Katastrophen der Menschheit: Große Hungerkatastrophe im Iran 1917 – 1919
Katastrophen im Krieg geschehen nicht einfach. Sie sind meist eine Verwicklung von unglücklichen Umständen, Willkür, Gleichgültigkeit oder ein Schachzug im Kriegsspiel. Die Zivilbevölkerung hat unter diesen Maßnahmen zu leiden. Wie in diesem Fall. Nach dem Einfall britischer Truppen in den Iran und dessen Besetzung erlebte die iranische Bevölkerung eine Hungersnot sondergleichen. 8 – 10 Millionen Iraner, knapp 40 % der damaligen Bevölkerung verhungerten, während die Briten die Nahrungsmittelvorräte nach England exportierten und den Iran international wirtschaftlich isolierten. Parallelen zu heute werden sichtbar.
“Ich selbst konnte sehen, wie Leichen und verhungernde Personen sterbend am Straßenrand lagen. Ich konnte zudem beobachten, wie hungernde Menschen Tierkadaver sowie Blätter und Gräser verschlangen, sofern die sengende Sonne nicht schon alles verbrannt hatte.” US-Konsul in Iran
Ausgangslage
Auch wenn es einem so erscheint, als ob der Erste Weltkrieg sich ausschließlich in Europa austrug, so ist dies ein Trugbild. Tatsächlich wurden weltweit Nebenkriegsplätze von den am Krieg beteiligten Parteien eröffnet, um Gebiete entweder zu verteidigen (deutsche Kolonien in Afrika) oder zu gewinnen – wie die Briten im Iran.
Britische Firmen im Iran waren bereits vor dem Ersten Weltkrieg im Lande, um Öl und Gas zu gewinnen, welche nach Europa exportiert wurden. Als der Krieg ausbrach, dauerte es nicht lange, bis sich die Kampfhandlungen auch im Iran ausbreiteten. In 08/1915 landeten daher britische Truppen im Iran, um die britischen Erdölvorkommen zu schützen; die Briten blieben anschließend im Iran (es gab ja Erdöl).
Die Katastrophe
Die zahlreichen Kampfhandlungen im Lande verwüsteten neben Häusern auch die landwirtschaftlichen Flächen. Auch konnten die Felder nicht mehr bestellt werden, da die Männer zum Militär eingezogen wurden.
Erschwerend kam hinzu, dass den Einwohnern das Bestellen der Felder verboten wurde. Strassen wurden vom russischen Militär blockiert, Tiere und Nahrung beschlagnahmt. Als Folge der Ernteausfälle und der Mangelernährung entwickelten sich Seuchen im Lande. Die Menschen hatten keine Gelegenheit, ihre Felder zu bestellen.
Die Nahrungsmittelpreise stiegen, Hunger brach aus.
Anstatt nun dafür zu sorgen, dass genügend Nahrungsmittel ins Land gelangt, um die Hungersnot und die Seuchen zu bekämpfen, taten die Briten das, was sie 1945 auch in Deutschland taten: Sie importierten iranische Nahrungsmittel nach England, isolierten den Iran für alle Importe und untersagten den Zahlungsverkehr mit dem Iran.
Das Ergebnis dieser gemachten humanitären Katastrophe ist ergreifend. Bis zu 8 Millionen Iraner starben in den Jahren 1917 – 1919. Und man darf nicht vergessen, dass neben dem Hunger noch Seuchen im Lande wüteten.
Haben Sie von dieser Katastrophe gewusst? Sicherlich nicht; sie wird von den Siegermächten totgeschwiegen. Heute findet man in keinem westlichen Schulbuch je eine Erwähnung von diesem Ereignis. Im Iran wird an diese westliche Untat täglich erinnert.
Im links-faschistischen Lügen-Lücken-Pedia wird die gemachte Hungersnot und deren Folgen für die Menschen heruntergespielt und die Todeszahlen auf die Seuchen geschoben. Die hohen Todesfolgen seien das Ergebnis von Seuchen blabla. Nein, Ursache und Wirkung. Die Menschen hungerten, wurden schwächer und erkrankten dann erst als Folge der Mangelernährung und der damit einhergehenden Schwächung des menschlichen Körpers an den grassierenden Seuchen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Persian_famine_of_1917%E2%80%931919
http://www.eslam.de/begriffe/i/irans_grosse_hungersnot.htm
jeweils abgerufen am 30. Okt. 2022
*****************************************************************************
Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Haben Sie Fragen oder Anregungen?
Schreiben Sie eine Mail: admin@wahrheitschecker.de
oder eine
Chatnachricht an Discord unter wahrheitschecker#6345
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!