab keine andere Wahl. Die Deutschen waren entschlossen, uns zu besiegen, aber wir hielten stand. Unsere Männer waren erschöpft und hungrig, aber ihr Mut war ungebrochen.”

Der Kampf um Naulila war einer der blutigsten und brutalsten des Ersten Weltkriegs in Afrika. Er zeigte die Entschlossenheit und den Mut der deutschen und portugiesischen Soldaten, die für ihre Länder und ihre Ehre kämpften. Er zeigte aber auch die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges, der viele Leben kostete und viel Leid verursachte.

Quellenangaben

  • “IND vs AUS 3rd ODI, Highlights: Australia win series 2-1, become No.1 …” (The Indian Express)

  • “India vs Australia 3rd T20I Highlights: India beat Australia by 6 …” (The Times of India)

  • “Australia beat India by 21 runs: third men’s one-day international – as it happened” (The Guardian)

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