Brandkatastrophen in Krankenhäusern: Brand Marienhospital Düsseldorf-Derendorf 04.09.2018   

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Krankenhäuser sind Orte, an denen Menschen gesund werden sollen. Doch was, wenn sie plötzlich zu Orten des Schreckens werden? Brände in Krankenhäusern sind eine ernste Bedrohung, die oft nicht genug Beachtung findet. Dabei können sie verheerende Folgen haben, sowohl für Patienten und Personal als auch für die medizinische Infrastruktur. 

  1. Juni 2024

“Es war wie in einem Horrorfilm. Überall war Rauch, Feuer und Panik. Wir wussten nicht, wie wir rauskommen sollten.”  

Das sagt eine Patientin, die den Brand im Marienhospital Düsseldorf-Derendorf am 4. September 2018 überlebte. An diesem Tag brach in dem Krankenhaus ein Feuer aus, das sich schnell ausbreitete und zu einer der schlimmsten Brandkatastrophen in der Geschichte der deutschen Krankenhäuser führte. 

Die Ursache und der Verlauf des Brandes 

Nach Angaben der Feuerwehr wurde der Brand durch einen technischen Defekt in einem Kühlschrank auf der Intensivstation ausgelöst. Dort befanden sich zu dem Zeitpunkt 19 Patienten, die teilweise beatmet wurden. Die Flammen griffen auf die Decke und die Lüftungsanlage über und verbreiteten sich rasch in andere Bereiche des Gebäudes. Die Feuerwehr wurde um 14:40 Uhr alarmiert und traf wenige Minuten später am Einsatzort ein. 

Die Rettungskräfte mussten sich durch den dichten Rauch kämpfen, um die Patienten und das Personal zu evakuieren. Dabei kam es zu dramatischen Szenen, wie ein Feuerwehrmann berichtet: “Wir mussten die Patienten teilweise aus den Betten reißen und über die Treppen tragen. Einige waren an Schläuche und Geräte angeschlossen, die wir nicht abtrennen konnten. Wir hatten keine Zeit zu zögern, es ging um Leben und Tod.” 

Insgesamt wurden 99 Patienten und 40 Mitarbeiter aus dem brennenden Krankenhaus gerettet. Sie wurden in andere Krankenhäuser oder Notunterkünfte gebracht. Leider konnten nicht alle gerettet werden: Zwei Patienten starben noch vor Ort, ein weiterer erlag später seinen Verletzungen. 19 Menschen wurden schwer verletzt, darunter sieben Feuerwehrleute. Der Sachschaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. 

Die Folgen und die Aufarbeitung des Brandes 

Der Brand im Marienhospital Düsseldorf-Derendorf war ein Schock für die Stadt, das Land und die ganze Nation. Er warf Fragen auf über die Sicherheit und den Brandschutz in deutschen Krankenhäusern. Wie konnte es zu einem solchen Unglück kommen? Waren die Vorschriften und die Kontrollen ausreichend? Was muss getan werden, um solche Katastrophen zu vermeiden? 

Diese Fragen beschäftigten auch die Staatsanwaltschaft, die ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung einleitete. Dabei stellte sich heraus, dass das Marienhospital mehrere Mängel im Brandschutz aufwies, die zu dem Brand beigetragen haben könnten. Zum Beispiel waren die Brandschutztüren nicht richtig geschlossen, die Rauchmelder nicht funktionstüchtig und die Löschwasserversorgung unzureichend. Außerdem gab es keine ausreichende Schulung und Unterweisung des Personals für den Brandfall. 

Diese Erkenntnisse führten zu einer Anklage gegen den Geschäftsführer und den technischen Leiter des Krankenhauses. Sie müssen sich vor Gericht verantworten für ihre Verantwortung an dem Brand und seinen Folgen. Der Prozess soll im Herbst 2024 beginnen. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe und verweisen auf die Komplexität und die Unvorhersehbarkeit des Brandes. 

Neben dem strafrechtlichen Verfahren gibt es auch zivilrechtliche Klagen von den Opfern und ihren Angehörigen. Sie fordern Schadensersatz und Schmerzensgeld für das erlittene Leid und die materiellen Verluste. Die Höhe der Forderungen ist noch nicht bekannt, aber sie dürften in die Millionen gehen. Die Versicherung des Krankenhauses hat bereits signalisiert, dass sie bereit ist, einen Teil der Kosten zu übernehmen. 

Die Lehren und die Prävention aus dem Brand 

Der Brand im Marienhospital Düsseldorf-Derendorf hat gezeigt, wie wichtig und wie schwierig der Brandschutz in Krankenhäusern ist. Er hat auch gezeigt, dass es noch viel zu tun gibt, um die Sicherheit und den Schutz der Patienten, des Personals und der Rettungskräfte zu gewährleisten. 

Quellen 

 

 

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