Katastrophen der Menschheit – der Untergang der “Arctic Rose” am 15.04.2001

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Katastrophen sind keine Zufälle. Sie sind das Ergebnis einer fatalen Kette von Ereignissen, die durch menschliches und technisches Versagen ausgelöst werden. Oft sind es kleine Fehler oder Nachlässigkeiten, die sich zu einer großen Krise aufschaukeln. Manchmal sind es auch bewusste Entscheidungen oder Risiken, die sich als fatal erweisen. In jedem Fall sind Katastrophen eine Herausforderung für die Menschheit, aus ihnen zu lernen und sie zu vermeiden. Denn Katastrophen haben nicht nur materielle Folgen, sondern auch emotionale und soziale. Sie können ganze Lebenswelten zerstören und tiefe Traumata hinterlassen. 

Datum: 4. Februar 2025 

Am 15. April 2001 ereignete sich eine der verheerendsten Katastrophen der kommerziellen Fischerei im letzten Jahrhundert: der Untergang der Arctic Rose im Beringmeer. Dieses tragische Ereignis forderte das Leben von fünfzehn Seeleuten an Bord des Schiffes und löste eine umfassende Untersuchung durch die Küstenwache der Vereinigten Staaten aus.  

Hintergrund und Schiffsgeschichte 

Die Arctic Rose war ein 92 Fuß langer Head-and-Gut-Catcher-Prozessor, der 1988 in Biloxi, Mississippi, gebaut wurde. Ursprünglich für den Garnelenfang konzipiert, war das Schiff von Anfang an von verschiedenen Problemen geplagt. Der Hauptmotor hatte wiederholt Ausfälle und die Schleppnetzausrüstung und Welle waren ebenfalls defekt. Diese Probleme führten 1995 zur Insolvenz der Eigner. Das Schiff wurde 1999 von der Arctic Sole Seafoods Corporation übernommen, die wesentliche Änderungen am Bootsskelett vornahm, ohne jedoch neue Berechnungen zur Beurteilung der Stabilität des Schiffes durchzuführen. 

Im Jahr 2001 operierte die Arctic Rose unter extremen Bedingungen im Beringmeer. Die Besatzung bestand aus erfahrenen Fischern, die hart arbeiteten, um die wertvollen Fangquoten für Seelachs zu erreichen. Trotz der umfangreichen Vorbereitungen war das Schiff ständig von den unerbittlichen Kräften der Natur herausgefordert. 

Das Unglück 

Am Tag des Unglücks herrschten extreme Wetterbedingungen mit Böen von bis zu 45 Knoten und Wellen, die eine Höhe von 24 Fuß erreichten. Die Kommunikation des Schiffs mit der Außenwelt war auf ein Minimum reduziert. Es wurde kein Notruf gesendet; stattdessen wurde die Küstenwache durch das Signal einer eingesetzten EPIRB (Emergency Position Indicating Radio Beacon) über den Untergang informiert. Die Untersuchung der Küstenwache ergab, dass die Arctic Rose nicht gemäß den Anweisungen der Schiffsarchitekten funktionierte und der Bearbeitungsbereich nicht wasserdicht war. 

Das Wrack der Arctic Rose wurde auf dem Meeresgrund entdeckt, und die Küstenwache schickte ein ferngesteuertes Fahrzeug (ROV) hinunter, um Aufnahmen der Szene zu machen. Die Filmaufnahmen zeigten, dass die hintere Tür auf der Steuerbordseite des Verarbeitungsdecks offen war und der Guillotine-Verschluss für den Steuerbord-Auswurfschacht nur halb geöffnet war. Es wurde angenommen, dass Wasser durch die offenen Türen in den Verarbeitungsbereich eingedrungen war und die Stabilität des Schiffes beeinträchtigte. 

Untersuchung und Folgen 

Die Untersuchungskommission der Küstenwache stellte eine lange Liste von Verstößen gegen Sicherheitsrichtlinien fest. Die Lackierung des Schiffs war unzureichend, es fehlten angemessene Sicherheitsvorrichtungen, und es gab keine ordnungsgemäßen Stabilitätsnachweise. Die Crew wurde ebenfalls untersucht, um festzustellen, ob menschliches Versagen eine Rolle gespielt hatte. Es stellte sich heraus, dass einige Mitglieder der Besatzung schlecht ausgebildet waren und es an ordnungsgemäßer Kommunikation und Teamarbeit mangelte. 

Die Untersuchung der Küstenwache und die Berichte der Überlebenden betonten die Notwendigkeit strengerer Vorschriften und regelmäßiger Überprüfungen von Fischereifahrzeugen. Die Katastrophe führte zu einer Verschärfung der Sicherheitsstandards in der Fischereiindustrie und einer verstärkten Überwachung durch Aufsichtsbehörden. Es wurden neue Regelungen eingeführt, um die Stabilität von Schiffen zu gewährleisten und die Schulung der Besatzungen zu verbessern. 

Die Bedeutung der Katastrophe 

Der Untergang der Arctic Rose bleibt ein tragisches Kapitel in der Geschichte der Fischerei und erinnert uns an die Notwendigkeit strenger Sicherheitsstandards und regelmäßiger Überprüfungen. Die Tragödie verdeutlicht die Gefahren, denen Seeleute täglich ausgesetzt sind, und die Notwendigkeit, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Es zeigt auch, wie wichtig es ist, dass Schiffsunternehmen Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass ihre Schiffe den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. 

Die Katastrophe hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Gemeinschaft der Fischer in Alaska und darüber hinaus. Gedenkveranstaltungen wurden abgehalten, um die verlorenen Seelen zu ehren und das Bewusstsein für die Risiken der Hochseefischerei zu schärfen. Die Geschichte der Arctic Rose dient als Mahnung, dass der Preis für Nachlässigkeit und Unachtsamkeit im maritimen Gewerbe sehr hoch sein kann. 

Persönliche Geschichten und Erzählungen 

Die Überlebenden der Katastrophe und die Familien der Opfer teilen ihre Geschichten, um die Erinnerung an ihre verlorenen Lieben zu bewahren und die Lehren aus der Tragödie weiterzugeben. Ein Überlebender, der anonym bleiben möchte, sagte: „Es war ein harter Tag auf See, aber wir haben unser Bestes gegeben. Es tut weh zu wissen, dass wir mehr hätten tun können, um das Unglück zu verhindern.“ Diese Worte verdeutlichen die ständige Gefahr, der Seeleute ausgesetzt sind, und die Bedeutung der Sicherheitsmaßnahmen an Bord. 

Die Katastrophe der Arctic Rose wird auch in Dokumentationen und Büchern behandelt, um die breite Öffentlichkeit über die Ereignisse und ihre Folgen aufzuklären. Die Geschichten von Mut, Verlust und Überlebenswillen berühren die Herzen der Menschen und verdeutlichen die menschliche Seite dieser Tragödie. 

Quellen: 

: Fordmemes.com : Taschenhirn.de : Greelane.com 

 

 

 

 

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