Katastrophen der Menschheit: Bethanal-Unglück London vom 03.03.1943
Katastrophen geschehen nicht einfach. Sie sind meist eine Verwicklung von unglücklichen Umständen, von menschlichen und technischen Einwirkungen. Diese Katastrophe war die größte zivile Katastrophe in London des Zweiten Weltkrieg. Eine Massenpanik verursachte den Tod von 173 Frauen und Kindern, 62 Menschen wurden hierbei verletzt. Diese Katastrophe wurde bis nach dem Krieg der Zivilbevölkerung verschwiegen.
Ausgangslage
Nachdem England im Zweiten Weltkrieg dem Deutschen Reich den Krieg erklärte, erfolgten auch deutsche Luftangriffe auf England. Es galt – wie es auch England im Deutschen Reich beabsichtigte- den Widerstandswillen der dortigen Bevölkerung zu brechen, und Kriegsverbrecher und Massenmörder Churchill zu stürzen.
In England wie in Deutschland eilten die Zivilbevölkerung nach Ertönen der Luftschutzsirenen in Bunkern oder Kellern, um sich vor den unweigerlich fallenden Bomben zu schützen, die Tod und Verderben – hier wie dort – brachten. Engländer und Deutsche hatten gemeinsam unter den gegenseitigen Luftbombardierungen der jeweiligen Städte und deren weiteres Umland zu leiden. London und Berlin waren das erklärte Hauptzielgebiet von gegenseitigen Luftangriffe.
London, Bethanal Green Tube Station
Der Eingang dieser unfertigen U-Bahn-Station, es lagen noch keine Gleise, war sehr schmal, da noch nicht fertig für den späteren Massenandrang von Fahrgästen ausgebaut. Wie Dutzende weiterer U-Bahn-Stationen im damaligen London diente sie als Luftschutzbunker vor den deutschen Luftangriffen und den fallenden Bomben. Diese Station bot ca. 10.000 Menschen Schutz vor den fallenden Bomben.
An diesem Abend des 03.03.1943 ertönten gegen 20.27 h die Luftschutzsirenen über London und kündigten den ersten Nachtangriff für diesen Abend auf London an. Genau wie in zahlreichen deutschen Städten auch, hatten die Londoner bereits Übung darin, in den nächsten Schutzraum zu eilen. So liefen tausende Londoner zu dieser Station, sogar Doppeldecker entleerten vor der Station ihre menschliche Fracht. So schnell als möglich eilten die Menschen durch den dunklen, schmalen Eingang der Station und die lange, dunklen Treppe hinunter zur schutzbietenden langen U-Bahn-Röhre.
Immer mehr Menschen strömten zur Station, viele hatten bereits Übung darin, allabendlich im Dunklen der Stadt diese Station aufzusuchen. Doch an diesem Abend, dunkel, erhellt nur durch die Suchscheinwerfer der örtlichen Flak, sollte es anders ablaufen.
Die Flak eröffnet ihr Abwehrfeuer….
Wie in deutschen Städten eröffnete auch die Londoner Flak ihr Abwehrfeuer, so auch die dieser Station nächstgelegene Abwehrstellung. Es ist nicht überliefert worden, ob der Standort an der Station neu eingerichtet wurde. Überlebende des Unglücks berichteten, dass sie in der Vergangenheit noch nie den lauten Knall einer Flak aus der Nähe hörten.
Ein ungewohnter lauter Knall und dessen katastrophalen Folgen…
Die Menschenmenge sowohl im Luftschutzstollen als auch vor dem Eingang der Station hörten einen lauten Knall. In Unkenntnis der Ursache hielten sie diesen ungewohnten lauten Knall für eine Bombenexplosion.
Die Menschen draußen, die darauf warteten, endlich an der Reihe zu sein, den schmalen Eingang der Station zu durchqueren und sich in Sicherheit zu bringen, gerieten angesichts der Fehlinterpretation des Knalls in Panik. Sie fürchteten eine nahe Bombenexplosion, der eine wesentliche nähere Explosion folgen könnte.
Die Menschen in der Station hörten diesen Knall ebenso. Sie hingehen fürchteten, dass ein Bombeneinschlag den Eingang traf, sie lebendig in der dunklen Station eingeschlossen würden, vergessen von der Welt. Menschen gerieten dort unten in Panik und strömten die Treppe hinauf, zum Eingang der Station.
Im Eingang der Station spielte sich währenddessen ein Drama ab. Schlagartig, in Panik, strömten die Menschen durch den Eingang; Menschen fielen zu Boden, wurden von Nachströmenden überrannt, die ebenso zu Boden fielen und von folgenden panischen Menschen überlaufen wurden.
Binnen Sekunden war der Eingang von einem Menschenberg “verstopft”. Es ging weder vor noch zurück. In der Station handelten die nun eingeschlossenen Menschen entsprechend, zogen feststeckende Menschen aus diesem Menschenberg; draußen halfen ebenso Menschen den Eingeschlossenen.
173 Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder, kamen bei dieser Panik ums Leben; 62 Menschen wurden verletzt. Es war die größte zivile Katastrophe im Zweiten Weltkrieg in England.
Erst gegen 23.40 h konnten die letzten Toten und Überlebenden von den Rettern geborgen werden. Die englische Regierung entschloss sich dazu, Geheimhaltung über diese Katastrophe zu beschließen. Churchill fürchtete, dass ein Bekanntwerden des Unglücks in der englischen Bevölkerung zu weiterer Panik in Bunkern bei Luftangriffen führen würde. Dennoch wurde die Ursache des Unglücks intern untersucht.
Denkmal
Am Eingang der heutigen U-Bahn-Station wurde ein Denkmal errichtet, auf dem die Namen der 173 Opfer des Unglücks angebracht wurden. An jedem 03.03. eines Jahres findet dort eine Gedenkveranstaltung statt.
https://bethnalgreenlondon.co.uk/tube-disaster-history/
jeweils abgerufen am 23.05.2022
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