Katastrophen der Menschheit: Zugunglück von Hannover – Linden am 22.06.1969
Katastrophen geschehen nicht einfach. Sie sind meist eine Verwicklung von unglücklichen Umständen, von menschlichen und technischen Einwirkungen. Diese Katastrophe war gänzlich vermeidbar gewesen, hätte man das Bremssystem vor dem Auslaufen des Zuges vorschriftsmäßig überprüft. Eine heißgelaufene Wagenbremse, ein brennender Güterwagen, Munition und eine zunächst unbekannte Fracht, sorgten am 22.06.1969 für eine Explosion im Bahnhof Hannover-Linden mit 12 Toten und mehr als 30 Verletzten.
Ausgangslage
Bahnmitarbeiter entdeckten am 22.06.1969 auf der Bahnhofstrecke Hannover-Linden einen Güterzug mit vier Güterwagen, dessen letzter Wagen Funken sprühte. Sie vermuten zu recht einen sog. Heißläufer, eine Bremse, die versehentlich festgestellt war. Der zuständige FDL ließ den Güterzug im Bahnhof Hannover-Linden halten, um die Ursache zu erforschen. Da der Unterboden des betreffenden Güterwaggons bereits brannte, erhitzte sich dessen Fracht, die anschließend explodierte.
Rückblick
Der betreffende Güterzug führte vier Güterwagen mit, die mit je 216 Granaten beladen waren. Der verunfallte Güterwagen gehörte der Belgischen Staatsbahn.
Gegen 08.00 h morgens bemerkten mehrere Bahnmitarbeiter bei der Vorbeifahrt des Zuges einen funkensprühenden Güter-Wagen des Zuges und meldeten dies dem zuständigen FDL. Dieser veranlasste zur technischen Überprüfung des betreffenden Güterwagens einen Halt des Zuges im Bahnhof Hannover-Linden.
Als der Zugführer des Zuges seinen Zug dort anhielt, entdeckten die Bahnmitarbeiter, dass der Unterboden des betreffenden Güterwagen bereits in Flammen stand. Dass die Güterwagen Gefahrgut geladen hatten, war sämtlichen Beteiligten zu diesem Zeitpunkt nicht klar.
Sie begannen daher mit den Löscharbeitern des Feuer mittels Feuerlöscher, die Feuerwehr wurde alarmiert und rückte auch zum Bahnhof aus. Zwischenzeitlich wurde der restliche Zug vom brennenden Güterwagen abgekuppelt und weggezogen.
Ein Mitarbeiter durchsah in der Lok zusammen mit dem Zugführer die Ladepapiere. Die geladene Fracht ließ sie wohl augenblicklich erschaudern. Über eine Sprechsäule warnten sie sofort den FDL, dass Munition geladen sei; dieser warnte über Lautsprecher die gesamten Mitarbeiter, sich sofort vom Zug zu entfernen und den Bahnhof zu räumen.
Ein Mitarbeiter lief der Feuerwehr entgegen, um diese aufzuhalten. Doch es war bereits zu spät.
Die Katastrophe
Eine gewaltige Detonation erschütterte den Bahnhof. Die Explosion der Güterwagen riss im Bahnhof einen 15 m Krater. Die Mitarbeiter wurden von der Explosion überrascht und viele augenblicklich getötet.
Die Feuerwehrwagen wurden von Eisensplittern, Schotter und Granatsplittern durchlöchert. Ein Autozug kippte durch die Druckwelle der Explosion teilweise um, 71 Güterwagen im Bahnhof wurden zerstört. Gleise und Oberleitungen im Bahnhof zerrissen und/oder schwer beschädigt.
Noch im Umkreis von drei Kilometern kam es zu schweren Beschädigungen der Infrastruktur und zu Bränden. 12 Menschen starben, mehr als 30 wurden verletzt.
Die Ursache für den Funkenflug am Güterwagen konnte nie abschließend geklärt wurde, da der betreffende Güterwagen durch die Explosion gänzlich zerstört wurde. Ich vermute tatsächlich eine festgestellte Bremse.
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Linden
jeweils abgerufen am 19.04.2023
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