Katastrophen der Menschheit: Interflug-Absturz am 14.08.1972
Katastrophen geschehen nicht einfach. Sie sind meist eine Verwicklung von unglücklichen Umständen, technisches und menschliches Versagen, die sich zur Katastrophe steigern. So wie in diesem Fall. Unzureichender Brandschutz, fehlende Brandmelder, ungenügende Kommunikation mit der Flugsicherheit, führten zum größten Flugabsturz Deutschlands.
Sie haben bislang von dieser Katastrophe in den Medien nie etwas erfahren? Kein Wunder, diese Katastrophe gehört zu den “vergessenen” Katastrophen, die in der damaligen DDR nie publik gemacht wurde.
Die Maschine mit 148 Passagieren und acht Mann Besatzung stürzte am 14.08.1972 in der Nähe der Stadt Königs Wusterhausen ab. Niemand überlebte diesen Absturz. Als Ursache gilt ein Brand im Heckraum, der die Leitungen für die Heckflossen kappte, so dass die Maschine unkontrolliert abgestürzt, als sich das Leitwerk löste.
Die Maschine war erst zwei Jahre im Betrieb, galt für die damaligen Verhältnisse als modern, sicher und robust.
Berlin Schönefeld, 14.08.1972 ca. 16.29 h
Voller Vorfreude bestiegen 148 Passagiere das modernste Flugzeug der damaligen Zeit in der DDR, denn sie wollten nach Bulgarien, dort Urlaub machen. Die Maschine flog von Berlin nach Burgas. Die Maschine war voll belegt, als sie um 16.29 h ohne Probleme abhob.
Es herrschte wahrscheinlich ausgelassene Stimmung an Bord, denn so ein Auslandsurlaub war nicht der Standard, außerdem war es schwierig gewesen, noch Tickets für diesen Flug zu ergattern. Flüge waren damals noch etwas Besonderes.
Erste Schwierigkeiten
Doch schon bald nach dem Start zeigten sich Schwierigkeiten an den großen Flügelklappen, die für Oben und Unten zuständig waren; man konnte diese nicht bedienen.
Unbemerkt waren im Heck Kurzschlüsse an Elektroleitungen der Klimaanlage aufgetreten, die die Steuerung der Flügelklappen und bald des Leitwerkes kappten.
Um 16.44 h, 13 Minuten nach dem Start, brach der Kapitän den Weiterflug ab und kehrte zum Startflughafen Schönefeld um. Diese Entscheidung wurde später in der Untersuchung kritisch betrachtet, lagen doch der Flughafen Dresden sowie ein NVA-Flughafen voraus. Auch berichtete der Kapitän Schönefeld nicht über Probleme, so dass für die Luftsicherheit ein normaler Abbruch mit Rückkehr vorlag.
Die Probleme wurden währenddessen schlimmer, es funktionierte an den Steuerungen rein gar nicht mehr. Unbemerkt war nun im Heck ein Brand ausgebrochen; aufgrund fehlender Brandmelder wusste das Cockpit davon allerdings nichts.
Währenddessen wurde die Landung vorbereitet und gezielt Kerosin abgelassen.
Die Einwohner von Königs Wusterhausen genossen gerade einen Sommernachmittag, als die Katastrophe über sie hereinbrach. Viele saßen im Garten, gingen spazieren, als sie aus der Luft das Kreischen von Turbinen, sowie das Bersten von Metall hörten.
Das Leitwerk hatte sich von der Maschine gelöst, und in der Spirale abwärts brach auch das Cockpit weg. Beides stürzte vor Königs Wusterhausen in ein Feld.
Es wurde totenstill, wie Augenzeuge später berichteten. Und es regnete Menschen und Koffer. Viele werden diese Anblicke nicht mehr vergessen können. Niemand überlebte.
Die herbeigeeilten Rettungskräfte blieb es nur, die Absturzstelle zu sichern, mit der Spurensicherung zu beginnen. Auch diese Retter werden die schrecklichen Anblicke der Toten nicht mehr vergessen können.
Ursache
Als Auslöser der technischen Defekte galt laut Untersuchung schadhafte Leitungen einer Klimaanlage. Diese kamen mit einer Heißluftleitung in Kontakt, wurden schadhaft und lösten letztendlich einen Kurzschluss aus, der Enteisungsmittel-Behälter entzündeten. Der Brand führte zu Materialermüdung und letztendlich Materialschwäche, so dass sich das Heck mitsamt Leitwerk vom Gesamtkörper des Flugzeuges abtrennen konnte.
Bild: Bild von <a href=“https://pixabay.com/de/users/xmcwx-1798201/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1255400″>XMCWX</a> auf <a href=“https://pixabay.com/de/?utm_source=link-attribution&utm_medium=referral&utm_campaign=image&utm_content=1255400″>Pixabay</a>
Abgerufen am 11.04.2021
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