Katastrophen der Menschheit: Zyklon in Ostpakistan 1970

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Katastrophen geschehen nicht einfach. Sie sind meist eine Verwicklung von unglücklichen Umständen, von menschlichem und technischem Versagen. Wie in diesem Fall. Ein gänzliches politisches Versagen bei der Katastrophenhilfe, fehlende Lebensmittellieferungen, Versagen des Katastrophenschutzes und Fehlen von Katastrophenschutzmaßnahmen führten zur größten humanitären Katastrophe der damaligen Zeit mit ca. 500.000 Opfern, die genaue Zahl wurde nie bekannt.

Ortslage

Ostpakistan ging 1947 aus Ostbengalen bei der Teilung von Britisch-Indien hervor, wobei dieser Teilstaat in Pakistan lag Die Einwohnerzahl lag bei ca. 42 Millionen. Bedeutende Sprachen sind Bengalisch und Urdu.

Vorlauf der Katastrophe

Ein Zyklon ist – kurz gesagt – ein Wirbelsturm, der vorwiegend im Indischen Ozean zur Monsunzeit entsteht und bis zur Orkanstärke steigerbar ist. Die Folgen sind Überschwemmungen auf dem Festland, Zerstörungen der Infrastruktur etc. 

Das Unglück für die Einwohner Ostpakistans begann am 08.11.1970, als sich über dem Golf von Bengalen der Zyklon formte, und dieser nordwärts mit sich steigender Stärke zog. Am 09.11.1970 wurde dieser als tropischer Zyklon eingestuft. In der Nacht zum 10.11.1970 kam er zum Stillstand, wobei er im Laufe des 10. erneut zunahm und Richtung Nordnordost zog.

Bereits im Zeitraum vom 08.11.-11.11.1970 kam es im Gangesdelta zu schweren Regenfällen, besonders am 08. und 09.  Am 13.11. erreichte der Zyklon die Küste Ostpakistans, und richtete schwere Schäden an. Am Abend des 13.11.1970 zog der Zyklon ab.

Während des gesamten Zeitraums wurden vom Zyklon schwere Schäden auf dem Festland angerichtet. Insgesamt schätzungsweise bis zu 500.000 Toten wurden vermeldet, die durch bis zu zehn Meter hohen Sturmfluten im Gangesdelta umkamen. Von diesen Sturmfluten waren besonders die vorgelagerten Inseln mit 3.6 Millionen Menschen betroffen. Das Gesamtausmass der Schäden wurde mit 89,5 Millionen US-Dollar geschätzt.

Da die meisten Männer im Gangesdelta vom Fischfang lebten, wog der Verlust von ca. 9.000 Fischerbooten bei diesen sehr schwer. Auch Bauern beklagten den Verlust von ca. 280.000 Rindern.

Weitaus schlimmer sind die Nachwirkungen der Überflutungen in der Landwirtschaft und der Nahrungsversorgung des Landes. 

Um eine drohende Hungerkatastrophe in Ostpakistan zu verhindern, wurden vom Ausland Nahrungsmittel in Milliarden Höhe eingeflogen, da die örtliche Regierung mit der Nahrungsverteilung gänzlich überfordert war, auch die Katastrophenhilfe versagte gänzlich.

Dies sorgte für Unruhen innerhalb der Bevölkerung Ostpakistans. Tagelang warteten die Einwohner auf staatliche Hilfe in der Not, die nie kam. Die Regierung Ostpakistans gelang es nicht, die Katastrophe staatlich zu bewältigen.

Politische Nachwirkungen

Auf dem Druck der Strasse hin wurden im Dezember 1970 erstmals in der Geschichte Pakistans Wahlen abgehalten. Es wurde eine neue Regierung Ostpakistans gewählt.  Im März 1971 brach der Bangladesh-Krieg aus, aus dem sodann der Staat Bangladesh hervorging.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zyklon_in_Ostpakistan_1970

https://de.wikipedia.org/wiki/Ostpakistan

https://de.wikipedia.org/wiki/Zyklon

jeweils abgerufen am 14.03.2022

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